MENSCH
- NATUR - KOSMOS
Natur
und Zivilisation
Ein
lebensgefährlicher Konflikt und Möglichkeiten des
Überlebens
Die
Entfremdung der Menschheit - Bedingungen der
Gesundung
von
Wolfgang Fischer
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Julius
Robert Oppenheimer, Physiker und Erfinder der Atombombe,
beschreibt, durch die Katastrophen von Hiroshima und
Nagasaki aufgeschreckt, ein unterschwelliges Einschleichen
militärischer Autoritäten und Sachzwänge in
die vormals vergleichsweise unabhängigen
Wissenschaften. J.R. Oppenheimer zieht seine
persönlichen Konsequenzen aus dieser Entwicklung. Er
macht auf die veränderte Qualität der neuen
Vernichtungswaffen aufmerksam. Er versucht
Friedensverhandlungen zu initiieren und die Wasserstoffbombe
zu verhindern.
Jedoch
wird er von den geschichtlichen Ereignissen überholt.
Im Jahre 1954 stellt die US-Atomenergiekommission
Oppenheimer unter dem Vorwurf mangelnder Loyalität
gegenüber der US-Regierung vor einen
Untersuchungsausschuß. Obwohl Oppenheimer seine
ethischen Beweggründe darstellt, wird ihm die
Sicherheitsgarantie entzogen, was einer öffentlichen
Ächtung sehr nahe kommt. Offen zutage getreten ist
wieder einmal der Interessenkonflikt zwischen Individuum und
staatlichen Institutionen, der den Fortbestand der
gesellschaftlichen Entwicklung gefährdet.
Die
Verflechtung von Wirtschaft, Wissenschaft und Staats-Macht
mit den prägenden und erziehenden gesellschaftlichen
Institutionen wie Kirche, Schulwesen und Universitäten
ist zwar offensichtlich. Dem einzelnen Bürger ist sie
in der vollen Tragweite - Verschiebung hinweg vom Interesse
an der Lebensgemeinschaft hin zum (Fremd-) Interesse an
Macht oder Geld - aber kaum bewußt.
Zudem
ist herkömmliche Wissenschaftlichkeit mitdefiniert
durch Wiederholbarkeit der Versuche und statistische
Häufigkeit als Relevanzbeweis. Der Einzelfall bleibt
ohne Beachtung, er fällt durch das
wissenschaftliche Raster". So wird auch die
Einzigartigkeit des individuellen Lebens als
wissenschaftlich nicht relevant angesehen (und durch die
technologische Klon-Bildung gar pervertiert). Andererseits
jedoch geht die wissenschaftliche Forschung dermaßen
ins Detail, daß der Gesamtblick auf Forschungsobjekt
und Forschungsziel, nämlich die Organisation und
Funktion der Natur als erfaß- und verstehbarer
Mitwelt, verloren geht.
Da
unsere metaphysischen Vorstellungen mehrheitlich irreal
sind, wähnen wir uns außerhalb aller untersuchten
Sphären und Dimensionen und jenseits persönlicher
Verantwortung. Abgenabelt und ohne inneren Bezug in
Omnipotenzillusionen verfangen, verkennen wir unser
tatsächliches Eingebettetsein in den Stoff, den wir
analysieren (und mittlerweile bis ins kleinste Detail
beginnen zu entstellen, wie uns die Praxis der
Gentechnologie allgegenwärtig beweist). Wir handeln
geradezu selbstmörderisch, indem wir allein einer
fiktiven Fortschrittsidee huldigen, ohne unseren Ursprung
und unsere Identität mit der Natur zu
berücksichtigen.
Dementsprechend
veranlassen uns die selbstproduzierten und mittlerweile ins
Mikro- wie Makrokosmische reichenden Auswirkungen des
menschlichen Denkens und Agierens nicht dazu, uns
persönlich betroffen zu fühlen. Daher denken auch
die wenigsten Menschen daran, die ursächlichen, in
jedem einzelnen von uns begründeten gesellschaftlichen
Gegebenheiten zu hinterfragen, geschweige denn zu
verändern. Real fühlen sich die wenigsten als
Mitverursacher des Geschehens. Die meisten Menschen erfahren
sich als schicksalbetroffene und leidende Beobachter. Diese
Tatsache wiederum ist ebenfalls in unseren
gesellschaftlichen Systemen begründet, die ja von sich
aus gar kein Interesse daran haben, dem Einzelnen seine
tatsächlichen Möglichkeiten aufzuweisen oder diese
gar noch zu erweitern, obwohl dies dem deutschen Grundgesetz
(§21 GG) zufolge eine Aufgabe der politischen Parteien
sein sollte.
In
unseren Gesellschaftssystemen vollzieht sich ein unmerklich
langsamer Prozeß der Interessenverschiebung von einer
autonomen Lebensvielfalt weg zu einer verantwortungslosen
Einfalt von Machtpotenzierungen und
Geschäftsinteressen. Dieser potentiell
verhängnisvolle Prozeß vollzieht sich für
die meisten Menschen zu langsam, um wahrgenommen zu werden.
Seine unterschwellige Dynamik schleicht sich am
Bewußtsein der meisten Bürger vorbei; sie wird
deshalb nicht empfunden.
Das
wiederum liegt auch darin begründet, daß das
menschliche Bewußtsein gemäß der
sinnesphysiologischen Erkenntnis eher und leichter auf
plötzliche Veränderungen im äußeren
Geschehen reagiert als auf langsame und konstant
fließende. Veränderungen von äußeren
Reizen oder Umständen, die sich in allerkleinsten
Schritten und Stufen kaum merklich vollziehen, kommen einer
Monotonie nahe, von der wir wissen, daß sie
lähmt, unaufmerksam und müde macht. Gezielt
angewandte Monotonie erzeugt Dämmerzustände
(Hypnose).
Der
Zustand unserer Umwelt wie auch die desolaten sozialen
Verhältnisse auf dem Erdball beweisen uns, daß
wir bereits in einen lebensgefährlichen Bereich des
Dahindämmerns abgerutscht sind. Nach jedem
größeren Unglücksfall schrecken wir zwar
kurz auf, mißdeuten diesen dann aber meist
ohnmächtig als schicksalhaft gegeben. So verharmlosen
wir verantwortungslos das ureigene Denken und Handeln der
Menschen in der industrialisierten Welt als Quelle vieler
Übel. Wir weisen dem Zufall und einem magischen
Schicksal die Schuld zu. Dabei verstecken wir uns weiterhin
hinter allen bislang verfolgten Interessen und
Sachzwängen. Die Motivationen persönlicher wie
gesellschaftlicher Zielvorstellungen bleiben
unbeachtet.
Während
jüngste Analysen zeigen, daß das Sowjetsystem
letztlich auch an den Folgen der von ihm induzierten
Umweltveränderungen zugrunde gegangen ist, schwelgen
die meisten Politiker der Industrienationen noch immer in
einem die letzten Ressourcen verschlingenden Konsumwahn und
in einer (Handlungs-, Handels-) Freiheitsidylle, die nur
noch dem Kapital dient.
Jahrzehnte
alte Forderungen und Zielvorstellungen aus den Bereichen der
Sozialgebundenheit des Kapitals, der Abrüstung oder der
Ökologie werden jetzt, da sie realisierbar wären,
in imaginäre Bedrohungen verwandelt: Ökologie,
soziales Netz seien unbezahlbar, Armeen, die nationale
Grenzen schützen sollten, werden in internationale
Eingreiftruppen verwandelt, die dem Ziel dienen, die
Verfügbarkeit der weltweiten Ressourcen für die
industrialisierte Welt so billig wie möglich zu
sichern. Aus einer unüberschaubaren Zahlenakrobatik,
die, aus den Börsen herausgerechnet, in den
stündlichen Nachrichtensendungen auf die Bürger
niederregnet, werden Sachzwänge abgeleitet, die von den
tatsächlich notwendigen Aufgaben ablenken, welche den
Fortbestand der natürlichen Freiheit und harmonischen
Vielfalt des Erdenlebens sichern könnten. Humanistische
Ideen oder Bestrebungen der Entwicklung zu mehr
Menschlichkeit werden lächerlich gemacht oder gar
kriminalisiert bis hin zum politisch sanktionierten Mord an
Protagonisten solcher Bewegungen.
Einen
Großteil der Menschheitsgeschichte hindurch haben vom
Menschen geschaffene Machtpotentiale versucht, den
gesellschaftlichen Gesamtzustand (status quo) ihrer Zeit
angstverbreitend und auf Kosten einer lebendigen,
natürlichen Pluralität aufrecht zu erhalten und
sogar noch zu vergrößern. Heute erstellen
bürokratische Apparate in Washington, New York oder
Brüssel Vorgaben und Normen, die mit den Erfordernissen
einer kreativen Gesamtorganisation des Lebens nicht
übereinstimmen. Lauthals und medienwirksam sprechen die
Weltpolitiker von Menschenrechten und fordern Freiheit und
Frieden. Im Widerspruch hierzu leben die Wirtschaften ihrer
Staaten jedoch zu einem großen Prozentsatz von
Waffenproduktion und vom Handel mit Mitteln, die
vielfältig destruktiv wirken. Dies hat in einen
Konflikt geführt, der - die ökologischen und
sozialen Gleichgewichtsprozesse der Mitwelt bekriegend,
unserer Erde das Leben zu kosten droht.
Um
uns einen klaren Einblick in den Zusammenhang solchen
Denkens und Handelns mit dem weltweit wachsenden Dilemma der
Zerstörung existentiell wichtiger Lebensgrundlagen zu
ermöglichen, wollen wir den monotonen und
devitalisierenden Charakter der vorbeschriebenen Dynamik der
Interessenverschiebungen metapsychologisch untersuchen und
diagnostizieren. Zur Aufdeckung tiefer liegender
Motivationen erscheint es sinnvoll, Erkenntnisse
zusammenzutragen, um aus ihnen übergeordnete
Vorstellungen zu entwickeln, aufgrund derer sich neue
Perspektiven ergeben können:
I
Das Bewußtsein
Bewußtsein
als integrale Geist-Körperfunktion und -Organisation
des menschlichen Individuums stellt einen individuellen
Mikrokosmos von Werten, Vorstellungen und Zielen dar
(menschliches ZNS).
II
Die Kultur/Zivilisation
Kultur
als integrale Funktion und Organisation
gesellschaftlicher Zusammenhänge stellt einen
sozialen Mikrokosmos von Werten, Vorstellungen und Zielen
dar.
III
Das Leben
Der
in den Chromosomen der Zellkerne gespeicherte
(Lebens)Trieb der Pflanzen und auch der von hier aus
ermöglichte Instinkt der Tiere stellt in seiner
integrativen Lebens-Funktion und -Organisation einen fein
aufeinander abgestimmten biologischen Mikrokosmos dar
(DNS - ZNS).
IV
Die Natur
Das
integrierende Zusammenspiel aller organisch lebenden oder
abgestorbenen sowie auch aller anorganischen Elemente mit
den dynamischen Zyklen des Planeten Erde wie Wetter,
Jahreszeit usw. stellt einen biologischen Makrokosmos
dar.
V
Die Kreativität
Das
planetare Wechsel- und Zusammenspiel vom Mondlauf um die
Erde, der Erd- und Planetenbahnen um die Sonne und der
Pendelbewegung der Sonne um die Ebene unserer Galaxie
stellt im Verbund mit allen anderen intergalaktischen
Interferenzen den astronomisch-astrologischen
Makrokosmos, den eigentlichen Himmel/Nirwana/das
Göttliche i.S. der Religionen dar.
Die
Gesamtinterferenz dieses Makrokosmos entwickelt sich zu
einer biogenerativen Grundschwingung des
Lebens.
VI
Die Evolution
Das
ökologisch soziale Gleichgewicht innerhalb des
biologischen Makrokosmos der Natur und sein
Übereinstimmen mit der dynamischen
Gesetzmäßigkeit der biogenerativen
Grundschwingung gewährleistet eine gesunde und
pluralistische Entwicklung des Lebens auf unserer Erde,
die Evolution.
Gesundheit
erscheint somit als ungestörtes, sich frei regelndes
Zusammenspiel der beschriebenen Mikro- und
Makrokosmen.
VII
Der Störfall
Vergangenheit
und Gegenwart zeichnen sich durch ein Wechselspiel
gesunder Entwicklungen und krankhafter Auswüchse
aus. Beide Richtungen und Möglichkeiten existieren
zur selben Zeit und in wechselseitigem Bezug, wobei die
Potenz der realisierten Auswüchse begonnen hat, die
Möglichkeiten gesundender Ausgleichsbestrebungen
weltweit zu gefährden. Somit ist die Gefahr der
Totalauslöschung höher entwickelten Lebens auf
unserem Planeten durch das Leben selbst gegeben.
Krankheit
mitsamt ihren Folgen erscheint als
fremdinteressenbestimmte Störung des unbehinderten
Wechselspiels der beschriebenen Kosmen.
VIII
Ursache-Wirkungszusammenhänge
Die
Lebensvorgänge stellen eine sich kybernetisch
regelnde Entwicklung dar. Im Gesamtgeschehen der Natur
zeichnet sich eine solche Entwicklung dadurch aus,
daß alle beteiligten Prozesse in einem inneren
Zusammenhang (Sinn) miteinander stehen. Sie fördern
und begrenzen sich selbstregelnd: noch nie ist ein Baum
in den Himmel gewachsen. In einer natürlichen
Entwicklung entspricht der Sollwert der Regelbewegung der
Bewahrung kreativer Gleichgewichtsprozesse der
Bio-Sphäre und deren wachsender Komplexität,
während der Istwert eines bestimmten Zeitpunktes des
Geschichtsverlaufs durch die Situation der Welt zu eben
diesem Zeitpunkt beschrieben wird. Um die dynamischen
Ausgleichprozesse zwischen Istzustand und Sollbewegung zu
verstehen, müssen die am
Rückkoppelungsprozeß beteiligten
Regelgrößen in ihrer Gesamtdynamik erkannt
sein.
IX
Die Regelgrößen
Wir
können bei den Regelgrößen vorgegebene
und unveränderbare von verrückbaren und
manipulierbaren unterscheiden. Vorgegeben und durch das
Leben selbst unveränderbar erscheint die
biogenerative Dynamik der Gestirne. Als variabel und
manipulierbar haben sich der individuelle, soziale und
biologische Mikrokosmos wie auch der biologische
Makrokosmos erwiesen, wobei die ursächlichen Impulse
aller in die Lebensgrundlagen eingreifenden Techniken wie
Gentechnologie, Atomtechnologie, Art und Weise des
Weltwirtschaftens und weitere mehr - allein dem
individuellen Mikrokosmos des menschlichen Gehirns
entstammen. Impulse aus allen anderen Bereichen
müssen wir allesamt als Reaktionen auf Aktionen
erkennen, die von der agierenden Psyche des Menschen
ausgehen. Derzeit hat der Mensch als einziges Lebewesen
der Erde aktiven und willentlichen Einfluß auf die
veränderbaren Sphären seiner Welt. Der Mensch
bleibt somit klar als der einzig manipulierende Faktor im
Regelwerk der Atmosphäre übrig.
Das
höchste Störpotential geht von den
Weltmachtnationen aus, die ihren Einfluß global immer
weiter ausdehnen. Solange der Mensch die alldimensionale
Ordnung und deren kosmische Gesamtorganisation nicht erkennt
und daher nicht gelernt hat, sich ihren Gesetzen
entsprechend zu verhalten, läuft er immer wieder
Gefahr, bestehende kreative Zusammenhänge und
Entwicklungen zu stören. Geld- und machtorientiert
rücksichtslos und auf eine Art
fortschrittsgläubig, die die Verwüstung der Erde
nach sich zieht, hemmt er bestehende gesunde Bewegungen und
schafft oder verstärkt krankmachende Entwicklungen. In
der Folge wundert er sich über spontane und in seinen
verblendeten Augen destruktive Entladungsprozesse der von
ihm allein aufgestauten Energien.
Alle
(Stör)Impulse des beschriebenen Geschehens vollziehen
sich innerhalb der genannten Mikrokosmen und berühren
damit auch den biologischen Makrokosmos der Natur. In diesem
Vollzug beeinflussen sich die Impulse wechselseitig mit dem
Ziel, etwaige Störungen zu beiseitigen, um ein
ungestörtes Zusammenspiel aller Mitspieler zu
gewährleisten.
Jeder
Impuls, der eine bestehende (Un)Ordnung verändert, ist
ein Stör- oder Regelimpuls. Seine Qualität darf
jedoch allein an der vorgegebenen Dynamik der biogenerativen
Grundschwingung der Kreativität im Sinne des Lebens
gemessen werden und nicht an den wechselnden Zeitinteressen
wie Mode oder Macht. Allein die Vorgaben des astronomischen
Makrokosmos legen die Ziele der natürlichen
Rückkoppelungsprozesse auf der Basis physikalischer
Grundgesetze fest.
Menschliche
Urteils-, Maß-, Ordnungs- und Richtsysteme erweisen
sich angesichts unserer Weltsituation als völlig
unterentwickelt, unzulässig (fremd)interessenorientiert
und unreif. Der bio-soziale Zustand unseres Planeten ist
abhängig von Willen und Motivation der Menschen. Wollen
wir eine friedvolle Welt, müssen wir beim Einzelnen
ansetzen.
Störung
und Krankheit des Individuums sind bestimmt durch eine
Unterbrechung des fruchtbaren und rückbesinnenden
Kontakts innerhalb der Mikrokosmen des biologischen
Makrokosmos. Ursache ist die mangelnde Deckungsgleichheit
zwischen den genetischen Vorgaben und den diversen
Realitäten der individuellen und auch sozialen
Mikrokosmen.
In
fehlerhafter und ungenügender Geist-Körperfunktion
und Organisation des Einzelnen beweist sich seine
'Unfertigkeit'. Zudem hat der Mensch als Spezies seinen
arterhaltenden Instinkt bzw. seinen Sozialtrieb noch gar
nicht fertig entwickelt. Innerhalb der gegenwärtigen
neoliberal-kapitalistisch orientierten Gesellschaften
scheint sich der Sozialtrieb sogar vor seiner globalen
Entfaltung zurück zu entwickeln, er
degeneriert.
Des
Menschen Manipulationen auf dem Erdball führen zu
Disharmonien und Unverträglichkeiten innerhalb der
sozialen und biologischen Kosmen. Ausgleichprozesse der
Natur führen zu individuellen wie auch zu sozialen
Krankheiten, mit deren Hilfe sich die Natur vor der
Gefahrenquelle Mensch zu schützen versucht. Als
spezielle Beispiele sind hier Seuchen, AIDS und Krebs zu
nennen, allgemeine Beispiele sind durch andere
Krankheitsformen, Unfälle", Zufall",
Schicksal" oder auch Natur-, Klima- und
Umweltkatastrophen gegeben.
Gesellschaftserkrankungen
zeichnen sich durch rückverbindlich gestörten
Kontakt innerhalb der gesellschaftlichen Ausführungs-
und Regelorgane und deren gestörtes Verhältnis zu
den biologischen Mikro- und Makrokosmen aus, die
störend beeinflußt werden. Die meisten
legislativen Vorgaben zielen am Leben vorbei, indem sie
Machtinteressen dienen. Somit greifen das Leben mittels
Viren, Bakterien, geschwächter Konstitution etc. und
die Natur unter Zuhilfenahme von Umwelt-Katastrophen - beide
autorisiert von evolutionärer Kreativität - in die
menschlichen Sphären ein, um das Ziel der Einbindung
der species homo sapiens in die Evolutionsfamilie zu
gewährleisten. Demselben Ziel des Friedens dient sogar
der auf dem Boden von Demütigung und Unterdrückung
wachsende Terror.
Der
Desintegration der Geist-Körperfunktion beim Individuum
entspricht im sozialen Bereich eine Gesellschaftsform, deren
Kultur die Gesundheit der Natur gefährdet. Krankhaftes
Bewußtsein (Irresein, Paranoia) wie auch fehlerhafte
Zivilisation produzieren Krankheit, sozialen Unfrieden und
ökologisches Ungleichgewicht. Das betrifft alle
körperlich-stofflichen ebenso wie die
mental-energetischen Dimensionen des Lebens.
Es
liegt nahe, die vom gegenwärtigen, desolaten Zustand
der Weltgesellschaft ausgelösten Ausgleichprozesse an
die Ziele kreativer Entwicklung als Reifungsprozesse
zu deuten. Hierdurch wird klar, daß die Kultur
naturgemäß allein durch einen Reifungsprozess des
individuellen Bewußtseins zur Gesundung hin
verändert werden kann. Denn die jeweilige soziale
Wirklichkeit entsteht ja erst im Zusammenwirken der dort
vereinten menschlichen Individuen.
In
der Menschheitsgeschichte ist tragischerweise jedoch
zumindest seit Entstehen des Patriarchats - einer
Gesellschaftsform, in der alles Neue seinen Ursprung im
Manne haben soll - der Erkenntnisstand der Mächtigen
der lebensverachtende, weil die Natur auf den Kopf stellende
Faktor, der eine gesundende Weiterentwicklung des
individuellen wie gesellschaftlichen Reifegrads behindert.
Nicht in das Konzept der Mächtigen passende Ideen der
individuellen Welten werden rücksichtslos verfolgt und
kriminalisiert. Der Machtapparat verhält sich einem
Organismus analog, der eindringende fremde Zellen
allergisch-überreagierend bekämpft, sie isoliert
und auflöst, und sich dabei selbst in Lebensgefahr
bringt.
Das
verschlossen kranke Bewußtsein des Einzelnen kann sich
neuen Ideen gegenüber genauso ablehnend verhalten wie
dogmatisch ausgerichtete Institutionen. Geistige Starre, Tod
und Krankheit, Revolution und Krieg sind Folgen
machtbesessen blinder Verhaltensweisen einer im Sinne
humaner Entwicklung noch unreifen menschlichen Psyche. Die
Evolution jedoch läßt sich nicht
aufhalten.
Wenn
wir die Zusammenhänge zwischen individuellem Denken und
Handeln und sozialem Geschehen anhand der eigenen Geschichte
betrachten, d.h., wenn wir uns selbst betroffen fühlen
und, aus der mitlaufenden Masse ausscherend, uns solidarisch
engagieren, können wir Lernprozesse in Gang setzen, mit
deren Hilfe sich weitere Reifungs- und Entwicklungsprozesse
reibungsloser und gesünder gestalten.
Das
hat dann auch Auswirkungen auf die Gesellschaft. Historische
Tatsachen - ob Errungenschaften oder katastrophale
Verspielungen - ergeben sich immer durch ein Zusammenwirken
des Denkens und Handelns einzelner Gesellschaftsmitglieder.
Diesem Faktum müssen wir ins Auge sehen. Jede
Selbstbeschönigung, nachträgliches
Geschichtsumschreiben, das Beschuldigen von
Sündenböcken oder auch das Idealisieren, das
spätere Heroisieren oder Herabspielen - Alexander der
Große sei ein guter, Dschinghis Khan ein böser
Feldherr gewesen - verwirren uns nur, vernebeln unseren
Blick und berauben uns möglicher Lernprozesse. Solange
wir Mörder, Gangster und Ausbeuter ehren, ihre
Verbrechen am sozialen Eigentum (= die Schätze der Erde
und der Natur) gar als Kavaliersdelikte" betrachten,
ihnen auch Straßen und Feiern widmen, Reformer aber
deshalb kriminalisieren oder ermorden, weil sie bestehende
Machtsysteme gefährden, handeln wir gegen unsere
ureigenen Chancen.
Nehmen
wir uns ein Beispiel an der Natur: Im lebendigen Geschehen
der Natur - vor der Existenz des Menschen - ist das
Zusammenspiel der Artenvielfalt mit einer Akratie
vergleichbar, in deren menschen-, struktur- und
institutionslosem Freiraum jede einzelne Art an ihren Trieb
oder ihren Instinkt gebunden ist. Wir können uns diesen
Raum als morpho- und psychogenetischen Ozean vorstellen,
dessen generative Potenz auf dem reibungslosen Zusammenspiel
der biologischen Kosmen (DNS und ZNS und NATUR) und dem
Makrokosmos der Gestirne beruht. Das Fehlen von Herrschaft,
von jeglicher Struktur und Institution, die Herrschaft
aufrecht zu erhalten sucht - Ausgeburten des noch unreifen
individuellen Mikrokosmos (menschliches ZNS) -
gewährleistet ein resonantes, unverfälschtes
Austauschen der Impulse und Informationen aller Kosmen. Das
freiwillige (fremdinteressen- und störungsfreie)
Eingebundensein der Artenfamilien in das fein abgestimmte
Zusammenspiel zwischen (Pflanzen)Trieb und instinktiv
richtigem tierischen Verhalten und dem perfekt organisierten
Mikrokosmos der Chromosomen gewährleistet das
Funtionieren aller Kreisläufe, Regel- und Netzwerke,
auf denen die Natur aufbaut.
Jedenfalls
aufbauen konnte, bis der Mensch begann, verändernd in
die Natur einzugreifen - soweit, daß er heute gar
deren atomare und genetische Grundstrukturen zu einer Art
Anti-Natur zu verändern sucht, die mit dem über
Jahrmillionen evolutionär entwickelten Bereich der
Natur nicht mehr kompatibel erscheint. Dies birgt ein
äußerst destruktives Potential in sich. Genetisch
verändertes Saatgut trägt in der Folgegeneration
keinen keimfähigen Samen mehr, das Fressen von Pollen
gentechnisch manipulierter Maispflanzen, die in den USA
bereits kommerziell angebaut werden, tötet die Raupe
des Monarch-Schmetterlings, das Verhalten und die
Auswirkungen gentechnisch veränderter Strukturen in der
Nahrungskette sind gänzlich unerforscht. Sollten
für die entsprechende Industrie negativ ausfallende
Forschungsergebnisse existieren, wird deren
Veröffentlichung unterbunden.
Die
Species Mensch der Machtmetropolen, überheblich allein
auf sich selbst fixiert, hat in ihrer unreifen Art zu leben
entgegen allen gewonnenen wissenschaftlichen
Detailkenntnissen ihren Sinn für das Gesamtgeschehen
auf der Erde noch gar nicht entwickelt. Nicht zuletzt die
Auswirkungen der wirtschaftswissenschaftlichen Theorien
beweisen weltweit die Instinktlosigkeit, mit der wir die
Lebens-Gegebenheiten auf dieser Erde rücksichtslos
ausbeuten.
Ob
konfessionsfrei oder konfessionell gebunden, denken und
handeln die 'zivilisierten' Menschen ohne jegliche Religion,
das heißt ohne resonanten Bezug zur weltweiten
Befindlichkeit und ohne Rückbesinnung auf die Ursachen
des lebenden Ganzen. Die von den Menschen der tonangebenden
Nationen geforderte Freiheit erweist sich in ihrer Resonanz-
und Verantwortungslosigkeit als illusionäres,
fremdinteressenfixiertes und lebensfeindliches
Losgelöstsein aus der Natur.
Da
wir alle jedoch Teil der Natur sind, ob wir das wollen oder
nicht, erzeugt diese Art von Freiheit jedesmal, wenn sie
gegen die Natur handelt, deren Ausgleichprozesse. Diese
werden dann, da ein Zusammenhang nicht wahrgenommen oder
anerkannt wird, als Schicksalschläge
empfunden.
Als
metaphysische Reflexionen liefern uns die Religionen der
Menschheitsgeschichte falsche Erklärungs- und
Deutungsversuche der Existenz. Sie beschreiben eine irreale
Dynamik der Lebensexistenz mittels Begriffen wie Karma,
Paradies und Hölle, Gottesfurcht und Sünde,
Gotteslohn und Gottesstrafe. Versagt haben sie allesamt,
diese bislang geglaubten Szenarien, messen wir deren Erfolg
am Zustand unseres Planeten. Zukünftige Analysen
sollten daher die historischen Paradigmen überwinden
und den Blick freigeben auf die tatsächlichen
Verursacher des Geschehens. Wenn unsere Reflexionen nicht
auf uns selbst zurückfallen, verpassen wir die letzte
Chance, uns selbst als Verursacher zu entlarven.
Der
vom US Präsidenten und anderen Personen der
Weltöffentlichkeit oft mit Worten begleitete Blick auf
Gott erweist sich als antiquiert und scheinheilig, da er uns
hindert zu erkennen, daß die patriarchal geprägte
Zivilisation durch ihre Wider- und Anti-Natürlichkeit
einen Zwang zum Ausgleich" selbst induziert und
dadurch die Menschheitskatastrophen von Krieg, sozialer
Verelendung und ökologischem Desaster hervorruft.
Der
Sinn der hausgemachten Katastrophen kann nur darin liegen,
aus dem Leiden zu lernen, falls wir Überleben wollen!
Klare Voraussetzung dafür ist jedoch eine
Lernbereitschaft - und die Bereitschaft, Verantwortung
für in der Vergangenheit Geschehenes zu übernehmen
und für das Geschehen in der Gegenwart zu tragen. Immer
noch wälzen viele Menschen, sei es aus Dummheit,
Gedankenlosigkeit oder der eigenen finanziellen oder
machtpolitischen Vorteile wegen, Verantwortung auf
Götter, politische Autoritäten oder sonstige
illusionäre Instanzen ab und berauben sich so einer
aktiven Lernfähigkeit und der Möglichkeit zu
gesunder Verhaltens- und Lebensänderung. Das Abschieben
persönlicher Verantwortung hinterläßt jedoch
ein spürbares Vakuum in den Gehirnen. Dieses wird
wiederum ausgefüllt mit illusionären
Zielvorstellungen, die Ersatz zu schaffen suchen für
den fehlenden Wirklichkeitsbezug - mit paranoiden Ideen,
motiviert von der Sucht nach Macht oder mehr Geld, welche
die spezifisch menschliche Evolution der Psyche behindern.
So dämmern wir uns in immer destruktivere Katastrophen
hinein.
Über
der Lebensweise der weltweit verbreiteten Zivilisation des
Weißen Mannes steht noch immer das Motto von
Descartes: Cogito ergo sum' - Ich denke,
also bin ich'. Es beherrscht seit Jahrhunderten unser Denken
und Handeln. Die Menschen der Machtmetropolen entwickeln
ihren Intellekt, schwören auf ihren den Tieren
überlegenen" Verstand, erweitern ihre technischen
Möglichkeiten derart, daß sie die Keule des Kain
der biblischen Genesis zum realen Werkzeug eines globalen
Holocaust umgestalten - jedoch das Gefühl und das
sensible Empfinden für die eigene Situation innerhalb
der Naturganzheit bleibt ausgeschaltet. Die Wirklichkeit der
hintergründigen Zusammenhänge und natürlichen
Bedingtheiten wollen wir nicht wahrhaben. Wir befinden uns
weiterhin auf dem überkommenen Trip des archaischen
einsamen Kriegers, der das Eingebettetsein der menschlichen
spezies in das Geschehen der Natur nicht wahrnimmt, sondern
im Gegenteil, die menschliche Existenz turmhoch über
alles andere Leben stellend, die Natur als gefährlich
und verbesserungsbedürftig betrachtet.
Die
mentale Reife, eine Gleichwertigkeit allen Lebens zu
erkennen, fehlt dieser Art der Zivilisation völlig.
Vielmehr werden am ehesten Ideen geglaubt, die vom Erkennen
solcher Gleichwertigkeit ablenken und möglichst noch
persönliche Vorteile versprechen (- wie: Reichtum sei
ein Zeichen für Gottgefälligkeit, oder, das
Töten von Ungläubigen garantiere einen Platz im
Paradies.). Dies schafft Schatten im sozialen Bereich und
verführt zu einem Wetteifern der Einzelnen und Gruppen,
bei dem das Leben letztendlich verspielt wird.
Im
selbst-herrlichen Wahn der menschzentrierten Ethik haben wir
im Laufe der Geschichte weltweit eine Gesellschaftsform
entwickelt, die mörderische Überheblichkeit in
politische Wirklichkeit umsetzt. Dieser gesellschaftliche
Hintergrund muß erkannt werden, um eine Lehre daraus
ziehen zu können. Erst wenn wir die Vernichtung der
Natur durch die moderne Zivilisation und deren
Kontraproduktivität hinsichtlich natürlich
kreativer und sich selbst regelnder Bedingungen als
Tatsachen akzeptieren, können wir aufhören, ein
ominöses Schicksal' für unsere Probleme
verantwortlich zu machen.
Der
der westlichen Zivilisation anhaftende Kontext der
Destruktion und Asozialität wird allein dadurch
ermöglicht, daß die gesellschaftlich tragenden
Gruppierungen der herrschenden Ideologie verfallen sind und
diese durch ihre eigene Einstellung stützen (nach
Chomsky sind die heutigen Intellektuektuellen
Hohepriester des herrschenden Politsystems"). Das gilt
z.B. für die Ärzteschaft (Kumpanei mit Pharma
Industrie und Polit-Wirtschafts-Establishment statt den
Patienten beizustehen), für Juristen (der Reiche/Starke
hat noch immer besseren Schutz als der Arme/Schwache),
für Intellektuelle (Kaltstellen eines Idealismus, aus
dem neue Perspektiven für eine Zukunft von Mensch mit
Natur erwachsen könnten), für Journalisten
(Sensationsmeldungen fördern oftmals eher niedere
Emotionen als die Aufklärung oder Information der
Leser), für Politiker (Verfall an Verlockungen der
Macht und des Geldes bei Blickverlust für den
eigentlichen Auftrag , das Wohlergehen zu mehren), für
Wissenschaftler (Erwerb von Detailkenntnissen und deren
Anwenden in einer Art und Weise, die lebenswichtige
Zusammenhänge negiert), für Manager in Wirtschaft
und Industrie (Konzernwohl steht über und auch gegen
Allgemeinwohl), für Pädagogen, Beamte und
Funktionsträger (die wie jeder Mensch oftmals gegen
innere Überzeugungen handeln) wie auch die gesamte
Geistlichkeit (die Stellvertreter einer Macht ist, die sie
sich selbst gegen das Interesse der Entwicklung menschlicher
Verträglichkeit mit der Natur oder mit
Andersgläubigen konstruiert hat). Ein von ideologischen
Scheuklappen befreiter Blick läßt erkennen,
daß das gesellschaftliche Geschehen in unserer Zeit
durch das aktive (oder auch mitläuferische)
Zusammenwirken unzähliger Einzelmenschen verwirklicht
wird, die sich um das Banner der Demokratie, des
Fortschritts, der Menschenrechte, der Freiheit in einer
liberalistischen Konsumkultur geschart haben
(s.
Gray).
Die
Gegenideologie des Staats-Kommunismus war keineswegs besser
als die mächtige Un-Kultur des Kapitals, bot dieser
jedoch durch ihr Absterben einen willkommenen Anlaß,
sich weltweit als überlegene, einzig mögliche
Alternative darzustellen. Nun droht die kapitalistische
Anti-Kultur in ihrer Abartigkeit und selbstherrlichen
Verlogenheit sich weiter zu festigen (der Angriffskrieg der
NATO gegen Serbien wurde zur Gemeinschaftsreaktion der Welt
gegen das Böse hochstilisiert ohne irgendeine
Legitimation von der Weltöffentlichkeit bezogen zu
haben - grausamere Greuel in Ostasien oder Afrika blieben
ungesühnt, da an die betreffenden Länder keine
wirtschaftlichen Interessen geknüpft waren). Auf lange
Sicht hin gefährdet der Kult ums Kapital den
Fortbestand der Vielfalt des Lebens auf unserem
Planeten.
Doch
ist weder die Evolution am Ende, noch ist der Mensch bei der
Reife seiner sozialen Dimension angelangt. Jede Erstarrung
kann durchaus als nützlicher Hinweis auf kommende
Erschütterungen betrachtet werden. Der Kokon der Raupe
trägt bereits das Schicksal des Aufgebrochenwerdens
durch den Schmetterling in sich.
Die
apokalyptische Explosion, mittels der sich die Natur von
zivilisationsbedingten Behinderungen und Nötigungen zu
befreien sucht, kann jedoch verhindert werden. Jeder
einzelne von uns hat die Möglichkeit, zu dieser unserer
Rettung beizutragen - durch offenes und empfindsames
Verhalten, das sich aus dem Gefühl persönlicher
Betroffenheit heraus dem tagtäglich von der
herrschenden Gesellschaftsstruktur geforderten Funktionieren
verweigert.
Machen
wir uns zunächst noch einmal klar, daß der
heutige sinnentleerte Zustand der Welt
größtenteils ein Problem mangelnder
Verantwortungsbereitschaft ist. Verantwortung wird von den
unreifen, ängstlichen und für die eigenen
Interessen blinden Individuen abgeschoben auf fremde
Autoritäten. Menschliche Unreife und Mangel an
Zivilcourage zeugen von Identitätsverlust, wie auch
Angst als Symptom der Nicht- oder Fehlentwicklung von
Selbstvertrauen gedeutet werden kann. Intellektuelle,
Schriftsteller, Publizisten sind aufgerufen, diese
Zusammenhänge breit und verständlich der
Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Fehlender
Selbstsicherheit, dem Gefühl des Mangels
persönlicher Identität, liegt die Empfindung
zugrunde, von etwas Starkem, autark Eigenem getrennt zu
sein. Die Verkennung des menschlichen Eingebundenseins in
die Natur - wie sie auch von mancher Religion, so auch der
christlichen, gefördert wird - erzeugt Angst.
Gesellschaftliche Entwicklungen, wie zuletzt im Kapitalismus
die systematische Trennung der Menschen von ihren
Produktionsmitteln, haben die Angst verstärkt. Als
Endergebnis steht die völlige Entfremdung des Menschen
von sich selbst und der Natur und seine Abhängigkeit
von Ersatzwelten (Sucht-Stoffen, Staats- oder
Religionswelten, Geld-Material).
Entfremdung
bedeutet Abbruch der Verbindung zum Ursprung. Der
entfremdete Mensch kennt weder sein Selbst, noch weiß
er um sein Woher und Wohin. Sein Leben ist nicht mehr
authentisch, sondern von Ersatz gekennzeichnet.
Religiöse Instanzen können ihm eine Verbindung zu
Gott vorgaukeln, während der Staat eine illusorische
Verbindung zu Ordnung und Fortschritt anbietet; und er zahlt
ihnen seinen Tribut und wähnt dadurch seine Seele
versichert und umsorgt. Aber er hat aufgehört
selbstständig zu denken, und die resultierende Leere
zieht mit dem Verlust jeglicher Orientierung unvermeidlich
zusätzliche Angst nach sich.
Angst,
geboren aus solch tiefer Verunsicherung, macht gefügig
gegenüber allem, was einen Ausweg aus diesem Zustand
verspricht. Statt in das gesunde Umfeld einer Gesellschaft
hineingeboren zu werden, die sich eins weiß mit der
Natur, wurden und werden wir alle in das Angst erzeugende
Milieu der herrschenden Ideologien und Religionen
hineingeworfen, wo diese Angst uns veranlaßt, die uns
angeborene Verantwortlichkeit zu verleugnen und auf
getrennte, anonyme Mächte abzuwälzen.
Aber
nicht nur Verantwortung, sondern selbst Teile des Lebens
werden in dem Ersatzbereich, den wir uns anstelle der Natur
geschaffen haben, an jene Mächte abgetreten. An sich
leblos, werden sie durch den Verkauf unserer Lebenskraft an
sie mit Leben ausgestattet. Zuletzt sind es nicht mehr wir
selbst, die Wirkungen produzieren, sondern diese
gesichtslosen Instanzen und Institutionen wie Regierungen,
Banken, Konzerne, Börse mit ihren Gesetzen und
Verträgen. Real liegen zwar die Ursachen in den
einzelnen Menschen, die Wirkungen entstehen jedoch,
scheinbar ohne unser direktes Zutun, in Form von
Entwicklungen, die durch gesellschaftliche Mächte,
Kräfte und Fehlwüchse ausgelöst
wurden.
Die
verwirrende Beziehung zwischen Ursache und Wirkung
charakterisiert unsere gesellschaftspolitische Realität
tagein tagaus. Der Ausverkauf individueller Verantwortung an
die herrschenden Autoritäten ist ein weltweites
Phänomen, bleibt jedoch den einzelnen unbewußt.
Er erzeugt Zwänge von machtvoller Wirkung, welche die
Menschen dann für naturgegeben, schicksalhaft
unausweichlich halten. Doch Zwänge erzeugen immer
Druck, der auf Ausgleich zielt.
Es
gilt also, diese Zwänge bei ihren Wurzeln zu packen.
Wir müssen akzeptieren und zugeben, daß wir als
einzelne, sei es aktiv oder als passive Mitläufer,
selbst die Geschichte gestalten. Wir müssen erkennen,
daß die heutigen Zwänge, die Planungen des
Militärs, das konsumorientierte Plündern des
Planeten, auf denen die Weltwirtschaft beruht, und die
Verlagerung von Problemen, die ungelöst bleiben, exakt
auf die Auslöschung all derer zielen, die das ganze
Unheil verursachen: das noch immer unreife
Menschengeschlecht.
Wir
können diesem tödlichen Ende entrinnen, wenn wir
uns schnellstens aus dem allgemeinen Dämmerschlaf, in
dem wir befangen sind, erheben. Wenn wir uns als einzelne
gemeinsam betroffen fühlen und aus dieser Betroffenheit
heraus Verantwortung übernehmen. Wir können den
gesamten historischen Prozeß der Menschheitsgeschichte
als alldimensionalen Selbsterfahrungsprozeß deuten.
Sobald wir jegliche ideologisch eingefärbten Brillen
beiseitelegen, werden uns die Zusammenhänge zwischen
Ursachen und Wirkungen erkennbar. Indem wir bewußt und
frei von institutionellen Rollen unsere eigene menschliche
Verantwortung akzeptieren, werden wir fähig, aus Freud
und Leid im Augenblick des Geschehens zu lernen.
Erst
solch direktes Lernen aus der unverfälschten Empfindung
des Augenblicks ermöglicht das Finden der eigenen
Identität, in der wir persönliche Verantwortung
übernehmen können. Sensibilität schafft
Identität. Persönliche Betroffenheit
ermächtigt uns, Veränderung zu
schaffen.
Seit
Beginn der Menschheitsgeschichte trägt jeder Mensch
seine Identität als Keim, als Anlage zu Autorität
in sich. Diese Autorität wartet auf ihre Befreiung und
Entfaltung. Im Laufe aller Entwicklungsprozesse
durchstrahlt und durchtönt" die Autorität
der biogenerativen Grundschwingung des universalen Ganzen
Milliarden von Menschen und sucht ihre Resonanz in ihnen.
Das Ziel ist deren Reifen zu verantwortlichen einzelnen
Personen (personare = durchtönen) über den
allgemeinen Reifungsprozess der Menschheit.
Diese
Eigenverantwortlichkeit erfordert selbstbewußtes
Verbannen jeglicher Fremdautorität aus dem eigenen
Leben. Sie beinhaltet die Verweigerung, die persönliche
Lebenskraft gesellschaftlichen Institutionen und
Autoritäten zur Verfügung zu stellen, deren
Handeln grundsätzlich von ihrer Gier nach Herrschaft
oder materiellem Profit bestimmt ist. Die Dissidenten in der
ehemaligen DDR können hierzu als Beispiel dienen. Ihr
Erfolg war jedoch begrenzt durch die Machtstrukturen der BRD
(siehe
Reaktion vom 13.12. 2001: Wir haben es satt!
html
/ pdf)
- ein Zeichen für die Notwendigkeit, die
natürliche Polyarchie des biologischen Makrokosmos der
Natur durch die Schaffung eines von solchen Strukturen
freien politischen Raumes zu unterstützen.
Solch
ein gesellschaftlicher Raum ist durchaus nicht, wie gern
suggeriert wird, eine illusionäre Vorstellung von
verschiedenen liberalen' Bewegungen, die sich
schließlich in einem allgemeinen Chaos auflösen.
Auch ist er nicht frei von jeglichen regelnden
Institutionen. Dortige Bürokratien und
Koordinationszentren führen jedoch kein
herrschsüchtiges Eigenleben mehr, sondern dienen
ausschließlich Zwecken der Regulation im Interesse der
Allgemeinheit. Die Akzeptanz persönlicher Verantwortung
auf der untersten Ebene führt dazu, daß die
regelnden Strukturen wach und flexibel sind; in ihren
Auswirkungen werden sie laufend den Bedürfnissen
angepaßt. Auch die Funktion und Organisation der
Volksvertreter wird am Gemeinwohl gemessen - daran, in
welchem Maß sie ein fruchtbares Zusammenleben von
Mensch und Natur fördern. Sie zeichnen sich durch eine
wache Sensibilität gegenüber der Realität
aus, anstatt, wie heutzutage, in sturer Dienstbarkeit
gegenüber Einzelinteressen starr an Reichtum und Macht
zu kleben.
In
unseren Tagen kann als Realdenker oder Realpolitiker nur
bezeichnet werden, wer nicht mehr in den alten
illusionären Paradigmen und Handlungsweisen befangen
ist und den Mut zu eigenen Überzeugungen aufbringt. Ein
solcher Mensch wird klar erkennen, welche Handlungsweise
einen Ausweg aus den derzeitigen destruktiven und
kontraproduktiven politischen Strukturen gewährleistet.
Noch ist es möglich, die längst fällige
Entscheidung zwischen den Prioritäten der Ökologie
und der Ökonomie, zwischen Leben und Beherrschtsein, im
Sinne eines planetaren Überlebens zu treffen - bevor
die kosmische Eigendynamik über die jetzt weltweit
verbreitete Lebensweise des Weißen Mannes ihr Urteil
fällt und die Gefahrenquelle Mensch
ausschaltet.
Die
Orientierungslosigkeit und die Unbrauchbarkeit ihrer
Wertmaßstäbe, die die heutigen Industrienationen
auszeichnet, hat zu einem Versagen der Legislative in allen
betroffenen Bereichen der Wirtschaft und Technologie
geführt. Als Ergebnis ist die Macht und
Pseudoverantwortlichkeit der Exekutive über alle
Proportionen hinaus angewachsen. Gleichzeitig hat der
Machtzuwachs der Großkonzerne mit ihren
internationalen Verflechtungen und Verträgen (NAFTA,
WTO Initiativen) die Nationalstaaten zu ihren Marionetten
degradiert, wodurch Wahlen und deren Ergebnisse unerheblich
geworden sind. Globale Konzerne agieren ohne jede
demokratische Kontrolle, im Gegenteil, sie kontrollieren die
Weltpolitik. Auch von daher wird klar, daß die
heutigen Demokratien versagt haben.
Die
einzige Gewähr für ein Überwinden der
gefährlichen Orientierungslosigkeit liegt im Erwachen
persönlicher Betroffenheit der Einzelperson, verbunden
mit ihrer aktiven Verweigerung gegenüber dem
herrschenden politischen System. Fruchtbarer
Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten und Gleichempfindenden
schafft einen sich ständig erweiternden Raum geistiger
Klarheit, in dem bestehende Gesetze, internationale
Abmachungen, Ideen und Perspektiven diskutiert und in
Realität umgesetzt werden können, was es der
Weltbevölkerung ermöglicht, im Kontext der
Gegebenheiten der Natur friedlich
zusammenzuleben.
Jede
Idee wird im Sinne des globalen Ganzen hinterfragt und
bewertet. Mit der Unterdrückung fruchtbarer Ideen und
deren Verfechter durch Inquisition ist es vorbei. Im
Gegenteil: besonders erwünscht sind solche neue Ideen,
die gegen die noch bestehende alte Ordnung verstoßen.
Die Befreiung des Geistes schafft weiteren Raum und neue
Ideen. Allgemeiner Gedankenaustausch ermöglicht das
Entstehen von Bewegung und Rückkoppelung und
gewährleistet den not-wendigen Informationsaustausch
innerhalb der Funktionsabläufe der vorbeschrieben
Kosmen.
In
solch freiem Fließen, unbehindert von Blockaden,
Stauungen oder Polaritäten kann sich eine Resonanz
einstellen. Sie wird erfahren als Lebensresonanz,
persönlich und augenblicklich; sie schafft wachsendes
Vertrauen, daß der begonnene Weg der richtige ist, und
bestätigt ein inneres Glauben (das Berge
versetzen" kann), frei von dogmatischen Vorgaben. Sie
schafft innere Bilder, die motivieren und unseren Willen
leiten. Was unser Wille auf diese Weise erschafft, wird
persönlich empfunden und verantwortet. Diese
Sensibilität gewährleistet die sofortige
authentische Rückkoppelung des jeweiligen Geschehens,
die von der Natur vorgesehen ist. Und nur auf der Grundlage
solch sensibler Rückkoppelung kann der kulturelle
Lernprozeß über das spezifisch menschliche
Eingebundensein in die Natur stattfinden.
Diese
Art von Dasein läßt Angst schwinden und Toleranz
wachsen. Sie ist die Basis für Vertrauen in das Leben
selbst und führt zu einer inneren Ruhe, wie sie schon
immer aus den Gesichtern von im Einklang mit der Natur
lebenden Eingeborenen gestrahlt hat. In der Folge hegen und
pflegen wir das in die Welt mitgeborene Urvertrauen unserer
Kinder. Voller Vertrauen in sie lassen wir sie wachsen und
reifen. Unsere Erfahrungen vermitteln wir ihnen
persönlich und stimmig in uns selbst. Wir
schließen sie von nichts aus und engen sie nirgends
ein. Da sie in Offenheit, Wahrhaftigkeit und Geradlinigkeit
erzogen werden, wird bei den Heranwachsenden ihr Urvertrauen
in Verbindung mit gesundem Urteilsvermögen und bei den
Erwachsenen eine lebenslange Offenheit für Neues
erhalten. Das Leben heilt sich selbst. Die Spezies Mensch
erreicht das Ziel des Überlebens, indem die Menschheit
mit der Natur in Frieden lebt. Es ist das Ende aller
Suchten, allen Mordens und Elends.
Es
ist auch das Ende einer wechselhaft polarisierenden und
verwirrenden Gewissensethik. Einer Ethik, deren schillernde
Werte über den Verlauf der Jahrhunderte für den
einen gut und den anderen schlecht waren. Einer von daher
sehr trügerischen Ethik, die uns von den ersten
patriarchal bestimmten Menschenhorden über die
Folterkammern und Kriege dogmatischer Ideologien bis an den
Rand des Ruins unserer großartigen Chance zum Menschen
begleitet hat. Es ist das Ende aller Nostalgie, eines
Leidens, das bislang auch noch glorifiziert wird
(Kreuzesverehrung, sei hart zu dir selbst!).
Es
ist an der Zeit, eine Ethik zu entwickeln, die so
transparent, ehrlich und klar ist, daß jedes Leben und
jeder Wert seinen angemessenen Platz im Gesamtgeschehen der
Natur finden kann. Es ist der Beginn einer
evolutionären Ethik, die offen bleibt für neue
Impulse und Informationen aus den vieldimensionalen
Lebensbereichen und auch aus der universalen Lebensquelle.
Um
genauere Vorstellungen von dieser universalen Lebensquelle
zu bekommen, ist es notwendig, die fundamentale Beziehung
und die gesetzmäßige Abhängigkeit von
Weltbild und Weltrealität zur erkennen und aufzudecken.
Gleichzeitig gilt es die Zusammenhänge zwischen Psyche
(Geist) und Soma (Körper) zu klären, um die
Ursachen und Beziehungen aller Informationen transparent
werden zu lassen.
Masse
und Energie sind ineinander wandelbar, die Theorie dazu
lieferte Einstein. Die Beziehung zwischen Materie und
Energie ist bestimmt durch den astronomisch großen
Faktor der Geschwindigkeit des Lichts. Doch das Licht
bestimmt nicht nur deren Relation, sondern bestimmt auch
über die Wandlung (Mutation) des einen Bereichs in den
anderen. Auf diese Weise vermittelt es zwischen den
Bereichen, stellt durch seine Schwingung die Verbindung
zwischen Masse und Energie her und garantiert die
Wandelbarkeit der Dimensionen. Die Photonen, die als
Vermittler zwischen diesen erscheinen, sind
Informationsträger einer fundamentalen kosmischen
Ursache. Ihre Informationen gewährleisten den
Zusammenhang und die Bindung aller polaren Ordnungen und
Größen auf dem Weg durch die Geschichte der
Galaxien.
Die
Gesetzmäßigkeit des physikalischen Beispiels kann
zu weiteren transzendierenden Überlegungen über
die Zusammenhänge zwischen den Dimensionen des
Körperlichen und des Geistigen anregen. Von den
Geisteswissenschaften her erscheint der Logos, die Kraft von
Ideen, Vorstellungen oder auch ganzer Weltbilder, als
Informationsträger zwischen beiden Bereichen. Er
bestimmt die materielle, soziale und kulturelle Realisierung
dessen, was im Geist vorgegeben ist. Und jede neu
geschaffene Realität liefert wiederum neue
Informationen an die Geisteswelt.
Erst
wenn wir die Realität so sehen wie sie wirklich ist und
nicht so, wie wir (durch Kultur, Religion, Ideologie,
wissenschaftliches Weltbild etc.) gelernt haben zu
denken, daß sie sei, haben wir eine Chance, zu
authentischen Informationen über unsere Welt zu
gelangen. Und erst authentische Information läßt
Motivationen und Verhaltensweisen entstehen, die im Einklang
mit den naturgegebenen Erfordernissen stehen.
Süßes
schmeckt süß und Bitteres schmeckt bitter solange
wir keine falschen Vorstellungen der Realität von
süß und bitter tradieren. Erst das
Übereinstimmen von Vorstellung und Realität
verhindert die Spaltungen unseres Bewußtseins, die
dadurch gegeben sind, daß geistige Vorstellungen real
genommen werden, obwohl sie nicht stimmen (Bitteres für
süß gehalten wird, obwohl es eigentlich doch gar
nicht schmeckt). Erst die Identität von Vorstellung und
Realität schafft Stimmigkeit. Erst das
Übereinstimmen menschlicher Lebensvorstellungen mit den
Vorbedingungen der Natur ermöglicht die
Authentizität von Mensch und Leben.
Es
ist somit weder ein Teufel noch sonst eine
außermenschliche Kraft, die einen verdrehenden,
verführenden, verfälschenden und verwirrenden
Einfluß auf den Menschen hat, nein, es ist der
Mensch selbst, der zur Quelle seiner Illusionen und
Fehlinformationen geworden ist.
Dadurch,
daß Generation für Generation ein unreifer oder
auch krankhafter Zeitgeist dem jungen Geist der
Nachkommenschaft aufgezwungen wird, wird die Autonomie der
Nachkommen nachhaltig behindert, Abhängigkeit
geschaffen. Abhängigkeit schafft Angst vor Verlust.
Angst vor Verlust schafft den Trieb nach Macht und dessen
Spiegelbild, die Sucht nach Unterwerfung. Herrschaft und
Unterwerfung sind die Quellen aller
Destruktivität.
Leben
und Natur sind eins, universal schöpferisch und
wertfrei. Jedes dogmatische Behindern der Lebenserfahrung
und des darauf beruhenden Lernprozesses führt zu
Zerstörung in der materiellen wie sozialen und
kulturellen Welt, - dazu, daß der Wahnsinn für
normal gehalten wird und zum Austauschen der Realität
für Ersatz. Wenn jedoch der Blick auf das Leben, so wie
es ist, von Ideologie unbehindert bleibt, kann jede
Lebenserfahrung uns zum Nutzen sein und unsere
Autorität fördern. Sobald die Tradition
aufhört, im Erziehungsprozeß den Kindern
lebens-negierende Pseudo-Realitäten und spaltende
Herrschaftstrukturen (divide et impera!) aufzuzwingen, kann
Realität wieder wahrheitsgemäß erfahren und
der fatale Kreislauf der Destruktion und Gewalt unterbrochen
werden, der die Menschheitsgeschichte bis heute
prägt.
Erst
hier greift Poppers These von der Fehlerkorrektur:
Die von Popper
postulierte
systemeigene Fehlerkorrektur läuft eben nur dann in
Richtung sozialer Höherentwicklung und einer
für alle Beteiligten besseren Welt, wenn
Erkenntnismöglichkeit nicht durch Profitsucht und
Machtgier oder auch dogmatischen Starrsinn ver/behindert
wird und wenn der status quo tatsächlich infrage
gestellt werden kann.
Die
systemeigene Fehlerkorrektur tut sich schwer mit dem
evolutionär geschaffenen Potenzial, die Freiheit zu
haben, zu sehen oder die (Ein-) Sicht zu
verweigern.
Die
systemeigene Fehlerkorrektur funktioniert nämlich
nur dann, wenn der Fühler nicht manipuliert oder
abgeschaltet, das Sensorium nicht taub, blind oder sonst
wie getäuscht ist. Genau hier gilt es anzusetzen,
denn unser Sensorium ist in der gegenwärtigen
Gesellschaft gewaltbereiter, neoliberal-kapitalistischer
Orientierung und Prägung zumindest verwirrt, wenn
nicht gar abgeschaltet. Die dem System zugesprochene
Korrekturautomatik versagt: Obwohl wir sehen und erleben,
dass durch das WTO-gesteuerte Weltwirtschaftssystem
Schaden angerichtet wird, verharren wir wie der von der
Schlange hypnotisierte Hase erstarrt und reagieren nicht
mit unseren Instrumenten alternativer Möglichkeiten
des Wirtschaftens.
Wären
unsere Gesellschaften tatsächlich demokratisch offen
und frei, so gäbe es einen fließenden
Ausgleich gefährlich werdender Potenziale mithilfe
aller möglichen Alternativen! Doch das
totalitär organisierte System der Interessen Weniger
gegen die Interessen der Mehrheit ist starr und
tödlich. Es verhindert jegliche soziale
Höherentwicklung und damit eine für alle
Beteiligten bessere Welt.
Tatsächliche
Gewalt sichert das Ausbeuten der Ressourcen selbst der
Folgegenerationen und mentale Manipulation durch
gleichgeschaltete Medien verhindert das Erkennen dieser
und weiterer Gefahren und damit den breiten Widerstand
als Beginn eines notwendigen Korrektivs.
Um
uns zu einer praktischen Spiritualität und
natürlichen Lebensreligion zu führen, müssen
unsere Überlegungen den ganzheitlichen Aspekt des
Lebens auf der Erde berücksichtigen und die
biologischen Erfordernisse einer gesunden Natur den
menschlichen Anliegen voranstellen.
Eine
im Einklang mit der Natur stehende Spiritualität
zeichnet sich dadurch aus, daß die Lebensrealität
in den Strukturen des zentralen Nervensystems
vollständig und unverfälscht erfaßt ist.
Physische wie psychische Lebensbereiche können in
meditativen oder Trance - Erfahrungen transzendiert werden,
in denen Resonanz mit dem Leben als solche individuell
erfahrbar wird. Für viele Naturvölker ist das noch
selbstverständliches Allgemeinwissen, doch der
Weiße Mann bezichtigt sie der Barbarei und
mißbraucht sie für seine Zwecke.
Durch
Trance-Erfahrung wird das Leben in einem Gesamtzusammenhang
gesehen, wie er durch die Ratio allein nicht erfaßbar
ist. In dem archaischen, von Unterdrückung und
Herrschaft freien Zusammenspiel des Individuums mit dem
Kosmos wird ein authentischer Gedankenfluß als
Ausdruck 'emotionaler Intelligenz' geschaffen, der die
Manifestation einer fortlaufenden Evolution ermöglicht.
Ein biologisches Beispiel für die tiefgründige
Kreativität von Trance-Geschehen ist die in Liebe und
mit Muße, jenseits der bloßen Triebabfuhr,
bewußt vollzogene geschlechtliche
Vereinigung.
Und
so sieht der natürliche Reifeprozeß des Menschen
aus:
Nach
der von der Natur programmierten Reifeperiode im Mutterleib
werden die Neugeborenen sanft in der Welt empfangen. Die
durch die Geburt erfahrene körperliche Trennung von der
Mutter wird sich nicht zu dem schmerzhaft prägenden
Gefühl des Verlorenseins, des Alleinseins, des
Hilflosseins mit all dessen fatalen Folgen (der
Verdrängung und der Bildung von Reaktionen auf diese
Verdrängung) verfestigen können, da unsere
"Traglinge"
so weit es geht im liebevollen Hautkontakt mit Vater oder
Mutter verbleiben. Primäre Spaltungen des Lebenstriebs
werden somit vermieden und es wird durch den
ununterbrochenen Körperkontakt das Gefühl der
Zugehörigkeit geprägt, das sich letztendlich in
einem gesunden Sozialtrieb verwirklicht. In einer stimmigen
Lern-Atmosphäre kann sich ihr angeborenes Urvertrauen
weiter entwickeln. Das mentale Vakuum der Neugeborenen
füllt sich mit wahrhaften Vorstellungen, und daher mit
Sinn und Ordnung. Das Wissen, das sie später durch
freies Lernen aus der praktischen Erfahrung heraus lernen,
ist nicht theoretisch, sondern auf die Lebensrealität
bezogen.
Dieser
Lernprozeß ist frei von den Unsicherheiten, wie sie
heutzutage durch die Diskrepanz zwischen der Realität
und den von der herrschenden Ideologie zugelassenen
Vorstellungen entstehen; er verursacht von daher keine
psychischen Spaltungen, keine Ängste und Süchte.
Auch die Reaktion auf diese Ängste und Süchte -
weit verbreitet unter den als Realitätsersatz
erschaffenen Zwängen in unserer gegenwärtigen
Angstkultur - sind dementsprechend in einer mit der Natur im
Einklang lebenden Gesellschaft nicht vorhanden.
Jede
Philosophie der Macht kann in ihrem Zwang zur
Selbsterhaltung und Erweiterung ihrer
Einflußsphäre als eine Ansammlung fixierter,
einseitig auf sich selbst bezogener und alles
außerhalb ihrer selbst bewertender Ideen betrachtet
werden. Das ausschließliche Interesse an Macht oder
Geld läßt lebensfeindliche Ideologien entstehen,
die die Realität verfälschen und relevante Fakten
oder Beziehungen negieren, indem sie sie unter Strafe
stellen oder lächerlich machen. Solch dogmatisch
fixierte Ideen behindern in der Folge die weitere
Entwicklung und beschwören dadurch die Zerstörung
eben der Kräfte herauf, die sie anwandten oder
verbreiteten.
Auch
die klassische Psychoanalyse hat es bis heute nicht
vermocht, die Haupthindernisse auf dem Weg zur Erkenntnis
dieser Zusammenhänge zu überwinden. Selber den
herrschenden gesellschaftlichen Machtstrukturen unterworfen,
bietet sie Wege an, deren Akzeptanz zu erleichtern, nie
jedoch sie zu überwinden. Sie geht bis heute von
Spaltungen aus (wie einem gespaltenen Ur-Trieb) und verkennt
dabei die Realität des reinen schöpferischen
Lebenstriebs, dessen Behinderung und Störung (durch
widernatürliche Gesellschaftsbedingungen)
verantwortlich ist für die Erweckung von
Triebkräften jeglicher Schattierung.
Das
Überleben des Lebens ist natürlicherweise an eine
reine Kreativität gebunden. Diese Kreativität
gewährleistet sich in einem zum Leben beschlossenen
Bio-Zusammenhang der Selbstreferenz (in Erweiterung und
Vervollständigung zu ideologischen Systemen und deren
Selbstreferenz). In dieser Arche ist der Mensch zu Resonanz
mit der Welt aufgerufen, will er eine Zukunft haben. Allein
die Philosophie eines ganzheitlichen, allumfassenden und
universalen Lebensrechts im Einklang mit den
Gesetzmäßigkeiten der Natur gewährleistet
das weitere Gedeihen des Lebens. Durch ihre bewußt
gewordene Selbstverantwortung entwickelt sie die sie
tragenden Ideen weiter:
Unser
Weltbild schafft unsere Weltrealität
Aus
verantwortlicher Bewußtheit heraus gliedert sich die
Weltgesellschaft solidarisch in den Weltkörper
GAIA" ein und gewährleistet, selbstbewußt
geworden, ein kreatives Miteinander und Füreinander
aller Natur-Organe und -Geschehen unserer Erde. Götter,
Halbgötter, Dämonen, Teufel und andere
mythologische Figuren und Bilder aus dem Informationschaos
unseres alten Schattenbewußtseins lösen sich auf,
da wir ihnen weder Verantwortung noch
Lebensunterstützung mehr zuweisen. Ihre dunklen und
destruktiven Machenschaften sind dahin. Der Kosmos
menschlichen Gehirnhimmels ist bis in die letzten Winkel
erleuchtet. Das Licht der Kreativität überflutet
die Neuronen unserer Großhirnhemisphären und
seine kreative Ordnungskraft kann zum Maßstab
politischer Ordnung der Zukunft werden.
Über
diesen Maßstab gewährleistet sich individuelles
Leben - von den Bahnungen im Zentralen Nervensystem bis hin
zu den Strukturen der DNS - die Reifung zum wahren und
autonomen Menschen. Sinn und Ziel der Evolution ist das
Erhalten, Entwickeln und weitere Vervollkommnen der
erbbiologischen Strukturen des DNS-Universums. Sinn und Ziel
menschlichen Lebens liegt demnach im Gestalten seiner Psyche
und (in der sozialen Dimension der Gesellschaft) seiner
Kultur. Alle kulturbildenden Vorstellungen sollten mit den
genetischen Vorgaben des Evolutionsziels im Einklang stehen.
Die
zerstörerischen Qualitäten des Lebens beruhen auf
dem Denken innerhalb der mentalen Begrenzungen der
widersprüchlichen und verfälschenden Ideologien.
Religionen, die von überirdischen (guten oder
bösen) Wesen, von Göttern und Dämonen
bevölkerte Welten außerhalb der menschlichen
Sphäre postulieren, fördern eine angsterzeugende
Polarisierung in statische gute oder böse
Vorstellungswelten jenseits der Realität. Allein durch
das Fixieren von gut" und böse" erhält
das Bewerten von illusionären Dimensionen
Priorität gegenüber dem Berücksichtigen ganz
realer, selbstgeschaffener Konsequenzen. Das Bewerten wird
zum Selbstzweck, der eine monomane Polarität aufrecht
erhält und ihr Überwinden verhindert.
Die
vom schwarz-weiß'- und entweder-oder' -
Denken hervorgerufene Konfrontation nährt unsere
Ängste und verursacht Mißtrauen und Abwehr.
Mißtrauen und Abwehr führen über
Unsicherheit und Irrtum zum Unsinn. Irrtum, Unsinn und
Lüge verfestigen die wahnsinnige Realität der
Ungerechtigkeit. Im Kontext dieser Ungerechtigkeit und
Orientierungslosigkeit kann die eigentliche
Lebensrealität nicht mehr als solche bewältigt
werden. Auf der individuellen wie auch der
gesellschaftlichen Ebene wird sie verdrängt vom
ERSATZ.
Naturverbunden
lebende Völker waren sich der Wichtigkeit der
Konsequenzen ihres Handelns immer bewußt. Dies war
unumgänglich für ihr Überleben, wollten sie
mit den Naturgegebenheiten produktiv umgehen und vom
Überfluß der Natur profitieren. Die Verbindung
der Religion zur Natur wurde jedoch zerstört durch ein
Denksystem, in dem Kreativität ihren Ursprung nicht
mehr in der Vereinigung der Gegensätze, im dynamischen
Gleichgewichtfinden komplementärer und proportionaler
Gegenkräfte, wie im Yin/Yang und anderen archaischen
Weisheiten von Ur-Völkern symbolisiert, haben sollte.
Dieses Denksystem erkannte nicht mehr die Natur als
Mutterschoß des Lebens an (Matriarchat, mater -
arché = aus der Mutter entspringend), sondern erhob
im Patriarchat den Mann in die Position des machtvollen
Herrschers und Machers - ein Prozeß, der historisch
den Übergang vom Überfluß zum Mangel, vom
Leben zum Ersatz hin einleitete und dessen
Obszönität die Politik noch immer prägt.
Der
Aufstieg des männlichen Prinzips ging Hand in Hand mit
der Schaffung widernatürlicher Institutionen mit den
hier beschriebenen entfremdenden Folgen (mehr dazu bei
v.Werlhof (1
),
(2
)
). So wurde die Entfremdung des 'zivilisierten' Teils der
Menschheit von der Natur durch die herrschenden Mächte
systematisch zu ihren eigenen Gunsten vorangetrieben.
Herausragende Entwicklungen dieses geschichtlichen Prozesses
waren: der Aufstieg des Monotheismus, das Entstehen der
Politik als Sache des Freien Mannes, das Christianisieren
von Stämmen und Völkern, die Hexenverfolgung
(Frauendiskriminierung), die Erfindung des Geldes mit Zins
und Zinseszins, das Kolonialisieren, das Bauernlegen und in
unseren Tagen das Globalisieren, wie es von den
transnationalen Konzernen und deren Handlangern, den
Regierungen der Industrienationen, verstanden
wird.
Die
wachsende Unterdrückung individueller Autonomie zieht
sich wie ein roter Faden durch die Stationen der Geschichte.
Und wer heute immer noch meint, es sei doch alles viel
besser geworden, übersieht die verheerenden Folgen
eines industrialisierten Lebens. Es hat bereits zur
weltweiten Vernichtung der Artenvielfalt geführt und
bedroht jetzt die kommenden Generationen durch die chemische
Vergiftung von Atemluft, Trinkwasser und Nahrungsmitteln,
durch Strahlenschäden aus der Atomtechnologie und durch
noch unerkannte Gefährdungen durch die
Gentechnologie.
Das
einzige, was uns noch retten kann, ist die offene
Kommunikation zwischen allen Betroffenen: Einzelpersonen,
Regierungen und Transnationale Konzerne, - sowie ein reger
Austausch innerhalb aller Gesellschaftsformen, deren
verschiedenen Wissenschaften und der Daseinslehren. Nur ein
persönliches Infragestellen politischer und
religiöser Vorstellungen sowie der eigenen Gedanken und
Verhaltensmuster kann die Irrtümer, Fehler und
Irrlehren zutage fördern, auf denen sie beruhen
(s.
Neil Postman).
Und
allein eine größere geistige Aufgeschlossenheit
und Beweglichkeit kann die noch weit verbreiteten
Wahnvorstellungen überwinden und durch sinnvolle,
authentische Ideen (s. Peter-Paul
Manzel,
Das
Evangelium der
Naturwissenschaften,
1999)
ersetzen helfen - Vorstellungen wie: Gott hat den Menschen
aus dem Paradies geworfen; das Töten eines
Ungläubigen ist der Schlüssel zum Paradies;
Reichtum ist ein Zeichen für Gottgefälligkeit;
Unglück und Krankheit sind notwendige Folgen
vergangener individueller Leben u.s.f.
Der
weltweite Genesungsprozeß zeichnet sich durch ein
wachsendes Bedürfnis aus, die Explosionskraft sozialer
Ungerechtigkeit zu entschärfen, indem
Möglichkeiten gerechter Aufteilung von über
Generationen angehäuftem materiellem Besitz Einzelner
gefunden werden. Ein weiteres Symptom dieses Prozesses ist
ein wachsendes Bewußtsein dafür, daß ein
zufriedenstellendes soziales Umfeld die Voraussetzung
für das Wachsen von Vertrauen, Selbstvertrauen und
Toleranz darstellt, die dann wiederum zu einem friedfertigen
Miteinander führen.
Eine
allgemeine psychische Orientierung, die mit der
natürlichen Ordnung des Lebens im Einklang steht und
sie reflektiert, ist unabdingbar für die Gesundheit des
Einzelnen wie auch für den Weltfrieden. Die Menschen
sind dann nicht mehr motiviert von Machtbesessenheit oder
Geldgier bzw. von der wahnhaften Sucht nach
Fortschritt' um jeden Preis, sondern von
lebensimmanenten Notwendigkeiten, die meditativ erspürt
und von einem bewußten, in Bezug aufs Überleben
sensiblen Verstand reflektiert werden. Da wir in globaler
Gemeinschaft leben, müssen wir in persönlicher
Verantwortung dafür Sorge tragen, daß unsere
gesellschaftlichen Organe, Regierungen und
Interessenvertretungen einer natürlichen Lebensordnung
dienstbar werden.
Auf
diese Weise werden die aggressiven und zerstörerischen
Elemente der menschlichen Existenz gezähmt und
transformiert. Nach Jahrtausenden krampfhafter Suche (Sucht)
entwickeln wir endlich eine heilsame Ordnungskraft, die im
Einklang mit der Natur eine gesunde, offene und
befriedigende Zukunft ermöglicht.
Im
Bewußtsein dieser schöpferischen Kraft entwickelt
sich die wissenschaftliche Forschung im Einklang mit
menschlicher Entwicklung. Das Verabsolutieren gewisser
Teilaspekte und deren rücksichtsloses Ausbeuten zur
Befriedigung der Interessen weniger auf Kosten der Mehrheit
gehört der Geschichte an.
Im
Kontext des Gesamtzusammenhangs wird es möglich,
Technologie, gesellschaftliche Systeme und philosophische
Lehren so umzuwandeln, daß sie mit den kreativen
Gesetzmäßigkeiten und Abläufen der Natur in
Übereinstimmung stehen. Ein Wirtschaften im
Gleichgewicht erhält natürliche und globale
Regelkreise, von deren Funktion und Organisation die
Entwicklung weiteren Lebens abhängig ist. Der Mensch
fühlt sich in seiner natürlichen Umwelt zuhause
und schafft die nachhaltige Gesellschaft.
Das
einfühlsame Erforschen der sozialen Lebensdimensionen
wie z.B. das Entschlüsseln der Sprache von
hochentwickelten Mitlebewesen wie den Walen oder Delphinen,
die bislang vielfach nur als Ressource und Handelsware
betrachtet werden, kann uns deren kooperatives Zusammenleben
beispielhaft nahe bringen. Erst wenn der Mensch zu einem
humanen und weise bewahrenden Förderer des Lebens auf
seinem eigenen Planeten herangereift ist, wäre er in
der Lage, mit etwaigen Lebensformen aus dem Weltall
konstruktiv zu kommunizieren. Erst dann lohnt sich eine
Orientierung in den weiteren Weltenraum, um unsere friedvoll
gewordene Kultur als frohe Botschaft zu den Sternen zu
tragen.
Die
Spezies Mensch gewinnt ihren Dauerplatz im Konzert der
Evolution. Das dargebotene Hauptmotiv der Lebenssymphonie
ist Thema jeder einzelnen Instrumentengruppe geworden.
Vielfältigste Variationen des einen kreativen Motivs
inspirieren virtuose Solisten auch aus dem Zuschauerraum zu
immer beglückenderen Einsätzen. Folge dieser
orgiastischen Freude ist eine immer reichhaltiger werdende
Besetzung und Orchestrierung eines Orchesters, dessen
Harmonie und Ekstase die Existenz und den Zusammenhalt der
gesammten Konzertgemeinde gewährleistet.
Amo
ergo sum - ich liebe, also bin ich
Eine
beglückende Gemeinschaft allen Lebens zu
ermöglichen, ist die persönliche Aufgabe für
jeden von uns und unsere einzige Chance.
weitere
Beiträge: http://emanzipationhumanum.de/deutsch/titel.html#1
(englische
Version)
(spanische
Version)
Wenn
nicht mehr Zahlen und Figuren
sind Schlüssel aller Kreaturen,
wenn die, so singen oder küssen,
mehr als die Tiefgelehrten wissen,
wenn sich die Welt ins freie Leben
und in die Welt wird zurückbegeben,
wenn dann sich wieder Licht und Schatten
zu echter Klarheit werden gatten,
und man in Märchen und Gedichten
erkennt die ewgen Weltgeschichten,
dann fliegt vor einem geheimen Wort
das ganz verkehrte Wesen fort.
Novalis
(1772-1801)
"Der
Zustand der Liebe ist der Zustand der Kraft. In diesem
Zustand gibt es keinen Mangel, keine Knappheit und keine
Grenzen.
Der Zustand der Liebe ist der Zustand der Potenz. Alles ist
möglich, nur nicht Haß und Gewalt.
Der Zustand der Liebe ist ein Strahlen. Es ist in allen
Dingen und ebenso wie zwischen ihnen.
Der Zustand der Liebe ist Jubel. Er ist eine große
Heiterkeit. Er ist die Freude an der bloßen
Existenz.
Der Zustand der Liebe ist Offenheit, ein paradoxes
Außer-Sich-In-Sich-Sein. Andere nennen es Ekstase. Es
ist wie die Auflösung der Grenze zwischen Mensch und
Welt.
Der Zustand der Liebe ist der des Ver-Mögens, des
Mächtig- und Magisch- oder Magnetisch-Seins aller
Dinge. Des sich Anziehens aller Dinge.
Der Zustand der Liebe ist der des Staunens oder Sehens, des
Da-Seins.
Der Zustand der Liebe ist der des Könnens und
Erkennens, des Sinns, er ist ein Weltwissen, unser "6.
Sinn".
Der Zustand der Liebe ist der wirkliche Naturzustand und
gleichzeitig der bestmögliche Kulturzustand.
Der Zustand der Liebe ist der des Göttlichen. Er ist
der Zustand der ewigen Unverletzlichkeit und Heilheit (oder
Heiligkeit).
Der Zustand der Liebe ist der des erotischen
Lebensgefühls. Energie durchflutet den Leib. Und dieser
Leib ist mit dem der Welt, ihrem Empfinden, ihrem
Gedächtnis, ihren Rhythmen und Räumen, dem
Weltraum verbunden.
Der Zustand der Liebe ist der einer anderen Ordnung.
Hier
zeigt sich eine völlig andere Natur. Und es ist
etwas geschehen, das man bezeichnen könnte als ein
Geschlagen-Werden auf ihre Seite. Die Natur hat sich
dabei als "Ja" - aber nicht zu ihrer Unterwerfung! -
sagendes, also eigenmächtiges "Subjekt" gezeigt.
Dadurch wird erfahrbar, daß die Menschen nicht die
einzigen sind, die auf irgendeine Art "denken", "lieben",
"handeln" und "sind". Die geschilderte Naturerkenntnis
war gar nicht gewollt, sie hat sich geradezu von selbst
ereignet. Das Geschehen zeigt das Ausmaß in dem
unser Naturbegriff völlig unangemessen, in absurder
Weise völlig reduktionistisch, verkehrt und
kontraproduktiv ist. Wir sind mit den Möglichkeiten,
die Natur bietet, überhaupt nicht verbunden und
ihrer nicht gewahr. Es kann aber die erfahrene Natur auf
diese Weise zum Maßstab der so dringenden Revision
und Öffnung des Naturbegriffs werden. Die Folgen
für unseren Wissenschaftsbegriff und unsere Kultur,
also die gesellschaftliche Praxis im Umgang mit Natur,
der äußeren wie der inneren, wären
unübersehbar."
Claudia
von Werlhof
Claudia
von Werlhof,
Natur: Mutter - Mimesis - Maschine?,
überarbeiteter Vortrag bei der Tagung "Natur",
Innsbruck, 19.5. 2000
Christina
Kessler,
amo ergo sum, Ich liebe, also bin ich,
Selbstrealisation, Der Weg in eine neue Wirklichkeit, Arbor,
2002
siehe
auch: Der
Mensch - Ein "Tragling" - Die Wiege der Gewalt - oder das
weggelegte, ohnmächtige Baby im
Gewalttäter
von Willi Maurer
Die
verschüttete Quelle des
Friedens
(pdf.format), Willi Maurer
Friedenshymne,
...dann wird die Welt der Himmel sein, René
Vollmar (pdf-datei)
(3,9MB-MP3)
siehe
auch: http://mensch-sein.de
Emanzipation
Humanum,
Version Jan.00, Kritik, Anregungen zu Form und Inhalt,
Dialog sowie unveränderter Nachdruck bei Quellenangabe
und Belegexemplar erwünscht. Übersetzung in andere
Sprachen erwünscht, Kürzungen und Änderungen
nach Absprache möglich.
http://emanzipationhumanum.de/deutsch/natur.html
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