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Die Evolution des Humanen - Globalisieren des Friedens - Welt im Gleichgewicht

Bereits Aristoteles unterschied zwischen „Ökonomik" und „Chrematistik". Letztere ist die Perversion lebensfördernder Haushaltung. Chrematistik verwandelt eine organische gesellschaftliche Selbstversorgung, die ausschließlich dem Lebensunterhalt dient, in eine Maschinerie zur Gewinnerzielung auf Kosten des Allgemeinwohls. Die grenzenlose, weil herzlose Gier dieser Maschinerie frisst heute schon die Chancen von morgen. Sie wird unsere Zukunft zerstören, wenn wir einfachen Menschen einem globalisierenden System freien Lauf lassen, das von Wirtschaft wie Politik fälschlicherweise als alternativlos dargestellt wird.

BEKENNTNIS ZU EINER FREUNDLICHEN WELT

Privatisieren' als angeblich alternativloses Allheilmittel des Neoliberalismus ist mehr als eine bewusste Irreführung der Öffentlichkeit. Denn die ‚privatisierten' öffentlichen Güter gehen keinesfalls in private Hände über. Sie bereichern globale Konzerne, die wissen, sich ihr eigenes ‚Recht' zu schreiben und den demokratisch kontrollierten Rechtsbereich zu verlassen. Ihr Handeln kennt keine Orientierung am Allgemeinwohl. Global Player nutzen ihre Monopolstellung vielmehr zur gesetzlich geschützten Plünderung des Planeten. Neoliberalismus ist nichts anderes als ein globaler Raubzug der Mächtigen mit dem unleugbaren Ziel der versuchten Enteignung des Lebens selbst. Neoliberalismus offenbart in seinem Denken und Handeln den apokalyptischen Charakter einer gewalttätig unterdrückenden Weltordnung, in Profitsucht, Scheinheiligkeit und Zynismus ihre Blüten treiben: alternative Lösungen werden negiert oder lächerlich gemacht und - wenn der gewünschte Effekt ausbleibt - schließlich kriminalisiert. Alternativlos und unausweichlich für uns alle sind die Ergebnisse der neoliberalen, wahrheitsgetreuer: neofeudalen Politik: Umweltzerstörung, Terror, Krieg und Sozialabbau im globalen Rahmen.

Das Verwirklichen eines Gesellschaftsentwurfs,
der dem Allgemeinwohl verpflichtet ist,
ist unser aller Chance für die Zukunft.

von Wolfgang Fischer

[ pdf-druckformat ] (englisch) ( spanisch )

Das Leben erscheint als Widerhall (Resonanz) auf eine Schwingung aus dem Kosmos. Unter meditativen oder anderen nach innen orientierten Voraussetzungen ist diese in sich stimmige Schwingung als Licht, als Energie für jeden Menschen erfahrbar. Wir können sie uns als Ordnungskraft vorstellen, die seit Ur-Zeiten auf die Erde trifft. Diese Schwingung wird u.a. vom Platonischen Jahr, von den Planeten und dem Mondzyklus geformt (moduliert). Irgendwann beginnt Materie (mater i.e.) angeregt und zustimmend auf die Schwingung zu antworten. In Verbindung mit der kosmischen Lebenserregerschwingung der lebendigen Information entsteht eine zusammenhängende (kohärente) „Ordnung" auf der Erde, die vom Tag- und Nachtrhythmus über die Gezeiten der Meere bis hin zu Wind und Wetter alles regelt: der Zusammenhang allen Seins.

Es entsteht das Leben. Zunächst in einfachsten Strukturen, doch dann sich zu hochkomplexen Zusammenhängen entwickelnd, die sich dadurch auszeichnen, dass sie alle miteinander in wechselseitigen Beziehungen stehen und sich rückkoppelnd bis ins kleinste Glied bis hin zum Ursprung allen Lebens auswirken. Dabei unterliegen sie keinerlei raum-zeitlichen Beschränkungen. Die Wirkung ist unmittelbar und gleichzeitig. Die Grundsubstanz des Lebens birgt in ihrer Gesetzmäßigkeit alle Informationen vom Anfang bis heute und sie legt durch die ihr innewohnende Pflicht zur Stimmigkeit auch den Wert und die Güte (Qualität) zukünftigen Lebens fest. Der Zufall und der genetische Unfall als alleinige Motoren der Evolution sind nicht ausreichend. Das Schwingungsmodell des Lebens mit seinem Streben nach Zustimmung und Stimmigkeit zeichnet die Evolution als ein sich selbst organisierendes Werden mit der Neigung zur Vervielfältigung der Verschiedenheiten als Ziel einer immer komplexer werdenden Offenbarung (Manifestation) von Leben.

Sind es anfangs "Atome" (oder exakter nach Milo Wolff: Basic Spherical Standing Wave Structures of Matter (WSM) in Space A, B - [Basis- Struktur der Materie als stehende sphärische Welle im Raum]), die sich der kosmischen Ordnungskraft folgend zu Molekülen fügen, so entsteht über viele Einzelschritte die genetische Grundsubstanz, die wir heute als RNS oder DNS der Chromosomen kennen. Wir kennen die weitere Entwicklung der Einzeller, der Pflanzen und der Tiere bis hin zum Menschen. In der Reihe der Entwicklungen können wir uns das Entstehen der unterschiedlichsten Arten als Resonanzphänomene der ursprünglichen Lebensenergie mit den Lebensenergien aller Lebewesen vorstellen. Als Ziel können wir eine Zunahme der Eigenständigkeit und der Möglichkeiten und Fähigkeiten ausmachen, wobei sich diese wieder dem Ganzen im Sinne einer weiteren Qualitätssteigerung des Lebens unterordnen.

Bei Pflanzen ist es uns klar, dass diese keine Willensfreiheit besitzen, bei den Tieren ist dies nicht zu belegen. Sie haben einen zunehmend freien Willen, allerdings ist dieser in ihren Instinkt derart eingebunden, dass beispielsweise eine Tötungshemmung den eigenen Artgenossen gegenüber gesichert ist. Tiere und Pflanzen ergänzen sich im Verbund der Natur zu einer Lebensgemeinschaft. Evolutionäre Entwicklungen, die das Gesamtgefüge stören, untergraben ihre eigene Existenzgrundlage und verschwinden aus dem Spiel des Lebens. Auch kosmische Einwirkungen wie Meteoreinschläge, Kontinentalverschiebungen oder Erdbeben und Vulkanausbrüche haben modellierenden Einfluss auf das Zusammenleben der Arten. Alles ist voneinander abhängig und wirkt rückkoppelnd auf das Zusammenspiel. Hierzu gehört auch das Prinzip von Fressen und Gefressenwerden im Dienste der Gesamtfunktion. Neben der Nahrungsfunktion sehen wir auch die hygienische Funktion, die Auslese der Kranken und Schwachen im Sinne der Stärkung der Art insgesamt und damit ihrer genetischen Potenziale. Dem gleichen Ziel dient die Weiter- und Höherentwicklung des Kampfes unter den Starken zu einer umfassenden Kooperation, die sowohl im Pflanzen- wie auch im Tierreich zu beobachten ist.

Der Lebenstrieb äußert sich bei den Pflanzen direkt und unmittelbar als Pflanzentrieb. Bei den Tieren entwickelt der Lebenstrieb im Verein mit dem Instinkt seine volle Kreativität. Der Lebenstrieb erscheint angeboren. Der Instinkt hingegen ist auf soziale Prägung angewiesen und vererbt sich praktisch durch Erfahrung. Ein Kalb z.B., das von der Mutter getrennt aufgezogen wird, weiß später nicht, wie es mit dem eigenen Nachwuchs umzugehen hat. Der „sichere" Instinkt repräsentiert die der Tierwelt unbewusst erscheinende „Kultur". Diese Kultur ist resonant zur Erbmasse, d.h. sie stellt ein lebenserhaltendes Umfeld sicher. Sie ist gemessen am Zusammenspiel des Ganzen rein kreativ und sie steht derzeit noch himmelweit über der globalen (Kriegs-) Kultur der Menschen.

Im Gegensatz zu der nicht-menschlichen Natur ist der Mensch ein weitgehend freies und vielfach noch instinktloses Wesen, das an den Folgen seines Tuns zu lernen hat. Die Weiterentwicklung des Großhirns, speziell die der Großhirnhemisphären, ermöglicht hohlspiegelartig ein Aufnehmen der Lebensrealität in der existentiellen Totalen. Von daher rührt seine besondere Verantwortung. Die Gräuel der Geschichte und Gegenwart sind Folge seines einerseits noch unbewussten oder andererseits auch völlig eigen-willigen Verstoßens gegen fundamentale Lebensprinzipien. Doch ist der Mensch zur bewussten Religion (Rückverbindung) fähig, d.h. zur bewussten Vergegenwärtigung seines Ursprungs und damit des Ursprungs des Lebens. Sein Bewusstsein kennt keine zeitliche Grenze, er kann zurückblicken und er kann in die Zukunft schauen. Das Bewusstsein ist wie ein Reisender durch Zeit und Möglichkeiten, was die Mystik schon immer wusste. Bewusstsein kann zum Licht und Geist des Anfangs finden und diese, sobald sie erkannt sind, in die Zukunft tragen, d.h. die Zukunft im Sinne der ursprünglichem Schöpfungskräfte gestalten.

Je exakter die Gesetze des Lebens im Laufe der Geschichte wahrgenommen werden, um so größer wird die Chance, aus der unendlichen Reihe der uns möglichen Alternativen genau diejenigen auszuwählen, die dem Leben förderlich sind. Die Perspektive der Subistenz und Geschenk-Ökonomie der matriarchalen Kultur (0) ermöglicht es, Förderliches vom tatsächlich Möglichen zu trennen und zu verwirklichen. Religion ist in dieser Weltsicht nichts anderes als die Fähigkeit des Menschen, das Leben in einem Zusammenhang zu sehen und ihm die Perspektive zu geben, in der Beschränkung auf das Lebensdienliche einen Vorteil zu erblicken. Der Glauben wiederum ist nichts anderes als ein tatsächliches Wahrnehmen dessen, was unsere innere Stimme, unsere Ahnung uns gegen den Zweifel des Intellekts jederzeit zu vermitteln versucht, sei es nachts in den Träumen oder bei sonstigen rituellen Trancen und besinnlichen Momenten. Entrückung und Erleuchtung allerdings sind nicht Selbstzweck. Sie dienen mit ihren Glücksempfindungen einer Ordnungs- und Orientierungsfindung im Dasein. Der suchende Intellekt lässt sich durch die innere Wahrnehmung zähmen und befrieden. Er orientiert sich auf Lebensförderliches hin, sobald er sich durch die Empfindung beraten lässt.

So einfach diese Zusammenhänge letztendlich sind, so schwierig mag es sein, sich ihrer bewusst zu werden. Um den Lebenszusammenhang erkennen zu können, darf der Mensch nicht „verblendet" sein, er muss wie ein Kind frei von Vorurteilen sein, seine Vorstellungen und Gefühlswelten müssen in der „Realität der Wahrheit" verankert sein und bleiben, sie dürfen sich von den vielen möglichen Wirklichkeiten nicht irreführen lassen.

Die evolutionäre Neu-Entwicklung beim Menschen ist zunächst noch eine „leere" Struktur. Die seit Anbeginn des Lebens mit allem Leben zusammenpassende (kompatible) und schon von dem deutschen Biologen August Weismann (1834 - 1914) als ewig lebend beschriebene Erbsubstanz hat sich ein neues Instrument geschaffen: das menschliche Großhirn. Es sucht nach stimmiger Füllung. Es lernt. Und es ist dazu bestimmt, die Kreativität der Lebensenergie nach außen zu spiegeln und zu verwirklichen.

Von Anbeginn an lernt der Mensch durch Freud und Leid, durch Schmerz und Wohlgefühl. Während der Horizont der Erkenntnis anfangs durch den Familien- und Stammesverband, später durch die Region und die Nation begrenzt gewesen sein mag, so sind wir heute in wachsendem Maße dabei, zu erkennen, dass wir eine Menschheit sind auf einer Erde und eingebunden in die eine Natur und ihre Gesetze. Im Laufe der Geschichte ist diese tiefe Einsicht bei Einzelnen und vielen Natur-Völkern schon immer vorhanden - allein, es fehlt bis heute ein Erkennen unseres menschlichen Selbst in globaler Dimension. Und es fehlt das Einbringen der spezifisch menschlichen Möglichkeiten zum Wohle der Allgemeinheit.

Bislang noch regieren unreife Vorstellungen und Verhaltensweisen als natürliches Erbe unserer tierischen Vorfahren. Ihr Weiterentwickeln und Überwinden ist eine von uns zu lösende Aufgabe, wenn wir wahrhafte Menschen im evolutionären Prozess werden wollen. Fressen und Gefressenwerden sind Verhaltensweisen, deren rücksichtsloses Ausleben das globale Überleben bedrohen, denn das Recht des Stärkeren ist eine Fehlvorstellung, die im Verbund mit der uns Menschen noch fehlenden Tötungshemmung den eigenen Artgenossen gegenüber unser Leben seit Urzeiten unsicher macht.

Das zwanghafte Aufdrängen und unterdrückerische Ausleben von „Herrschafts"-Fantasien (1) haben das natürliche Werden und Neuwerden zum Schaffen durch Zerstören verkommen lassen. Die Glorifizierung selbst des Todes in Religion wie Politik wurde durch ein kulturell zumindest geduldetes Abtöten oder Verfälschen des angeborenen Mitgefühls allein im Interesse der Beherrschung erreicht. Dadurch wurden gesellschaftliche Fehlentwicklungen begünstigt, in deren geschichtlichem Verlauf sich eine kleine und zunächst offen, heute auch verdeckt gewalttätige (2) Minderheit von Menschen auf Kosten der globalen Allgemeinheit bereichert und ihre Lebensgrundlagen zerstört. Die monströsen Folgen dieser Entwicklung gipfeln heute unübersehbar in einem „Krieg gegen den Terror" (3), der durch weiteren Sozialabbau finanziert wird und der gleichzeitig dazu hergenommen wird, durch Einschränkung der bürgerlichen Freiheiten den weltweit auf allen gesellschaftlichen Ebenen aufkeimenden und lebensrettenden Widerstand zu brechen. Dieser Widerstand richtet sich radikal gegen die Folgen und Ziele der pubertär-trotzigen Dummheit (Ignoranz) eines menschlich unreifen Überbewertens der Rechte des Einzelnen vor denen der übergeordneten Gemeinschaft und eines simplen schwarz-weiß Denkens. Im Dienste der Herrschaft des Profits droht diese unwissende und bisweilen nicht wissen wollende oder -lassende Unreife direkt in eine endgültige Verstümmelung des Lebens zu münden.

Wenn wir heute nach dem Sinn all der Zerstörung und der Kriege, des sozialen wie ökologischen Elends und der daraus erwachsenden Gefahr eines globalen Holocausts fragen, so erscheint als einzige Sinn stiftende und einleuchtende Antwort darauf ein von der Natur vorgesehener Lernprozess der Menschheit zu sein, der dazu führen soll, den Menschen zum Hüter des Lebens und der Erde reifen zu lassen. Dass die Evolution dabei ihre eigene Schöpfung aufs Spiel setzt, spricht für das grenzenlose Vertrauen, das sie in ihre Arbeit setzt. Sie scheint zu wissen, dass wir uns als Menschheit „kurz vor zwölf" - weniger aus Erkenntnis, mehr aus von Leid geprüften Lernprozessen heraus (und hier seien besonders auch die drei monotheistischen Religionsgruppen der Juden, Christen und des Islam angesprochen) - von unseren zerstörerischen Möglichkeiten verabschieden zugunsten einer Schöpfungskraft göttlichen Ausmaßes.

Der Weg also ist vorgegeben: natürliche Polyarchie - Selbstorganisation zum Wohle aller

Wir werden eine menschenwürdige Kultur verwirklichen, die auf allen bewährten Elementen der vorausgegangenen Kulturen aufbaut und die im Verbund mit dem Pflanzentrieb, mit dem sicheren Instinkt der Tiere und mit der Energie des Lebens die Kreativität der ewig lebenden Erbsubstanz im Menschen wieder spiegelt und damit erst den menschlichen Sozialtrieb realisiert. Eine gesundete, weil zu humaner Reife entwickelte Denk- und Anschauungsweise (Mentalität) schafft eine gesunde und reichhaltige Wirklichkeit, das volle Leben. Das menschlich Zerstörende bekommt keine nennenswerten Energien mehr. Die Quellen destruktiver Energien versiegen ab dem Augenblick, da alles Geschehen, gedanklich wie gefühlsmäßig, seelisch berücksichtigt werden kann und nichts mehr verdrängt werden muss. Der befreite, offene Fluss an Informationen klärt das Bewusstsein bis hin zu einer Spiritualität, welche die Erkenntnis von der Verbundenheit allen Seins im tagtäglichen Leben verwirklicht. Sowohl der Entwicklungsprozess der Einzelpersönlichkeit wie auch der Prozess der Einordnung des Einzelnen in die Gesellschaft ächtet Gemeinschaft-Schädigendes (Asoziales) und fördert Gemeinschaft-Stärkendes (Soziales). Politik wie Religion verloren ihre eigentlichen Aufgaben aus den Augen. Ihre Liturgien, ihr "Dienst am Volke" und ihr "Gottesdienst" befriedigten zunehmend weder sozial-ökologische noch spirituelle Bedürfnisse, sie verkommen zum bloßen Selbstzweck. Somit können wir die Trennung zwischen ihren beiden Bereichen aufheben und Politik und Religion zu einer wahrhaft humanen Kultur verschmelzen. Das verantwortliche Weltbild einer solchen Kultur wird zur Grundlage und Verfassung des geistigen Staats [Václav Havel]. Mit seinen selbstverständlich gewordenen und als lebensnotwendig und förderlich akzeptierten Grenzen des Handelns stellt dieser geistige Staat ein gesellschaftliches Abwehrsystem gegen sämtliche menschenmögliche Gefährdungen dar. Das friedfertige Zusammenwirken mündiger Bürger innerhalb natürlicher Grenzen verwirklicht die Globalität. In all ihrer Verschiedenheit und Vielfalt empfinden die Weltbürger die Erde als ihre einende Heimat - ein Paradies, das sie pflegen.

Konkret und politisch bedeutet das, dass wir alle Produkte des Menschen, wie Technologie, Industrie und Wirtschaft, wie Geld- und Staatswesen allesamt und radikal dem Dienst am Ganzen unterordnen. Weltweit setzen wir alles daran, die historisch gewachsene Neigung zu stoppen, das Leben Mensch gemachten Zwängen zu opfern. Die Politik (des sterbenden kapitalistischen Patriarchats), die in ihrem letzten Aufbäumen weltweit nur noch Angst und Gewalt verbreitet, lösen wir durch ein solidarisches Selbstorganisieren unter basis-demokratischer Kontrolle ab. Durch ein Rückentwickeln (roll-back) aller neofeudalen und sonstigen einseitig bevorteilenden Ordnungen (auch der religiösen), Gesetzeswerke und Wertungen (Ideologien) der Weltmächte beenden wir deren Politik, die trotz anders lautender Versprechen Ausbeutung, Umweltzerstörung und Tod rechtfertigte. Dazu ist ein Prozess gesellschaftlicher Aneignung [Zeller, (4 )] notwendig, der einerseits die Entwicklung der Entfremdung, Enteignung, Deregulierung und Pseudo-Liberalisierung wieder aufrollt und der andererseits durch breites Aneignen von Fachwissen wie auch Sozial- und Lebenskompetenz gleichermaßen die Voraussetzung für ein Ermächtigen der Weltbürger schafft.

Die emanzipatorische Bewegung trachtet nach Befreiung von Unterdrückung und Überwinden von Fehlvorstellungen. Schon aus ihrer eigenen Unterschiedlichkeit und inhaltlichen Breite heraus ist sie sich der vielfältigen Verflochtenheit dieses Themas bewusst. Die beteiligten Gruppen überwinden ihre ideologischen Grenzen und beschäftigen sich mit den jeweiligen Analysen der anderen, um auf weiterführenden Ideen aufbauen zu können. Befreit von elitärem Gehabe schafft ein stetes sich gegenseitig unterstützendes Ringen um kulturell-geistige Klarheit die moralische Voraussetzung dafür, die überfälligen sozial-schädigenden Gesellschafts-Systeme zu überwinden. Eine wahrhafte Ethik befreit sich aus den sich alles unterwerfenden (totalitären) Fängen der Machtplaner und schlägt sich klar auf die Seite des Lebens. Diese Entwicklung zur Befreiung können wir alle, denen das Leben lieb und wert ist, unterstützen und fördern, indem wir dort unsere Meinungen kundtun und uns persönlich einbringen, wo wir uns betroffen fühlen. Unser Lebenswille bestimmt Sinn und Zweck des Lebens. Überlassen wir die Sinnfrage nicht länger den wissenschaftlichen Spezialisten der Universitäten und Kirchen und deren "kulturlosen" Meinungsmachern, sondern beweisen wir einfachen Menschen uns als die eigentlichen Förderer einer Sittenlehre und Lebensführung, die weder käuflich, noch irgendeinem Zeitgeist unterworfen ist!

Die Qualität gesellschaftlichen Lebens wird von den Handlungen der einzelnen Mitglieder und deren Wirkungen auf den Lebensraum Erde her bestimmt. Dieser Einsicht folgend ist das Verursacherprinzip anzuwenden, um eine umfassende Verantwortlichkeit zu gewährleisten. Eine Verantwortlichkeit und menschliche Reife, die über eine notwendige und fein ausgewogene, sensible Rückkoppelung (5) diejenigen menschgemachten Wirkungen zum Wohle der Biosphäre auszugleichen sucht, die das ökosoziale Gleichgewicht stören.

Der Wahn von der Beherrschung der Welt durch Gewalt wird von der Einsicht in die Notwendigkeit eines Miteinander und Füreinander abgelöst. Das freiwillige Verändern überkommener Verhaltensweisen setzt wiederum die Einsicht in deren Verursachen von Schuld und Nachteilen voraus. Aus dieser Schuldeinsicht erwächst Scham und Reue und damit auch der Wille zum Berichtigen. Ein tatsächliches Wieder-Gut-Machen löst auf der Seite der Geschädigten und bislang Benachteiligten den Wunsch nach Vergeben und Versöhnen aus und überwindet die Rache der Verzweifelten dadurch, dass Vertrauen aufgebaut und Hoffnung verbreitet wird. Das Bewusstsein findet bestimmungsgemäß zur menschlichen Verantwortung und setzt seine Möglichkeiten liebevoll und fürsorglich für das globale Allgemeinwohl ein.

Neue soziale Kräfte und Chancen für die Freiheit der Welt werden dadurch freigesetzt, dass die Freiheit des Kapitals definitiv dem Dienst am Leben untergeordnet wird. Das gänzliche Versagen der Politik beweist sich nicht zuletzt darin, dass im Neoliberalismus dem Kapital eine weitere Dimension der Freiheit aufkosten von Mensch und Natur gewährt wurde. Während die Bewegungsfreiheit der Menschen durch Immigrationsbestimmungen eingeschränkt und das Asylrecht quasi abgeschafft wurde, wurde gleichzeitig dem Kapital zugestanden, im Rahmen der Globalisierung sein alles beherrschendes und vielfach vernichtendes Recht selbst zu schreiben und frei dorthin zu gehen, wohin es ihm beliebt.

Sobald der Prozeß der Aneignung Wirkung zeigt, bestimmen die Bedürfnisse von Mensch und Natur die Vorgaben für die globale Wirtschaft und nicht mehr umgekehrt (4). Nicht der Profit ist das Lebensziel, sondern die reine Lebensfreude. Allgemeines Wohlergehen definiert sich nicht, wie stets behauptet, vom Wohl der Konzerne her, sondern entsteht allein durch die Befriedigung öko-sozialer Bedürfnisse. Menschlich gereift und mit Mitgefühl gewappnet tragen wir alle dazu bei, der Gemeinschaft des Lebens eine Blütezeit zu bescheren, deren Früchte für alle Beteiligten tief beglückend und dauerhaft befriedend sein werden. Die spezifisch menschlichen Freiheiten, der Wille und die Sexualität, verwirklichen sich aus Achtung vor dem Leben im Sinne reiner Kreativität, so wie es viele Naturvölker schon immer vorleben.

Licht und Geist des Ursprungs können unverfälscht auch ihre neueste Kreatur, den Menschen, durchstrahlen und beenden die Macht der Lüge, der Falschheit und des Mitleidlosigkeit zugunsten einer Ordnung der Liebe. Diese ermöglicht eine sichere Orientierung für uns alle im Sinne der weiteren Evolution in eine offene Zukunft.

Fußnoten:

0. Mehr über das Kapitalistische Patriarchat in einem Interview (#26-04) mit Claudia von Werlhof im Women's Int'l News Gathering Service, siehe auch International Conference on the Gift Economy und The Gift Economy Website von Genevieve Vaughan, weitere Literatur [Mies, von Werlhof, Bennholdt Thomsen et al.]
1. aktuell:
‚Full Spectrum Dominance' is the key term in Joint Vision 2020, the blueprint the United States Department of Defence will follow in the future, from which these extracts are taken: - 'The ultimate goal of our military force is to accomplish the objectives directed by the National Command Authorities. For the joint force of the future, this goal will be achieved through full spectrum dominance - the ability of US forces, operating unilaterally or in combination with multinational and interagency partners, to defeat any adversary and control any situation across the full range of military operations.
The full range of operations includes maintaining a posture of strategic deterrence. It includes theatre engagement and presence activities. It includes conflict involving employment of strategic forces and weapons of mass destruction, major theatre wars, regional conflicts and smaller-scale contingencies. It also includes those ambiguous situations residing between peace and war, such as peace-keeping and peace enforcement operations, as well as non-combat humanitarian relief operations and support to domestic authorities. -
The label full spectrum dominance implies that US forces are able to conduct prompt, sustained, and synchronised operations with combinations of forces tailored to specific situations, and with access to and freedom to operate in all domains - space, sea, land, air and information. Additionally, given the global nature of our interests and obligations, the United States must maintain its overseas presence forces and the ability to rapidly project power worldwide in order to achieve full spectrum dominance.'
2. strukturelle Gewalt, aktuell: Die geplante EU Verfassung soll zwar in den Weltraum geschossen werden, den Bevölkerungen bleibt sie großteils unbekannt, denn über die weichenstellenden Neuerungen wird die europäische Öffentlichkeit aus ersichtlichem Grund kaum informiert: die militärische Aufrüstungspflicht bekommt zukünftig Verfassungsrang, eine eigens dazu geschaffene Behörde soll dafür Sorge tragen, dass von den Mitgliedsnationen jährlich wachsende Summen in die Rüstungsindustrie gesteckt werden. Allseits spürbar knapp werdende öffentliche Gelder werden nicht in soziale Projekte, sondern in den Krieg inverstiert. Der Friedenswille wird zur Fassade der neuen Schlacht-Truppen (battle-groups), siehe:
Thesen zur Militarisierung der EU (11.2.05, pdf, und http://www.imi-online.de/2003.php3?id=711
3. Wenn wir in dem Teil des Terrors, der aus verletzten Gefühlen und existentieller Angst heraus motiviert ist, das nach Selbstbestimmung trachtende Kind erkennen, das sich gegen seine herrschsüchtigen und gewalttätigen Eltern zur Wehr setzt und das auf diese zurückschlägt, dann erschließt sich auch ein Weg aus der Spirale von Terror und Gewalt. Allein der offene Dialog in Verbindung mit der Bereitschaft, Verantwortung für historisch begangenes Unrecht zu übernehmen, wird die Geißel des Terrors überwinden.
4. Lokalisieren statt Globalisieren, Ein anderes Ziel von Wirtschaft, Maria Mies im attac-Rundbrief Sand im Getriebe 31 (pdf-druckversion)
Die Eigentumsfragen ernst nehmen! Die Aktualität von Enteignung und Aneignung in der globalen Ökonomie (pdf.dokument), Christian Zeller im attac-Rundbrief Sand im Getriebe 31
5. siehe auch:
Natur und Zivilisation, Ein lebensgefährlicher Konflikt und Möglichkeiten des Überlebens, Wolfgang Fischer (englisch) (spanisch) (Herbst 99) (pdf.Datei)

siehe auch: Das gesellschaftliche "Abwehr"-System, Unser Menschenbild entscheidet über unsere Zukunft, Wolfgang Fischer (12. 2003) (pdf.datei) ( englisch ) (spanisch )

Das Gestalten unserer evolutionären Zukunft - Evolutionsbiologie und Simultanpolitik- Ein visionärer Gedankengang zur nächsten Ebene unserer evolutionären Zukunft, von John Bunzl

Ein großer Teil der Erdbevölkerung lebt in realer Apokalypse.
Die Vernichtung wird gesteuert durch Konzerne, Militärs und Geheimdienste.
Aber diese Gruppen könnten sich nicht gegen den Rest der Welt durchsetzen,
wenn sich nicht die menschliche Zivilisation insgesammt auf einem falschen Weg befände.
Das globale Unheil beruht auf einer Matrix der Gewalt, in der wir alle mehr oder weniger stecken.
Das Massaker kann nur beendet werden, wenn wir die "heilige" Matrix finden und verwirklichen.

Dieter Duhm: Die Heilige Matrix, ISBN 3-932517-50-4, geb., 464 S., 24,90 Euro, www.heilige-matrix.de


EMANZIPATION HUMANUM

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