F

Suche auf den GAIA - Seiten

  powered by FreeFind
Suchbegriff hier eingeben

Site Map    Was ist neu?    Suche

MENSCH - NATUR - KOSMOS  

 

 

Natur und Zivilisation

 

 Ein lebensgefährlicher Konflikt und Möglichkeiten des Überlebens

Die Entfremdung der Menschheit - Bedingungen der Gesundung

 

von Wolfgang Fischer

( Herunterladen als pdf.Datei ) (englisch) (spanisch) (russisch-pdf)

 

Julius Robert Oppenheimer, Physiker und Erfinder der Atombombe, beschreibt, durch die Katastrophen von Hiroshima und Nagasaki aufgeschreckt, ein unterschwelliges Einschleichen militärischer Autoritäten und Sachzwänge in die vormals vergleichsweise unabhängigen Wissenschaften. J.R. Oppenheimer zieht seine persönlichen Konsequenzen aus dieser Entwicklung. Er macht auf die veränderte Qualität der neuen Vernichtungswaffen aufmerksam. Er versucht Friedensverhandlungen zu initiieren und die Wasserstoffbombe zu verhindern.

Jedoch wird er von den geschichtlichen Ereignissen überholt. Im Jahre 1954 stellt die US-Atomenergiekommission Oppenheimer unter dem Vorwurf mangelnder Loyalität gegenüber der US-Regierung vor einen Untersuchungsausschuß. Obwohl Oppenheimer seine ethischen Beweggründe darstellt, wird ihm die Sicherheitsgarantie entzogen, was einer öffentlichen Ächtung sehr nahe kommt. Offen zutage getreten ist wieder einmal der Interessenkonflikt zwischen Individuum und staatlichen Institutionen, der den Fortbestand der gesellschaftlichen Entwicklung gefährdet.

Die Verflechtung von Wirtschaft, Wissenschaft und Staats-Macht mit den prägenden und erziehenden gesellschaftlichen Institutionen wie Kirche, Schulwesen und Universitäten ist zwar offensichtlich. Dem einzelnen Bürger ist sie in der vollen Tragweite - Verschiebung hinweg vom Interesse an der Lebensgemeinschaft hin zum (Fremd-) Interesse an Macht oder Geld - aber kaum bewußt.

Zudem ist herkömmliche Wissenschaftlichkeit mitdefiniert durch Wiederholbarkeit der Versuche und statistische Häufigkeit als Relevanzbeweis. Der Einzelfall bleibt ohne Beachtung, er fällt durch das „wissenschaftliche Raster". So wird auch die Einzigartigkeit des individuellen Lebens als wissenschaftlich nicht relevant angesehen (und durch die technologische Klon-Bildung gar pervertiert). Andererseits jedoch geht die wissenschaftliche Forschung dermaßen ins Detail, daß der Gesamtblick auf Forschungsobjekt und Forschungsziel, nämlich die Organisation und Funktion der Natur als erfaß- und verstehbarer Mitwelt, verloren geht.

Da unsere metaphysischen Vorstellungen mehrheitlich irreal sind, wähnen wir uns außerhalb aller untersuchten Sphären und Dimensionen und jenseits persönlicher Verantwortung. Abgenabelt und ohne inneren Bezug in Omnipotenzillusionen verfangen, verkennen wir unser tatsächliches Eingebettetsein in den Stoff, den wir analysieren (und mittlerweile bis ins kleinste Detail beginnen zu entstellen, wie uns die Praxis der Gentechnologie allgegenwärtig beweist). Wir handeln geradezu selbstmörderisch, indem wir allein einer fiktiven Fortschrittsidee huldigen, ohne unseren Ursprung und unsere Identität mit der Natur zu berücksichtigen.

Dementsprechend veranlassen uns die selbstproduzierten und mittlerweile ins Mikro- wie Makrokosmische reichenden Auswirkungen des menschlichen Denkens und Agierens nicht dazu, uns persönlich betroffen zu fühlen. Daher denken auch die wenigsten Menschen daran, die ursächlichen, in jedem einzelnen von uns begründeten gesellschaftlichen Gegebenheiten zu hinterfragen, geschweige denn zu verändern. Real fühlen sich die wenigsten als Mitverursacher des Geschehens. Die meisten Menschen erfahren sich als schicksalbetroffene und leidende Beobachter. Diese Tatsache wiederum ist ebenfalls in unseren gesellschaftlichen Systemen begründet, die ja von sich aus gar kein Interesse daran haben, dem Einzelnen seine tatsächlichen Möglichkeiten aufzuweisen oder diese gar noch zu erweitern, obwohl dies dem deutschen Grundgesetz (§21 GG) zufolge eine Aufgabe der politischen Parteien sein sollte.

In unseren Gesellschaftssystemen vollzieht sich ein unmerklich langsamer Prozeß der Interessenverschiebung von einer autonomen Lebensvielfalt weg zu einer verantwortungslosen Einfalt von Machtpotenzierungen und Geschäftsinteressen. Dieser potentiell verhängnisvolle Prozeß vollzieht sich für die meisten Menschen zu langsam, um wahrgenommen zu werden. Seine unterschwellige Dynamik schleicht sich am Bewußtsein der meisten Bürger vorbei; sie wird deshalb nicht empfunden.

Das wiederum liegt auch darin begründet, daß das menschliche Bewußtsein gemäß der sinnesphysiologischen Erkenntnis eher und leichter auf plötzliche Veränderungen im äußeren Geschehen reagiert als auf langsame und konstant fließende. Veränderungen von äußeren Reizen oder Umständen, die sich in allerkleinsten Schritten und Stufen kaum merklich vollziehen, kommen einer Monotonie nahe, von der wir wissen, daß sie lähmt, unaufmerksam und müde macht. Gezielt angewandte Monotonie erzeugt Dämmerzustände (Hypnose).

Der Zustand unserer Umwelt wie auch die desolaten sozialen Verhältnisse auf dem Erdball beweisen uns, daß wir bereits in einen lebensgefährlichen Bereich des Dahindämmerns abgerutscht sind. Nach jedem größeren Unglücksfall schrecken wir zwar kurz auf, mißdeuten diesen dann aber meist ohnmächtig als schicksalhaft gegeben. So verharmlosen wir verantwortungslos das ureigene Denken und Handeln der Menschen in der industrialisierten Welt als Quelle vieler Übel. Wir weisen dem Zufall und einem magischen Schicksal die Schuld zu. Dabei verstecken wir uns weiterhin hinter allen bislang verfolgten Interessen und Sachzwängen. Die Motivationen persönlicher wie gesellschaftlicher Zielvorstellungen bleiben unbeachtet.

Während jüngste Analysen zeigen, daß das Sowjetsystem letztlich auch an den Folgen der von ihm induzierten Umweltveränderungen zugrunde gegangen ist, schwelgen die meisten Politiker der Industrienationen noch immer in einem die letzten Ressourcen verschlingenden Konsumwahn und in einer (Handlungs-, Handels-) Freiheitsidylle, die nur noch dem Kapital dient.

Jahrzehnte alte Forderungen und Zielvorstellungen aus den Bereichen der Sozialgebundenheit des Kapitals, der Abrüstung oder der Ökologie werden jetzt, da sie realisierbar wären, in imaginäre Bedrohungen verwandelt: Ökologie, soziales Netz seien unbezahlbar, Armeen, die nationale Grenzen schützen sollten, werden in internationale Eingreiftruppen verwandelt, die dem Ziel dienen, die Verfügbarkeit der weltweiten Ressourcen für die industrialisierte Welt so billig wie möglich zu sichern. Aus einer unüberschaubaren Zahlenakrobatik, die, aus den Börsen herausgerechnet, in den stündlichen Nachrichtensendungen auf die Bürger niederregnet, werden Sachzwänge abgeleitet, die von den tatsächlich notwendigen Aufgaben ablenken, welche den Fortbestand der natürlichen Freiheit und harmonischen Vielfalt des Erdenlebens sichern könnten. Humanistische Ideen oder Bestrebungen der Entwicklung zu mehr Menschlichkeit werden lächerlich gemacht oder gar kriminalisiert bis hin zum politisch sanktionierten Mord an Protagonisten solcher Bewegungen.

Einen Großteil der Menschheitsgeschichte hindurch haben vom Menschen geschaffene Machtpotentiale versucht, den gesellschaftlichen Gesamtzustand (status quo) ihrer Zeit angstverbreitend und auf Kosten einer lebendigen, natürlichen Pluralität aufrecht zu erhalten und sogar noch zu vergrößern. Heute erstellen bürokratische Apparate in Washington, New York oder Brüssel Vorgaben und Normen, die mit den Erfordernissen einer kreativen Gesamtorganisation des Lebens nicht übereinstimmen. Lauthals und medienwirksam sprechen die Weltpolitiker von Menschenrechten und fordern Freiheit und Frieden. Im Widerspruch hierzu leben die Wirtschaften ihrer Staaten jedoch zu einem großen Prozentsatz von Waffenproduktion und vom Handel mit Mitteln, die vielfältig destruktiv wirken. Dies hat in einen Konflikt geführt, der - die ökologischen und sozialen Gleichgewichtsprozesse der Mitwelt bekriegend, unserer Erde das Leben zu kosten droht.

Um uns einen klaren Einblick in den Zusammenhang solchen Denkens und Handelns mit dem weltweit wachsenden Dilemma der Zerstörung existentiell wichtiger Lebensgrundlagen zu ermöglichen, wollen wir den monotonen und devitalisierenden Charakter der vorbeschriebenen Dynamik der Interessenverschiebungen metapsychologisch untersuchen und diagnostizieren. Zur Aufdeckung tiefer liegender Motivationen erscheint es sinnvoll, Erkenntnisse zusammenzutragen, um aus ihnen übergeordnete Vorstellungen zu entwickeln, aufgrund derer sich neue Perspektiven ergeben können:

 

I Das Bewußtsein

Bewußtsein als integrale Geist-Körperfunktion und -Organisation des menschlichen Individuums stellt einen individuellen Mikrokosmos von Werten, Vorstellungen und Zielen dar (menschliches ZNS).

II Die Kultur/Zivilisation

Kultur als integrale Funktion und Organisation gesellschaftlicher Zusammenhänge stellt einen sozialen Mikrokosmos von Werten, Vorstellungen und Zielen dar.

III Das Leben

Der in den Chromosomen der Zellkerne gespeicherte (Lebens)Trieb der Pflanzen und auch der von hier aus ermöglichte Instinkt der Tiere stellt in seiner integrativen Lebens-Funktion und -Organisation einen fein aufeinander abgestimmten biologischen Mikrokosmos dar (DNS - ZNS).

IV Die Natur

Das integrierende Zusammenspiel aller organisch lebenden oder abgestorbenen sowie auch aller anorganischen Elemente mit den dynamischen Zyklen des Planeten Erde wie Wetter, Jahreszeit usw. stellt einen biologischen Makrokosmos dar.

V Die Kreativität

Das planetare Wechsel- und Zusammenspiel vom Mondlauf um die Erde, der Erd- und Planetenbahnen um die Sonne und der Pendelbewegung der Sonne um die Ebene unserer Galaxie stellt im Verbund mit allen anderen intergalaktischen Interferenzen den astronomisch-astrologischen Makrokosmos, den eigentlichen Himmel/Nirwana/das Göttliche i.S. der Religionen dar.

Die Gesamtinterferenz dieses Makrokosmos entwickelt sich zu einer biogenerativen Grundschwingung des Lebens.

VI Die Evolution

Das ökologisch soziale Gleichgewicht innerhalb des biologischen Makrokosmos der Natur und sein Übereinstimmen mit der dynamischen Gesetzmäßigkeit der biogenerativen Grundschwingung gewährleistet eine gesunde und pluralistische Entwicklung des Lebens auf unserer Erde, die Evolution.

Gesundheit erscheint somit als ungestörtes, sich frei regelndes Zusammenspiel der beschriebenen Mikro- und Makrokosmen.

VII Der Störfall

Vergangenheit und Gegenwart zeichnen sich durch ein Wechselspiel gesunder Entwicklungen und krankhafter Auswüchse aus. Beide Richtungen und Möglichkeiten existieren zur selben Zeit und in wechselseitigem Bezug, wobei die Potenz der realisierten Auswüchse begonnen hat, die Möglichkeiten gesundender Ausgleichsbestrebungen weltweit zu gefährden. Somit ist die Gefahr der Totalauslöschung höher entwickelten Lebens auf unserem Planeten durch das Leben selbst gegeben.

Krankheit mitsamt ihren Folgen erscheint als fremdinteressenbestimmte Störung des unbehinderten Wechselspiels der beschriebenen Kosmen.

VIII Ursache-Wirkungszusammenhänge

Die Lebensvorgänge stellen eine sich kybernetisch regelnde Entwicklung dar. Im Gesamtgeschehen der Natur zeichnet sich eine solche Entwicklung dadurch aus, daß alle beteiligten Prozesse in einem inneren Zusammenhang (Sinn) miteinander stehen. Sie fördern und begrenzen sich selbstregelnd: noch nie ist ein Baum in den Himmel gewachsen. In einer natürlichen Entwicklung entspricht der Sollwert der Regelbewegung der Bewahrung kreativer Gleichgewichtsprozesse der Bio-Sphäre und deren wachsender Komplexität, während der Istwert eines bestimmten Zeitpunktes des Geschichtsverlaufs durch die Situation der Welt zu eben diesem Zeitpunkt beschrieben wird. Um die dynamischen Ausgleichprozesse zwischen Istzustand und Sollbewegung zu verstehen, müssen die am Rückkoppelungsprozeß beteiligten Regelgrößen in ihrer Gesamtdynamik erkannt sein.

IX Die Regelgrößen

Wir können bei den Regelgrößen vorgegebene und unveränderbare von verrückbaren und manipulierbaren unterscheiden. Vorgegeben und durch das Leben selbst unveränderbar erscheint die biogenerative Dynamik der Gestirne. Als variabel und manipulierbar haben sich der individuelle, soziale und biologische Mikrokosmos wie auch der biologische Makrokosmos erwiesen, wobei die ursächlichen Impulse aller in die Lebensgrundlagen eingreifenden Techniken wie Gentechnologie, Atomtechnologie, Art und Weise des Weltwirtschaftens und weitere mehr - allein dem individuellen Mikrokosmos des menschlichen Gehirns entstammen. Impulse aus allen anderen Bereichen müssen wir allesamt als Reaktionen auf Aktionen erkennen, die von der agierenden Psyche des Menschen ausgehen. Derzeit hat der Mensch als einziges Lebewesen der Erde aktiven und willentlichen Einfluß auf die veränderbaren Sphären seiner Welt. Der Mensch bleibt somit klar als der einzig manipulierende Faktor im Regelwerk der Atmosphäre übrig.

 

Das höchste Störpotential geht von den Weltmachtnationen aus, die ihren Einfluß global immer weiter ausdehnen. Solange der Mensch die alldimensionale Ordnung und deren kosmische Gesamtorganisation nicht erkennt und daher nicht gelernt hat, sich ihren Gesetzen entsprechend zu verhalten, läuft er immer wieder Gefahr, bestehende kreative Zusammenhänge und Entwicklungen zu stören. Geld- und machtorientiert rücksichtslos und auf eine Art fortschrittsgläubig, die die Verwüstung der Erde nach sich zieht, hemmt er bestehende gesunde Bewegungen und schafft oder verstärkt krankmachende Entwicklungen. In der Folge wundert er sich über spontane und in seinen verblendeten Augen destruktive Entladungsprozesse der von ihm allein aufgestauten Energien.

Alle (Stör)Impulse des beschriebenen Geschehens vollziehen sich innerhalb der genannten Mikrokosmen und berühren damit auch den biologischen Makrokosmos der Natur. In diesem Vollzug beeinflussen sich die Impulse wechselseitig mit dem Ziel, etwaige Störungen zu beiseitigen, um ein ungestörtes Zusammenspiel aller Mitspieler zu gewährleisten.

Jeder Impuls, der eine bestehende (Un)Ordnung verändert, ist ein Stör- oder Regelimpuls. Seine Qualität darf jedoch allein an der vorgegebenen Dynamik der biogenerativen Grundschwingung der Kreativität im Sinne des Lebens gemessen werden und nicht an den wechselnden Zeitinteressen wie Mode oder Macht. Allein die Vorgaben des astronomischen Makrokosmos legen die Ziele der natürlichen Rückkoppelungsprozesse auf der Basis physikalischer Grundgesetze fest.

Menschliche Urteils-, Maß-, Ordnungs- und Richtsysteme erweisen sich angesichts unserer Weltsituation als völlig unterentwickelt, unzulässig (fremd)interessenorientiert und unreif. Der bio-soziale Zustand unseres Planeten ist abhängig von Willen und Motivation der Menschen. Wollen wir eine friedvolle Welt, müssen wir beim Einzelnen ansetzen.

Störung und Krankheit des Individuums sind bestimmt durch eine Unterbrechung des fruchtbaren und rückbesinnenden Kontakts innerhalb der Mikrokosmen des biologischen Makrokosmos. Ursache ist die mangelnde Deckungsgleichheit zwischen den genetischen Vorgaben und den diversen Realitäten der individuellen und auch sozialen Mikrokosmen.

In fehlerhafter und ungenügender Geist-Körperfunktion und Organisation des Einzelnen beweist sich seine 'Unfertigkeit'. Zudem hat der Mensch als Spezies seinen arterhaltenden Instinkt bzw. seinen Sozialtrieb noch gar nicht fertig entwickelt. Innerhalb der gegenwärtigen neoliberal-kapitalistisch orientierten Gesellschaften scheint sich der Sozialtrieb sogar vor seiner globalen Entfaltung zurück zu entwickeln, er degeneriert.

Des Menschen Manipulationen auf dem Erdball führen zu Disharmonien und Unverträglichkeiten innerhalb der sozialen und biologischen Kosmen. Ausgleichprozesse der Natur führen zu individuellen wie auch zu sozialen Krankheiten, mit deren Hilfe sich die Natur vor der Gefahrenquelle Mensch zu schützen versucht. Als spezielle Beispiele sind hier Seuchen, AIDS und Krebs zu nennen, allgemeine Beispiele sind durch andere Krankheitsformen, „Unfälle", „Zufall", „Schicksal" oder auch Natur-, Klima- und Umweltkatastrophen gegeben.

Gesellschaftserkrankungen zeichnen sich durch rückverbindlich gestörten Kontakt innerhalb der gesellschaftlichen Ausführungs- und Regelorgane und deren gestörtes Verhältnis zu den biologischen Mikro- und Makrokosmen aus, die störend beeinflußt werden. Die meisten legislativen Vorgaben zielen am Leben vorbei, indem sie Machtinteressen dienen. Somit greifen das Leben mittels Viren, Bakterien, geschwächter Konstitution etc. und die Natur unter Zuhilfenahme von Umwelt-Katastrophen - beide autorisiert von evolutionärer Kreativität - in die menschlichen Sphären ein, um das Ziel der Einbindung der species homo sapiens in die Evolutionsfamilie zu gewährleisten. Demselben Ziel des Friedens dient sogar der auf dem Boden von Demütigung und Unterdrückung wachsende Terror.

Der Desintegration der Geist-Körperfunktion beim Individuum entspricht im sozialen Bereich eine Gesellschaftsform, deren Kultur die Gesundheit der Natur gefährdet. Krankhaftes Bewußtsein (Irresein, Paranoia) wie auch fehlerhafte Zivilisation produzieren Krankheit, sozialen Unfrieden und ökologisches Ungleichgewicht. Das betrifft alle körperlich-stofflichen ebenso wie die mental-energetischen Dimensionen des Lebens.

 

Es liegt nahe, die vom gegenwärtigen, desolaten Zustand der Weltgesellschaft ausgelösten Ausgleichprozesse an die Ziele kreativer Entwicklung als Reifungsprozesse zu deuten. Hierdurch wird klar, daß die Kultur naturgemäß allein durch einen Reifungsprozess des individuellen Bewußtseins zur Gesundung hin verändert werden kann. Denn die jeweilige soziale Wirklichkeit entsteht ja erst im Zusammenwirken der dort vereinten menschlichen Individuen.

In der Menschheitsgeschichte ist tragischerweise jedoch zumindest seit Entstehen des Patriarchats - einer Gesellschaftsform, in der alles Neue seinen Ursprung im Manne haben soll - der Erkenntnisstand der Mächtigen der lebensverachtende, weil die Natur auf den Kopf stellende Faktor, der eine gesundende Weiterentwicklung des individuellen wie gesellschaftlichen Reifegrads behindert. Nicht in das Konzept der Mächtigen passende Ideen der individuellen Welten werden rücksichtslos verfolgt und kriminalisiert. Der Machtapparat verhält sich einem Organismus analog, der eindringende fremde Zellen allergisch-überreagierend bekämpft, sie isoliert und auflöst, und sich dabei selbst in Lebensgefahr bringt.

Das verschlossen kranke Bewußtsein des Einzelnen kann sich neuen Ideen gegenüber genauso ablehnend verhalten wie dogmatisch ausgerichtete Institutionen. Geistige Starre, Tod und Krankheit, Revolution und Krieg sind Folgen machtbesessen blinder Verhaltensweisen einer im Sinne humaner Entwicklung noch unreifen menschlichen Psyche. Die Evolution jedoch läßt sich nicht aufhalten.

Wenn wir die Zusammenhänge zwischen individuellem Denken und Handeln und sozialem Geschehen anhand der eigenen Geschichte betrachten, d.h., wenn wir uns selbst betroffen fühlen und, aus der mitlaufenden Masse ausscherend, uns solidarisch engagieren, können wir Lernprozesse in Gang setzen, mit deren Hilfe sich weitere Reifungs- und Entwicklungsprozesse reibungsloser und gesünder gestalten.

Das hat dann auch Auswirkungen auf die Gesellschaft. Historische Tatsachen - ob Errungenschaften oder katastrophale Verspielungen - ergeben sich immer durch ein Zusammenwirken des Denkens und Handelns einzelner Gesellschaftsmitglieder. Diesem Faktum müssen wir ins Auge sehen. Jede Selbstbeschönigung, nachträgliches Geschichtsumschreiben, das Beschuldigen von Sündenböcken oder auch das Idealisieren, das spätere Heroisieren oder Herabspielen - Alexander der Große sei ein guter, Dschinghis Khan ein böser Feldherr gewesen - verwirren uns nur, vernebeln unseren Blick und berauben uns möglicher Lernprozesse. Solange wir Mörder, Gangster und Ausbeuter ehren, ihre Verbrechen am sozialen Eigentum (= die Schätze der Erde und der Natur) gar als „Kavaliersdelikte" betrachten, ihnen auch Straßen und Feiern widmen, Reformer aber deshalb kriminalisieren oder ermorden, weil sie bestehende Machtsysteme gefährden, handeln wir gegen unsere ureigenen Chancen.

Nehmen wir uns ein Beispiel an der Natur: Im lebendigen Geschehen der Natur - vor der Existenz des Menschen - ist das Zusammenspiel der Artenvielfalt mit einer Akratie vergleichbar, in deren menschen-, struktur- und institutionslosem Freiraum jede einzelne Art an ihren Trieb oder ihren Instinkt gebunden ist. Wir können uns diesen Raum als morpho- und psychogenetischen Ozean vorstellen, dessen generative Potenz auf dem reibungslosen Zusammenspiel der biologischen Kosmen (DNS und ZNS und NATUR) und dem Makrokosmos der Gestirne beruht. Das Fehlen von Herrschaft, von jeglicher Struktur und Institution, die Herrschaft aufrecht zu erhalten sucht - Ausgeburten des noch unreifen individuellen Mikrokosmos (menschliches ZNS) - gewährleistet ein resonantes, unverfälschtes Austauschen der Impulse und Informationen aller Kosmen. Das freiwillige (fremdinteressen- und störungsfreie) Eingebundensein der Artenfamilien in das fein abgestimmte Zusammenspiel zwischen (Pflanzen)Trieb und instinktiv richtigem tierischen Verhalten und dem perfekt organisierten Mikrokosmos der Chromosomen gewährleistet das Funtionieren aller Kreisläufe, Regel- und Netzwerke, auf denen die Natur aufbaut.

Jedenfalls aufbauen konnte, bis der Mensch begann, verändernd in die Natur einzugreifen - soweit, daß er heute gar deren atomare und genetische Grundstrukturen zu einer Art Anti-Natur zu verändern sucht, die mit dem über Jahrmillionen evolutionär entwickelten Bereich der Natur nicht mehr kompatibel erscheint. Dies birgt ein äußerst destruktives Potential in sich. Genetisch verändertes Saatgut trägt in der Folgegeneration keinen keimfähigen Samen mehr, das Fressen von Pollen gentechnisch manipulierter Maispflanzen, die in den USA bereits kommerziell angebaut werden, tötet die Raupe des Monarch-Schmetterlings, das Verhalten und die Auswirkungen gentechnisch veränderter Strukturen in der Nahrungskette sind gänzlich unerforscht. Sollten für die entsprechende Industrie negativ ausfallende Forschungsergebnisse existieren, wird deren Veröffentlichung unterbunden.

Die Species Mensch der Machtmetropolen, überheblich allein auf sich selbst fixiert, hat in ihrer unreifen Art zu leben entgegen allen gewonnenen wissenschaftlichen Detailkenntnissen ihren Sinn für das Gesamtgeschehen auf der Erde noch gar nicht entwickelt. Nicht zuletzt die Auswirkungen der wirtschaftswissenschaftlichen Theorien beweisen weltweit die Instinktlosigkeit, mit der wir die Lebens-Gegebenheiten auf dieser Erde rücksichtslos ausbeuten.

Ob konfessionsfrei oder konfessionell gebunden, denken und handeln die 'zivilisierten' Menschen ohne jegliche Religion, das heißt ohne resonanten Bezug zur weltweiten Befindlichkeit und ohne Rückbesinnung auf die Ursachen des lebenden Ganzen. Die von den Menschen der tonangebenden Nationen geforderte Freiheit erweist sich in ihrer Resonanz- und Verantwortungslosigkeit als illusionäres, fremdinteressenfixiertes und lebensfeindliches Losgelöstsein aus der Natur.

Da wir alle jedoch Teil der Natur sind, ob wir das wollen oder nicht, erzeugt diese Art von Freiheit jedesmal, wenn sie gegen die Natur handelt, deren Ausgleichprozesse. Diese werden dann, da ein Zusammenhang nicht wahrgenommen oder anerkannt wird, als Schicksalschläge empfunden.

 

Als metaphysische Reflexionen liefern uns die Religionen der Menschheitsgeschichte falsche Erklärungs- und Deutungsversuche der Existenz. Sie beschreiben eine irreale Dynamik der Lebensexistenz mittels Begriffen wie Karma, Paradies und Hölle, Gottesfurcht und Sünde, Gotteslohn und Gottesstrafe. Versagt haben sie allesamt, diese bislang geglaubten Szenarien, messen wir deren Erfolg am Zustand unseres Planeten. Zukünftige Analysen sollten daher die historischen Paradigmen überwinden und den Blick freigeben auf die tatsächlichen Verursacher des Geschehens. Wenn unsere Reflexionen nicht auf uns selbst zurückfallen, verpassen wir die letzte Chance, uns selbst als Verursacher zu entlarven.

Der vom US Präsidenten und anderen Personen der Weltöffentlichkeit oft mit Worten begleitete Blick auf Gott erweist sich als antiquiert und scheinheilig, da er uns hindert zu erkennen, daß die patriarchal geprägte Zivilisation durch ihre Wider- und Anti-Natürlichkeit einen „Zwang zum Ausgleich" selbst induziert und dadurch die Menschheitskatastrophen von Krieg, sozialer Verelendung und ökologischem Desaster hervorruft.

Der Sinn der hausgemachten Katastrophen kann nur darin liegen, aus dem Leiden zu lernen, falls wir Überleben wollen! Klare Voraussetzung dafür ist jedoch eine Lernbereitschaft - und die Bereitschaft, Verantwortung für in der Vergangenheit Geschehenes zu übernehmen und für das Geschehen in der Gegenwart zu tragen. Immer noch wälzen viele Menschen, sei es aus Dummheit, Gedankenlosigkeit oder der eigenen finanziellen oder machtpolitischen Vorteile wegen, Verantwortung auf Götter, politische Autoritäten oder sonstige illusionäre Instanzen ab und berauben sich so einer aktiven Lernfähigkeit und der Möglichkeit zu gesunder Verhaltens- und Lebensänderung. Das Abschieben persönlicher Verantwortung hinterläßt jedoch ein spürbares Vakuum in den Gehirnen. Dieses wird wiederum ausgefüllt mit illusionären Zielvorstellungen, die Ersatz zu schaffen suchen für den fehlenden Wirklichkeitsbezug - mit paranoiden Ideen, motiviert von der Sucht nach Macht oder mehr Geld, welche die spezifisch menschliche Evolution der Psyche behindern. So dämmern wir uns in immer destruktivere Katastrophen hinein.

 

Über der Lebensweise der weltweit verbreiteten Zivilisation des Weißen Mannes steht noch immer das Motto von Descartes: ‚Cogito ergo sum' - ‚ Ich denke, also bin ich'. Es beherrscht seit Jahrhunderten unser Denken und Handeln. Die Menschen der Machtmetropolen entwickeln ihren Intellekt, schwören auf ihren „den Tieren überlegenen" Verstand, erweitern ihre technischen Möglichkeiten derart, daß sie die Keule des Kain der biblischen Genesis zum realen Werkzeug eines globalen Holocaust umgestalten - jedoch das Gefühl und das sensible Empfinden für die eigene Situation innerhalb der Naturganzheit bleibt ausgeschaltet. Die Wirklichkeit der hintergründigen Zusammenhänge und natürlichen Bedingtheiten wollen wir nicht wahrhaben. Wir befinden uns weiterhin auf dem überkommenen Trip des archaischen einsamen Kriegers, der das Eingebettetsein der menschlichen spezies in das Geschehen der Natur nicht wahrnimmt, sondern im Gegenteil, die menschliche Existenz turmhoch über alles andere Leben stellend, die Natur als gefährlich und verbesserungsbedürftig betrachtet.

Die mentale Reife, eine Gleichwertigkeit allen Lebens zu erkennen, fehlt dieser Art der Zivilisation völlig. Vielmehr werden am ehesten Ideen geglaubt, die vom Erkennen solcher Gleichwertigkeit ablenken und möglichst noch persönliche Vorteile versprechen (- wie: Reichtum sei ein Zeichen für Gottgefälligkeit, oder, das Töten von Ungläubigen garantiere einen Platz im Paradies.). Dies schafft Schatten im sozialen Bereich und verführt zu einem Wetteifern der Einzelnen und Gruppen, bei dem das Leben letztendlich verspielt wird.

Im selbst-herrlichen Wahn der menschzentrierten Ethik haben wir im Laufe der Geschichte weltweit eine Gesellschaftsform entwickelt, die mörderische Überheblichkeit in politische Wirklichkeit umsetzt. Dieser gesellschaftliche Hintergrund muß erkannt werden, um eine Lehre daraus ziehen zu können. Erst wenn wir die Vernichtung der Natur durch die moderne Zivilisation und deren Kontraproduktivität hinsichtlich natürlich kreativer und sich selbst regelnder Bedingungen als Tatsachen akzeptieren, können wir aufhören, ein ominöses ‚Schicksal' für unsere Probleme verantwortlich zu machen.

Der der westlichen Zivilisation anhaftende Kontext der Destruktion und Asozialität wird allein dadurch ermöglicht, daß die gesellschaftlich tragenden Gruppierungen der herrschenden Ideologie verfallen sind und diese durch ihre eigene Einstellung stützen (nach Chomsky sind die heutigen Intellektuektuellen „Hohepriester des herrschenden Politsystems"). Das gilt z.B. für die Ärzteschaft (Kumpanei mit Pharma Industrie und Polit-Wirtschafts-Establishment statt den Patienten beizustehen), für Juristen (der Reiche/Starke hat noch immer besseren Schutz als der Arme/Schwache), für Intellektuelle (Kaltstellen eines Idealismus, aus dem neue Perspektiven für eine Zukunft von Mensch mit Natur erwachsen könnten), für Journalisten (Sensationsmeldungen fördern oftmals eher niedere Emotionen als die Aufklärung oder Information der Leser), für Politiker (Verfall an Verlockungen der Macht und des Geldes bei Blickverlust für den eigentlichen Auftrag , das Wohlergehen zu mehren), für Wissenschaftler (Erwerb von Detailkenntnissen und deren Anwenden in einer Art und Weise, die lebenswichtige Zusammenhänge negiert), für Manager in Wirtschaft und Industrie (Konzernwohl steht über und auch gegen Allgemeinwohl), für Pädagogen, Beamte und Funktionsträger (die wie jeder Mensch oftmals gegen innere Überzeugungen handeln) wie auch die gesamte Geistlichkeit (die Stellvertreter einer Macht ist, die sie sich selbst gegen das Interesse der Entwicklung menschlicher Verträglichkeit mit der Natur oder mit Andersgläubigen konstruiert hat). Ein von ideologischen Scheuklappen befreiter Blick läßt erkennen, daß das gesellschaftliche Geschehen in unserer Zeit durch das aktive (oder auch mitläuferische) Zusammenwirken unzähliger Einzelmenschen verwirklicht wird, die sich um das Banner der Demokratie, des Fortschritts, der Menschenrechte, der Freiheit in einer liberalistischen Konsumkultur geschart haben (s. Gray).

Die Gegenideologie des Staats-Kommunismus war keineswegs besser als die mächtige Un-Kultur des Kapitals, bot dieser jedoch durch ihr Absterben einen willkommenen Anlaß, sich weltweit als überlegene, einzig mögliche Alternative darzustellen. Nun droht die kapitalistische Anti-Kultur in ihrer Abartigkeit und selbstherrlichen Verlogenheit sich weiter zu festigen (der Angriffskrieg der NATO gegen Serbien wurde zur Gemeinschaftsreaktion der Welt gegen das Böse hochstilisiert ohne irgendeine Legitimation von der Weltöffentlichkeit bezogen zu haben - grausamere Greuel in Ostasien oder Afrika blieben ungesühnt, da an die betreffenden Länder keine wirtschaftlichen Interessen geknüpft waren). Auf lange Sicht hin gefährdet der Kult ums Kapital den Fortbestand der Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten.

Doch ist weder die Evolution am Ende, noch ist der Mensch bei der Reife seiner sozialen Dimension angelangt. Jede Erstarrung kann durchaus als nützlicher Hinweis auf kommende Erschütterungen betrachtet werden. Der Kokon der Raupe trägt bereits das Schicksal des Aufgebrochenwerdens durch den Schmetterling in sich.

 

Die apokalyptische Explosion, mittels der sich die Natur von zivilisationsbedingten Behinderungen und Nötigungen zu befreien sucht, kann jedoch verhindert werden. Jeder einzelne von uns hat die Möglichkeit, zu dieser unserer Rettung beizutragen - durch offenes und empfindsames Verhalten, das sich aus dem Gefühl persönlicher Betroffenheit heraus dem tagtäglich von der herrschenden Gesellschaftsstruktur geforderten Funktionieren verweigert.

Machen wir uns zunächst noch einmal klar, daß der heutige sinnentleerte Zustand der Welt größtenteils ein Problem mangelnder Verantwortungsbereitschaft ist. Verantwortung wird von den unreifen, ängstlichen und für die eigenen Interessen blinden Individuen abgeschoben auf fremde Autoritäten. Menschliche Unreife und Mangel an Zivilcourage zeugen von Identitätsverlust, wie auch Angst als Symptom der Nicht- oder Fehlentwicklung von Selbstvertrauen gedeutet werden kann. Intellektuelle, Schriftsteller, Publizisten sind aufgerufen, diese Zusammenhänge breit und verständlich der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Fehlender Selbstsicherheit, dem Gefühl des Mangels persönlicher Identität, liegt die Empfindung zugrunde, von etwas Starkem, autark Eigenem getrennt zu sein. Die Verkennung des menschlichen Eingebundenseins in die Natur - wie sie auch von mancher Religion, so auch der christlichen, gefördert wird - erzeugt Angst. Gesellschaftliche Entwicklungen, wie zuletzt im Kapitalismus die systematische Trennung der Menschen von ihren Produktionsmitteln, haben die Angst verstärkt. Als Endergebnis steht die völlige Entfremdung des Menschen von sich selbst und der Natur und seine Abhängigkeit von Ersatzwelten (Sucht-Stoffen, Staats- oder Religionswelten, Geld-Material).

Entfremdung bedeutet Abbruch der Verbindung zum Ursprung. Der entfremdete Mensch kennt weder sein Selbst, noch weiß er um sein Woher und Wohin. Sein Leben ist nicht mehr authentisch, sondern von Ersatz gekennzeichnet. Religiöse Instanzen können ihm eine Verbindung zu Gott vorgaukeln, während der Staat eine illusorische Verbindung zu Ordnung und Fortschritt anbietet; und er zahlt ihnen seinen Tribut und wähnt dadurch seine Seele versichert und umsorgt. Aber er hat aufgehört selbstständig zu denken, und die resultierende Leere zieht mit dem Verlust jeglicher Orientierung unvermeidlich zusätzliche Angst nach sich.

Angst, geboren aus solch tiefer Verunsicherung, macht gefügig gegenüber allem, was einen Ausweg aus diesem Zustand verspricht. Statt in das gesunde Umfeld einer Gesellschaft hineingeboren zu werden, die sich eins weiß mit der Natur, wurden und werden wir alle in das Angst erzeugende Milieu der herrschenden Ideologien und Religionen hineingeworfen, wo diese Angst uns veranlaßt, die uns angeborene Verantwortlichkeit zu verleugnen und auf getrennte, anonyme Mächte abzuwälzen.

Aber nicht nur Verantwortung, sondern selbst Teile des Lebens werden in dem Ersatzbereich, den wir uns anstelle der Natur geschaffen haben, an jene Mächte abgetreten. An sich leblos, werden sie durch den Verkauf unserer Lebenskraft an sie mit Leben ausgestattet. Zuletzt sind es nicht mehr wir selbst, die Wirkungen produzieren, sondern diese gesichtslosen Instanzen und Institutionen wie Regierungen, Banken, Konzerne, Börse mit ihren Gesetzen und Verträgen. Real liegen zwar die Ursachen in den einzelnen Menschen, die Wirkungen entstehen jedoch, scheinbar ohne unser direktes Zutun, in Form von Entwicklungen, die durch gesellschaftliche Mächte, Kräfte und Fehlwüchse ausgelöst wurden.

Die verwirrende Beziehung zwischen Ursache und Wirkung charakterisiert unsere gesellschaftspolitische Realität tagein tagaus. Der Ausverkauf individueller Verantwortung an die herrschenden Autoritäten ist ein weltweites Phänomen, bleibt jedoch den einzelnen unbewußt. Er erzeugt Zwänge von machtvoller Wirkung, welche die Menschen dann für naturgegeben, schicksalhaft unausweichlich halten. Doch Zwänge erzeugen immer Druck, der auf Ausgleich zielt.

Es gilt also, diese Zwänge bei ihren Wurzeln zu packen. Wir müssen akzeptieren und zugeben, daß wir als einzelne, sei es aktiv oder als passive Mitläufer, selbst die Geschichte gestalten. Wir müssen erkennen, daß die heutigen Zwänge, die Planungen des Militärs, das konsumorientierte Plündern des Planeten, auf denen die Weltwirtschaft beruht, und die Verlagerung von Problemen, die ungelöst bleiben, exakt auf die Auslöschung all derer zielen, die das ganze Unheil verursachen: das noch immer unreife Menschengeschlecht.

Wir können diesem tödlichen Ende entrinnen, wenn wir uns schnellstens aus dem allgemeinen Dämmerschlaf, in dem wir befangen sind, erheben. Wenn wir uns als einzelne gemeinsam betroffen fühlen und aus dieser Betroffenheit heraus Verantwortung übernehmen. Wir können den gesamten historischen Prozeß der Menschheitsgeschichte als alldimensionalen Selbsterfahrungsprozeß deuten. Sobald wir jegliche ideologisch eingefärbten Brillen beiseitelegen, werden uns die Zusammenhänge zwischen Ursachen und Wirkungen erkennbar. Indem wir bewußt und frei von institutionellen Rollen unsere eigene menschliche Verantwortung akzeptieren, werden wir fähig, aus Freud und Leid im Augenblick des Geschehens zu lernen.

 

Erst solch direktes Lernen aus der unverfälschten Empfindung des Augenblicks ermöglicht das Finden der eigenen Identität, in der wir persönliche Verantwortung übernehmen können. Sensibilität schafft Identität. Persönliche Betroffenheit ermächtigt uns, Veränderung zu schaffen.

Seit Beginn der Menschheitsgeschichte trägt jeder Mensch seine Identität als Keim, als Anlage zu Autorität in sich. Diese Autorität wartet auf ihre Befreiung und Entfaltung. Im Laufe aller Entwicklungsprozesse „durchstrahlt und durchtönt" die Autorität der biogenerativen Grundschwingung des universalen Ganzen Milliarden von Menschen und sucht ihre Resonanz in ihnen. Das Ziel ist deren Reifen zu verantwortlichen einzelnen Personen (personare = durchtönen) über den allgemeinen Reifungsprozess der Menschheit.

Diese Eigenverantwortlichkeit erfordert selbstbewußtes Verbannen jeglicher Fremdautorität aus dem eigenen Leben. Sie beinhaltet die Verweigerung, die persönliche Lebenskraft gesellschaftlichen Institutionen und Autoritäten zur Verfügung zu stellen, deren Handeln grundsätzlich von ihrer Gier nach Herrschaft oder materiellem Profit bestimmt ist. Die Dissidenten in der ehemaligen DDR können hierzu als Beispiel dienen. Ihr Erfolg war jedoch begrenzt durch die Machtstrukturen der BRD (siehe Reaktion vom 13.12. 2001: Wir haben es satt! html / pdf) - ein Zeichen für die Notwendigkeit, die natürliche Polyarchie des biologischen Makrokosmos der Natur durch die Schaffung eines von solchen Strukturen freien politischen Raumes zu unterstützen.

Solch ein gesellschaftlicher Raum ist durchaus nicht, wie gern suggeriert wird, eine illusionäre Vorstellung von verschiedenen ‚liberalen' Bewegungen, die sich schließlich in einem allgemeinen Chaos auflösen. Auch ist er nicht frei von jeglichen regelnden Institutionen. Dortige Bürokratien und Koordinationszentren führen jedoch kein herrschsüchtiges Eigenleben mehr, sondern dienen ausschließlich Zwecken der Regulation im Interesse der Allgemeinheit. Die Akzeptanz persönlicher Verantwortung auf der untersten Ebene führt dazu, daß die regelnden Strukturen wach und flexibel sind; in ihren Auswirkungen werden sie laufend den Bedürfnissen angepaßt. Auch die Funktion und Organisation der Volksvertreter wird am Gemeinwohl gemessen - daran, in welchem Maß sie ein fruchtbares Zusammenleben von Mensch und Natur fördern. Sie zeichnen sich durch eine wache Sensibilität gegenüber der Realität aus, anstatt, wie heutzutage, in sturer Dienstbarkeit gegenüber Einzelinteressen starr an Reichtum und Macht zu kleben.

In unseren Tagen kann als Realdenker oder Realpolitiker nur bezeichnet werden, wer nicht mehr in den alten illusionären Paradigmen und Handlungsweisen befangen ist und den Mut zu eigenen Überzeugungen aufbringt. Ein solcher Mensch wird klar erkennen, welche Handlungsweise einen Ausweg aus den derzeitigen destruktiven und kontraproduktiven politischen Strukturen gewährleistet. Noch ist es möglich, die längst fällige Entscheidung zwischen den Prioritäten der Ökologie und der Ökonomie, zwischen Leben und Beherrschtsein, im Sinne eines planetaren Überlebens zu treffen - bevor die kosmische Eigendynamik über die jetzt weltweit verbreitete Lebensweise des Weißen Mannes ihr Urteil fällt und die Gefahrenquelle Mensch ausschaltet.

Die Orientierungslosigkeit und die Unbrauchbarkeit ihrer Wertmaßstäbe, die die heutigen Industrienationen auszeichnet, hat zu einem Versagen der Legislative in allen betroffenen Bereichen der Wirtschaft und Technologie geführt. Als Ergebnis ist die Macht und Pseudoverantwortlichkeit der Exekutive über alle Proportionen hinaus angewachsen. Gleichzeitig hat der Machtzuwachs der Großkonzerne mit ihren internationalen Verflechtungen und Verträgen (NAFTA, WTO Initiativen) die Nationalstaaten zu ihren Marionetten degradiert, wodurch Wahlen und deren Ergebnisse unerheblich geworden sind. Globale Konzerne agieren ohne jede demokratische Kontrolle, im Gegenteil, sie kontrollieren die Weltpolitik. Auch von daher wird klar, daß die heutigen Demokratien versagt haben.

Die einzige Gewähr für ein Überwinden der gefährlichen Orientierungslosigkeit liegt im Erwachen persönlicher Betroffenheit der Einzelperson, verbunden mit ihrer aktiven Verweigerung gegenüber dem herrschenden politischen System. Fruchtbarer Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten und Gleichempfindenden schafft einen sich ständig erweiternden Raum geistiger Klarheit, in dem bestehende Gesetze, internationale Abmachungen, Ideen und Perspektiven diskutiert und in Realität umgesetzt werden können, was es der Weltbevölkerung ermöglicht, im Kontext der Gegebenheiten der Natur friedlich zusammenzuleben.

Jede Idee wird im Sinne des globalen Ganzen hinterfragt und bewertet. Mit der Unterdrückung fruchtbarer Ideen und deren Verfechter durch Inquisition ist es vorbei. Im Gegenteil: besonders erwünscht sind solche neue Ideen, die gegen die noch bestehende alte Ordnung verstoßen. Die Befreiung des Geistes schafft weiteren Raum und neue Ideen. Allgemeiner Gedankenaustausch ermöglicht das Entstehen von Bewegung und Rückkoppelung und gewährleistet den not-wendigen Informationsaustausch innerhalb der Funktionsabläufe der vorbeschrieben Kosmen.

In solch freiem Fließen, unbehindert von Blockaden, Stauungen oder Polaritäten kann sich eine Resonanz einstellen. Sie wird erfahren als Lebensresonanz, persönlich und augenblicklich; sie schafft wachsendes Vertrauen, daß der begonnene Weg der richtige ist, und bestätigt ein inneres Glauben (das „Berge versetzen" kann), frei von dogmatischen Vorgaben. Sie schafft innere Bilder, die motivieren und unseren Willen leiten. Was unser Wille auf diese Weise erschafft, wird persönlich empfunden und verantwortet. Diese Sensibilität gewährleistet die sofortige authentische Rückkoppelung des jeweiligen Geschehens, die von der Natur vorgesehen ist. Und nur auf der Grundlage solch sensibler Rückkoppelung kann der kulturelle Lernprozeß über das spezifisch menschliche Eingebundensein in die Natur stattfinden.

Diese Art von Dasein läßt Angst schwinden und Toleranz wachsen. Sie ist die Basis für Vertrauen in das Leben selbst und führt zu einer inneren Ruhe, wie sie schon immer aus den Gesichtern von im Einklang mit der Natur lebenden Eingeborenen gestrahlt hat. In der Folge hegen und pflegen wir das in die Welt mitgeborene Urvertrauen unserer Kinder. Voller Vertrauen in sie lassen wir sie wachsen und reifen. Unsere Erfahrungen vermitteln wir ihnen persönlich und stimmig in uns selbst. Wir schließen sie von nichts aus und engen sie nirgends ein. Da sie in Offenheit, Wahrhaftigkeit und Geradlinigkeit erzogen werden, wird bei den Heranwachsenden ihr Urvertrauen in Verbindung mit gesundem Urteilsvermögen und bei den Erwachsenen eine lebenslange Offenheit für Neues erhalten. Das Leben heilt sich selbst. Die Spezies Mensch erreicht das Ziel des Überlebens, indem die Menschheit mit der Natur in Frieden lebt. Es ist das Ende aller Suchten, allen Mordens und Elends.

Es ist auch das Ende einer wechselhaft polarisierenden und verwirrenden Gewissensethik. Einer Ethik, deren schillernde Werte über den Verlauf der Jahrhunderte für den einen gut und den anderen schlecht waren. Einer von daher sehr trügerischen Ethik, die uns von den ersten patriarchal bestimmten Menschenhorden über die Folterkammern und Kriege dogmatischer Ideologien bis an den Rand des Ruins unserer großartigen Chance zum Menschen begleitet hat. Es ist das Ende aller Nostalgie, eines Leidens, das bislang auch noch glorifiziert wird (Kreuzesverehrung, sei hart zu dir selbst!).

Es ist an der Zeit, eine Ethik zu entwickeln, die so transparent, ehrlich und klar ist, daß jedes Leben und jeder Wert seinen angemessenen Platz im Gesamtgeschehen der Natur finden kann. Es ist der Beginn einer evolutionären Ethik, die offen bleibt für neue Impulse und Informationen aus den vieldimensionalen Lebensbereichen und auch aus der universalen Lebensquelle.

 

Um genauere Vorstellungen von dieser universalen Lebensquelle zu bekommen, ist es notwendig, die fundamentale Beziehung und die gesetzmäßige Abhängigkeit von Weltbild und Weltrealität zur erkennen und aufzudecken. Gleichzeitig gilt es die Zusammenhänge zwischen Psyche (Geist) und Soma (Körper) zu klären, um die Ursachen und Beziehungen aller Informationen transparent werden zu lassen.

Masse und Energie sind ineinander wandelbar, die Theorie dazu lieferte Einstein. Die Beziehung zwischen Materie und Energie ist bestimmt durch den astronomisch großen Faktor der Geschwindigkeit des Lichts. Doch das Licht bestimmt nicht nur deren Relation, sondern bestimmt auch über die Wandlung (Mutation) des einen Bereichs in den anderen. Auf diese Weise vermittelt es zwischen den Bereichen, stellt durch seine Schwingung die Verbindung zwischen Masse und Energie her und garantiert die Wandelbarkeit der Dimensionen. Die Photonen, die als Vermittler zwischen diesen erscheinen, sind Informationsträger einer fundamentalen kosmischen Ursache. Ihre Informationen gewährleisten den Zusammenhang und die Bindung aller polaren Ordnungen und Größen auf dem Weg durch die Geschichte der Galaxien.

Die Gesetzmäßigkeit des physikalischen Beispiels kann zu weiteren transzendierenden Überlegungen über die Zusammenhänge zwischen den Dimensionen des Körperlichen und des Geistigen anregen. Von den Geisteswissenschaften her erscheint der Logos, die Kraft von Ideen, Vorstellungen oder auch ganzer Weltbilder, als Informationsträger zwischen beiden Bereichen. Er bestimmt die materielle, soziale und kulturelle Realisierung dessen, was im Geist vorgegeben ist. Und jede neu geschaffene Realität liefert wiederum neue Informationen an die Geisteswelt.

Erst wenn wir die Realität so sehen wie sie wirklich ist und nicht so, wie wir (durch Kultur, Religion, Ideologie, wissenschaftliches Weltbild etc.) gelernt haben zu denken, daß sie sei, haben wir eine Chance, zu authentischen Informationen über unsere Welt zu gelangen. Und erst authentische Information läßt Motivationen und Verhaltensweisen entstehen, die im Einklang mit den naturgegebenen Erfordernissen stehen.

Süßes schmeckt süß und Bitteres schmeckt bitter solange wir keine falschen Vorstellungen der Realität von süß und bitter tradieren. Erst das Übereinstimmen von Vorstellung und Realität verhindert die Spaltungen unseres Bewußtseins, die dadurch gegeben sind, daß geistige Vorstellungen real genommen werden, obwohl sie nicht stimmen (Bitteres für süß gehalten wird, obwohl es eigentlich doch gar nicht schmeckt). Erst die Identität von Vorstellung und Realität schafft Stimmigkeit. Erst das Übereinstimmen menschlicher Lebensvorstellungen mit den Vorbedingungen der Natur ermöglicht die Authentizität von Mensch und Leben.

Es ist somit weder ein Teufel noch sonst eine außermenschliche Kraft, die einen verdrehenden, verführenden, verfälschenden und verwirrenden Einfluß auf den Menschen hat, nein, es ist der Mensch selbst, der zur Quelle seiner Illusionen und Fehlinformationen geworden ist.

Dadurch, daß Generation für Generation ein unreifer oder auch krankhafter Zeitgeist dem jungen Geist der Nachkommenschaft aufgezwungen wird, wird die Autonomie der Nachkommen nachhaltig behindert, Abhängigkeit geschaffen. Abhängigkeit schafft Angst vor Verlust. Angst vor Verlust schafft den Trieb nach Macht und dessen Spiegelbild, die Sucht nach Unterwerfung. Herrschaft und Unterwerfung sind die Quellen aller Destruktivität.

Leben und Natur sind eins, universal schöpferisch und wertfrei. Jedes dogmatische Behindern der Lebenserfahrung und des darauf beruhenden Lernprozesses führt zu Zerstörung in der materiellen wie sozialen und kulturellen Welt, - dazu, daß der Wahnsinn für normal gehalten wird und zum Austauschen der Realität für Ersatz. Wenn jedoch der Blick auf das Leben, so wie es ist, von Ideologie unbehindert bleibt, kann jede Lebenserfahrung uns zum Nutzen sein und unsere Autorität fördern. Sobald die Tradition aufhört, im Erziehungsprozeß den Kindern lebens-negierende Pseudo-Realitäten und spaltende Herrschaftstrukturen (divide et impera!) aufzuzwingen, kann Realität wieder wahrheitsgemäß erfahren und der fatale Kreislauf der Destruktion und Gewalt unterbrochen werden, der die Menschheitsgeschichte bis heute prägt.

 

Erst hier greift Poppers These von der Fehlerkorrektur: Die von Popper postulierte systemeigene Fehlerkorrektur läuft eben nur dann in Richtung sozialer Höherentwicklung und einer für alle Beteiligten besseren Welt, wenn Erkenntnismöglichkeit nicht durch Profitsucht und Machtgier oder auch dogmatischen Starrsinn ver/behindert wird und wenn der status quo tatsächlich infrage gestellt werden kann.

Die systemeigene Fehlerkorrektur tut sich schwer mit dem evolutionär geschaffenen Potenzial, die Freiheit zu haben, zu sehen oder die (Ein-) Sicht zu verweigern.

Die systemeigene Fehlerkorrektur funktioniert nämlich nur dann, wenn der Fühler nicht manipuliert oder abgeschaltet, das Sensorium nicht taub, blind oder sonst wie getäuscht ist. Genau hier gilt es anzusetzen, denn unser Sensorium ist in der gegenwärtigen Gesellschaft gewaltbereiter, neoliberal-kapitalistischer Orientierung und Prägung zumindest verwirrt, wenn nicht gar abgeschaltet. Die dem System zugesprochene Korrekturautomatik versagt: Obwohl wir sehen und erleben, dass durch das WTO-gesteuerte Weltwirtschaftssystem Schaden angerichtet wird, verharren wir wie der von der Schlange hypnotisierte Hase erstarrt und reagieren nicht mit unseren Instrumenten alternativer Möglichkeiten des Wirtschaftens.

Wären unsere Gesellschaften tatsächlich demokratisch offen und frei, so gäbe es einen fließenden Ausgleich gefährlich werdender Potenziale mithilfe aller möglichen Alternativen! Doch das totalitär organisierte System der Interessen Weniger gegen die Interessen der Mehrheit ist starr und tödlich. Es verhindert jegliche soziale Höherentwicklung und damit eine für alle Beteiligten bessere Welt.

Tatsächliche Gewalt sichert das Ausbeuten der Ressourcen selbst der Folgegenerationen und mentale Manipulation durch gleichgeschaltete Medien verhindert das Erkennen dieser und weiterer Gefahren und damit den breiten Widerstand als Beginn eines notwendigen Korrektivs.

 

Um uns zu einer praktischen Spiritualität und natürlichen Lebensreligion zu führen, müssen unsere Überlegungen den ganzheitlichen Aspekt des Lebens auf der Erde berücksichtigen und die biologischen Erfordernisse einer gesunden Natur den menschlichen Anliegen voranstellen.

Eine im Einklang mit der Natur stehende Spiritualität zeichnet sich dadurch aus, daß die Lebensrealität in den Strukturen des zentralen Nervensystems vollständig und unverfälscht erfaßt ist. Physische wie psychische Lebensbereiche können in meditativen oder Trance - Erfahrungen transzendiert werden, in denen Resonanz mit dem Leben als solche individuell erfahrbar wird. Für viele Naturvölker ist das noch selbstverständliches Allgemeinwissen, doch der Weiße Mann bezichtigt sie der Barbarei und mißbraucht sie für seine Zwecke.

Durch Trance-Erfahrung wird das Leben in einem Gesamtzusammenhang gesehen, wie er durch die Ratio allein nicht erfaßbar ist. In dem archaischen, von Unterdrückung und Herrschaft freien Zusammenspiel des Individuums mit dem Kosmos wird ein authentischer Gedankenfluß als Ausdruck 'emotionaler Intelligenz' geschaffen, der die Manifestation einer fortlaufenden Evolution ermöglicht. Ein biologisches Beispiel für die tiefgründige Kreativität von Trance-Geschehen ist die in Liebe und mit Muße, jenseits der bloßen Triebabfuhr, bewußt vollzogene geschlechtliche Vereinigung.

 

Und so sieht der natürliche Reifeprozeß des Menschen aus:

Nach der von der Natur programmierten Reifeperiode im Mutterleib werden die Neugeborenen sanft in der Welt empfangen. Die durch die Geburt erfahrene körperliche Trennung von der Mutter wird sich nicht zu dem schmerzhaft prägenden Gefühl des Verlorenseins, des Alleinseins, des Hilflosseins mit all dessen fatalen Folgen (der Verdrängung und der Bildung von Reaktionen auf diese Verdrängung) verfestigen können, da unsere "Traglinge" so weit es geht im liebevollen Hautkontakt mit Vater oder Mutter verbleiben. Primäre Spaltungen des Lebenstriebs werden somit vermieden und es wird durch den ununterbrochenen Körperkontakt das Gefühl der Zugehörigkeit geprägt, das sich letztendlich in einem gesunden Sozialtrieb verwirklicht. In einer stimmigen Lern-Atmosphäre kann sich ihr angeborenes Urvertrauen weiter entwickeln. Das mentale Vakuum der Neugeborenen füllt sich mit wahrhaften Vorstellungen, und daher mit Sinn und Ordnung. Das Wissen, das sie später durch freies Lernen aus der praktischen Erfahrung heraus lernen, ist nicht theoretisch, sondern auf die Lebensrealität bezogen.

Dieser Lernprozeß ist frei von den Unsicherheiten, wie sie heutzutage durch die Diskrepanz zwischen der Realität und den von der herrschenden Ideologie zugelassenen Vorstellungen entstehen; er verursacht von daher keine psychischen Spaltungen, keine Ängste und Süchte. Auch die Reaktion auf diese Ängste und Süchte - weit verbreitet unter den als Realitätsersatz erschaffenen Zwängen in unserer gegenwärtigen Angstkultur - sind dementsprechend in einer mit der Natur im Einklang lebenden Gesellschaft nicht vorhanden.

Jede Philosophie der Macht kann in ihrem Zwang zur Selbsterhaltung und Erweiterung ihrer Einflußsphäre als eine Ansammlung fixierter, einseitig auf sich selbst bezogener und alles außerhalb ihrer selbst bewertender Ideen betrachtet werden. Das ausschließliche Interesse an Macht oder Geld läßt lebensfeindliche Ideologien entstehen, die die Realität verfälschen und relevante Fakten oder Beziehungen negieren, indem sie sie unter Strafe stellen oder lächerlich machen. Solch dogmatisch fixierte Ideen behindern in der Folge die weitere Entwicklung und beschwören dadurch die Zerstörung eben der Kräfte herauf, die sie anwandten oder verbreiteten.

Auch die klassische Psychoanalyse hat es bis heute nicht vermocht, die Haupthindernisse auf dem Weg zur Erkenntnis dieser Zusammenhänge zu überwinden. Selber den herrschenden gesellschaftlichen Machtstrukturen unterworfen, bietet sie Wege an, deren Akzeptanz zu erleichtern, nie jedoch sie zu überwinden. Sie geht bis heute von Spaltungen aus (wie einem gespaltenen Ur-Trieb) und verkennt dabei die Realität des reinen schöpferischen Lebenstriebs, dessen Behinderung und Störung (durch widernatürliche Gesellschaftsbedingungen) verantwortlich ist für die Erweckung von Triebkräften jeglicher Schattierung.

Das Überleben des Lebens ist natürlicherweise an eine reine Kreativität gebunden. Diese Kreativität gewährleistet sich in einem zum Leben beschlossenen Bio-Zusammenhang der Selbstreferenz (in Erweiterung und Vervollständigung zu ideologischen Systemen und deren Selbstreferenz). In dieser Arche ist der Mensch zu Resonanz mit der Welt aufgerufen, will er eine Zukunft haben. Allein die Philosophie eines ganzheitlichen, allumfassenden und universalen Lebensrechts im Einklang mit den Gesetzmäßigkeiten der Natur gewährleistet das weitere Gedeihen des Lebens. Durch ihre bewußt gewordene Selbstverantwortung entwickelt sie die sie tragenden Ideen weiter:

 

Unser Weltbild schafft unsere Weltrealität

Aus verantwortlicher Bewußtheit heraus gliedert sich die Weltgesellschaft solidarisch in den Weltkörper „GAIA" ein und gewährleistet, selbstbewußt geworden, ein kreatives Miteinander und Füreinander aller Natur-Organe und -Geschehen unserer Erde. Götter, Halbgötter, Dämonen, Teufel und andere mythologische Figuren und Bilder aus dem Informationschaos unseres alten Schattenbewußtseins lösen sich auf, da wir ihnen weder Verantwortung noch Lebensunterstützung mehr zuweisen. Ihre dunklen und destruktiven Machenschaften sind dahin. Der Kosmos menschlichen Gehirnhimmels ist bis in die letzten Winkel erleuchtet. Das Licht der Kreativität überflutet die Neuronen unserer Großhirnhemisphären und seine kreative Ordnungskraft kann zum Maßstab politischer Ordnung der Zukunft werden.

Über diesen Maßstab gewährleistet sich individuelles Leben - von den Bahnungen im Zentralen Nervensystem bis hin zu den Strukturen der DNS - die Reifung zum wahren und autonomen Menschen. Sinn und Ziel der Evolution ist das Erhalten, Entwickeln und weitere Vervollkommnen der erbbiologischen Strukturen des DNS-Universums. Sinn und Ziel menschlichen Lebens liegt demnach im Gestalten seiner Psyche und (in der sozialen Dimension der Gesellschaft) seiner Kultur. Alle kulturbildenden Vorstellungen sollten mit den genetischen Vorgaben des Evolutionsziels im Einklang stehen.

Die zerstörerischen Qualitäten des Lebens beruhen auf dem Denken innerhalb der mentalen Begrenzungen der widersprüchlichen und verfälschenden Ideologien. Religionen, die von überirdischen (guten oder bösen) Wesen, von Göttern und Dämonen bevölkerte Welten außerhalb der menschlichen Sphäre postulieren, fördern eine angsterzeugende Polarisierung in statische gute oder böse Vorstellungswelten jenseits der Realität. Allein durch das Fixieren von „gut" und „böse" erhält das Bewerten von illusionären Dimensionen Priorität gegenüber dem Berücksichtigen ganz realer, selbstgeschaffener Konsequenzen. Das Bewerten wird zum Selbstzweck, der eine monomane Polarität aufrecht erhält und ihr Überwinden verhindert.

Die vom ‚schwarz-weiß'- und ‚entweder-oder' - Denken hervorgerufene Konfrontation nährt unsere Ängste und verursacht Mißtrauen und Abwehr. Mißtrauen und Abwehr führen über Unsicherheit und Irrtum zum Unsinn. Irrtum, Unsinn und Lüge verfestigen die wahnsinnige Realität der Ungerechtigkeit. Im Kontext dieser Ungerechtigkeit und Orientierungslosigkeit kann die eigentliche Lebensrealität nicht mehr als solche bewältigt werden. Auf der individuellen wie auch der gesellschaftlichen Ebene wird sie verdrängt vom ERSATZ.

Naturverbunden lebende Völker waren sich der Wichtigkeit der Konsequenzen ihres Handelns immer bewußt. Dies war unumgänglich für ihr Überleben, wollten sie mit den Naturgegebenheiten produktiv umgehen und vom Überfluß der Natur profitieren. Die Verbindung der Religion zur Natur wurde jedoch zerstört durch ein Denksystem, in dem Kreativität ihren Ursprung nicht mehr in der Vereinigung der Gegensätze, im dynamischen Gleichgewichtfinden komplementärer und proportionaler Gegenkräfte, wie im Yin/Yang und anderen archaischen Weisheiten von Ur-Völkern symbolisiert, haben sollte. Dieses Denksystem erkannte nicht mehr die Natur als Mutterschoß des Lebens an (Matriarchat, mater - arché = aus der Mutter entspringend), sondern erhob im Patriarchat den Mann in die Position des machtvollen Herrschers und Machers - ein Prozeß, der historisch den Übergang vom Überfluß zum Mangel, vom Leben zum Ersatz hin einleitete und dessen Obszönität die Politik noch immer prägt.

Der Aufstieg des männlichen Prinzips ging Hand in Hand mit der Schaffung widernatürlicher Institutionen mit den hier beschriebenen entfremdenden Folgen (mehr dazu bei v.Werlhof (1 ), (2 ) ). So wurde die Entfremdung des 'zivilisierten' Teils der Menschheit von der Natur durch die herrschenden Mächte systematisch zu ihren eigenen Gunsten vorangetrieben. Herausragende Entwicklungen dieses geschichtlichen Prozesses waren: der Aufstieg des Monotheismus, das Entstehen der Politik als Sache des Freien Mannes, das Christianisieren von Stämmen und Völkern, die Hexenverfolgung (Frauendiskriminierung), die Erfindung des Geldes mit Zins und Zinseszins, das Kolonialisieren, das Bauernlegen und in unseren Tagen das Globalisieren, wie es von den transnationalen Konzernen und deren Handlangern, den Regierungen der Industrienationen, verstanden wird.

Die wachsende Unterdrückung individueller Autonomie zieht sich wie ein roter Faden durch die Stationen der Geschichte. Und wer heute immer noch meint, es sei doch alles viel besser geworden, übersieht die verheerenden Folgen eines industrialisierten Lebens. Es hat bereits zur weltweiten Vernichtung der Artenvielfalt geführt und bedroht jetzt die kommenden Generationen durch die chemische Vergiftung von Atemluft, Trinkwasser und Nahrungsmitteln, durch Strahlenschäden aus der Atomtechnologie und durch noch unerkannte Gefährdungen durch die Gentechnologie.

Das einzige, was uns noch retten kann, ist die offene Kommunikation zwischen allen Betroffenen: Einzelpersonen, Regierungen und Transnationale Konzerne, - sowie ein reger Austausch innerhalb aller Gesellschaftsformen, deren verschiedenen Wissenschaften und der Daseinslehren. Nur ein persönliches Infragestellen politischer und religiöser Vorstellungen sowie der eigenen Gedanken und Verhaltensmuster kann die Irrtümer, Fehler und Irrlehren zutage fördern, auf denen sie beruhen (s. Neil Postman).

Und allein eine größere geistige Aufgeschlossenheit und Beweglichkeit kann die noch weit verbreiteten Wahnvorstellungen überwinden und durch sinnvolle, authentische Ideen (s. Peter-Paul Manzel, Das Evangelium der Naturwissenschaften, 1999) ersetzen helfen - Vorstellungen wie: Gott hat den Menschen aus dem Paradies geworfen; das Töten eines Ungläubigen ist der Schlüssel zum Paradies; Reichtum ist ein Zeichen für Gottgefälligkeit; Unglück und Krankheit sind notwendige Folgen vergangener individueller Leben u.s.f.

Der weltweite Genesungsprozeß zeichnet sich durch ein wachsendes Bedürfnis aus, die Explosionskraft sozialer Ungerechtigkeit zu entschärfen, indem Möglichkeiten gerechter Aufteilung von über Generationen angehäuftem materiellem Besitz Einzelner gefunden werden. Ein weiteres Symptom dieses Prozesses ist ein wachsendes Bewußtsein dafür, daß ein zufriedenstellendes soziales Umfeld die Voraussetzung für das Wachsen von Vertrauen, Selbstvertrauen und Toleranz darstellt, die dann wiederum zu einem friedfertigen Miteinander führen.

Eine allgemeine psychische Orientierung, die mit der natürlichen Ordnung des Lebens im Einklang steht und sie reflektiert, ist unabdingbar für die Gesundheit des Einzelnen wie auch für den Weltfrieden. Die Menschen sind dann nicht mehr motiviert von Machtbesessenheit oder Geldgier bzw. von der wahnhaften Sucht nach ‚Fortschritt' um jeden Preis, sondern von lebensimmanenten Notwendigkeiten, die meditativ erspürt und von einem bewußten, in Bezug aufs Überleben sensiblen Verstand reflektiert werden. Da wir in globaler Gemeinschaft leben, müssen wir in persönlicher Verantwortung dafür Sorge tragen, daß unsere gesellschaftlichen Organe, Regierungen und Interessenvertretungen einer natürlichen Lebensordnung dienstbar werden.

Auf diese Weise werden die aggressiven und zerstörerischen Elemente der menschlichen Existenz gezähmt und transformiert. Nach Jahrtausenden krampfhafter Suche (Sucht) entwickeln wir endlich eine heilsame Ordnungskraft, die im Einklang mit der Natur eine gesunde, offene und befriedigende Zukunft ermöglicht.

Im Bewußtsein dieser schöpferischen Kraft entwickelt sich die wissenschaftliche Forschung im Einklang mit menschlicher Entwicklung. Das Verabsolutieren gewisser Teilaspekte und deren rücksichtsloses Ausbeuten zur Befriedigung der Interessen weniger auf Kosten der Mehrheit gehört der Geschichte an.

Im Kontext des Gesamtzusammenhangs wird es möglich, Technologie, gesellschaftliche Systeme und philosophische Lehren so umzuwandeln, daß sie mit den kreativen Gesetzmäßigkeiten und Abläufen der Natur in Übereinstimmung stehen. Ein Wirtschaften im Gleichgewicht erhält natürliche und globale Regelkreise, von deren Funktion und Organisation die Entwicklung weiteren Lebens abhängig ist. Der Mensch fühlt sich in seiner natürlichen Umwelt zuhause und schafft die nachhaltige Gesellschaft.

Das einfühlsame Erforschen der sozialen Lebensdimensionen wie z.B. das Entschlüsseln der Sprache von hochentwickelten Mitlebewesen wie den Walen oder Delphinen, die bislang vielfach nur als Ressource und Handelsware betrachtet werden, kann uns deren kooperatives Zusammenleben beispielhaft nahe bringen. Erst wenn der Mensch zu einem humanen und weise bewahrenden Förderer des Lebens auf seinem eigenen Planeten herangereift ist, wäre er in der Lage, mit etwaigen Lebensformen aus dem Weltall konstruktiv zu kommunizieren. Erst dann lohnt sich eine Orientierung in den weiteren Weltenraum, um unsere friedvoll gewordene Kultur als frohe Botschaft zu den Sternen zu tragen.

 

Die Spezies Mensch gewinnt ihren Dauerplatz im Konzert der Evolution. Das dargebotene Hauptmotiv der Lebenssymphonie ist Thema jeder einzelnen Instrumentengruppe geworden. Vielfältigste Variationen des einen kreativen Motivs inspirieren virtuose Solisten auch aus dem Zuschauerraum zu immer beglückenderen Einsätzen. Folge dieser orgiastischen Freude ist eine immer reichhaltiger werdende Besetzung und Orchestrierung eines Orchesters, dessen Harmonie und Ekstase die Existenz und den Zusammenhalt der gesammten Konzertgemeinde gewährleistet.

Amo ergo sum - ich liebe, also bin ich

Eine beglückende Gemeinschaft allen Lebens zu ermöglichen, ist die persönliche Aufgabe für jeden von uns und unsere einzige Chance.

weitere Beiträge: http://emanzipationhumanum.de/deutsch/titel.html#1

(englische Version) (spanische Version)

 

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
sind Schlüssel aller Kreaturen,
wenn die, so singen oder küssen,
mehr als die Tiefgelehrten wissen,
wenn sich die Welt ins freie Leben
und in die Welt wird zurückbegeben,
wenn dann sich wieder Licht und Schatten
zu echter Klarheit werden gatten,
und man in Märchen und Gedichten
erkennt die ewgen Weltgeschichten,
dann fliegt vor einem geheimen Wort
das ganz verkehrte Wesen fort.

Novalis (1772-1801)

"Der Zustand der Liebe ist der Zustand der Kraft. In diesem Zustand gibt es keinen Mangel, keine Knappheit und keine Grenzen.
Der Zustand der Liebe ist der Zustand der Potenz. Alles ist möglich, nur nicht Haß und Gewalt.
Der Zustand der Liebe ist ein Strahlen. Es ist in allen Dingen und ebenso wie zwischen ihnen.
Der Zustand der Liebe ist Jubel. Er ist eine große Heiterkeit. Er ist die Freude an der bloßen Existenz.
Der Zustand der Liebe ist Offenheit, ein paradoxes Außer-Sich-In-Sich-Sein. Andere nennen es Ekstase. Es ist wie die Auflösung der Grenze zwischen Mensch und Welt.
Der Zustand der Liebe ist der des Ver-Mögens, des Mächtig- und Magisch- oder Magnetisch-Seins aller Dinge. Des sich Anziehens aller Dinge.
Der Zustand der Liebe ist der des Staunens oder Sehens, des Da-Seins.
Der Zustand der Liebe ist der des Könnens und Erkennens, des Sinns, er ist ein Weltwissen, unser "6. Sinn".
Der Zustand der Liebe ist der wirkliche Naturzustand und gleichzeitig der bestmögliche Kulturzustand.
Der Zustand der Liebe ist der des Göttlichen. Er ist der Zustand der ewigen Unverletzlichkeit und Heilheit (oder Heiligkeit).
Der Zustand der Liebe ist der des erotischen Lebensgefühls. Energie durchflutet den Leib. Und dieser Leib ist mit dem der Welt, ihrem Empfinden, ihrem Gedächtnis, ihren Rhythmen und Räumen, dem Weltraum verbunden.
Der Zustand der Liebe ist der einer anderen Ordnung.

Hier zeigt sich eine völlig andere Natur. Und es ist etwas geschehen, das man bezeichnen könnte als ein Geschlagen-Werden auf ihre Seite. Die Natur hat sich dabei als "Ja" - aber nicht zu ihrer Unterwerfung! - sagendes, also eigenmächtiges "Subjekt" gezeigt. Dadurch wird erfahrbar, daß die Menschen nicht die einzigen sind, die auf irgendeine Art "denken", "lieben", "handeln" und "sind". Die geschilderte Naturerkenntnis war gar nicht gewollt, sie hat sich geradezu von selbst ereignet. Das Geschehen zeigt das Ausmaß in dem unser Naturbegriff völlig unangemessen, in absurder Weise völlig reduktionistisch, verkehrt und kontraproduktiv ist. Wir sind mit den Möglichkeiten, die Natur bietet, überhaupt nicht verbunden und ihrer nicht gewahr. Es kann aber die erfahrene Natur auf diese Weise zum Maßstab der so dringenden Revision und Öffnung des Naturbegriffs werden. Die Folgen für unseren Wissenschaftsbegriff und unsere Kultur, also die gesellschaftliche Praxis im Umgang mit Natur, der äußeren wie der inneren, wären unübersehbar."

Claudia von Werlhof

Claudia von Werlhof, Natur: Mutter - Mimesis - Maschine?, überarbeiteter Vortrag bei der Tagung "Natur", Innsbruck, 19.5. 2000

Christina Kessler, amo ergo sum, Ich liebe, also bin ich, Selbstrealisation, Der Weg in eine neue Wirklichkeit, Arbor, 2002

siehe auch: Der Mensch - Ein "Tragling" - Die Wiege der Gewalt - oder das weggelegte, ohnmächtige Baby im Gewalttäter von Willi Maurer
Die verschüttete Quelle des Friedens (pdf.format), Willi Maurer
Friedenshymne, ...dann wird die Welt der Himmel sein, René Vollmar (pdf-datei) (3,9MB-MP3)

siehe auch: http://mensch-sein.de

Links
Literatur
Inhaltsübersicht
Kontakt
oben
home
deutsch
english
español
Gästebuch


Emanzipation Humanum, Version Jan.00, Kritik, Anregungen zu Form und Inhalt, Dialog sowie unveränderter Nachdruck bei Quellenangabe und Belegexemplar erwünscht. Übersetzung in andere Sprachen erwünscht, Kürzungen und Änderungen nach Absprache möglich.

acrobatreader

http://emanzipationhumanum.de/deutsch/natur.html

GOWEBCounter by INLINE