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Die Evolution des Humanen - Globalisieren des Friedens - Welt im Gleichgewicht

Lebendiger Humanismus - Kreative Lebensführung - Globale Kommunion

Lebendiger Humanismus ist authentisch transformierte Lebensenergie, - Lebensinformation, die zu kreativem menschlichem Geist wird und so die Noosphäre, die globale Sphäre aller Ideen harmonisiert. Kreative Lebensführung ist der menschliche Ausdruck authentischen Verstehens und resonanten Handelns innerhalb der globalen Lebensgemeinschaft. Kreative Lebensführung führt zu einer originären sozialen Organisation der Menschheit - zu verantwortlichem Miteinander zum Wohle aller, zu globaler Kommunion. Globale Kommunion ist das Verwirklichen des Sozialtriebs der Menschheit - im Gegensatz zu individualistisch elitären Entartungen der Geschichte und Gegenwart. Der Sozialtrieb wird die Menschheit dazu befähigen, die Biosphäre zu bewahren, so wie es indigene Bevölkerungen schon immer taten und heute noch vorleben.

forhumanism.org

Für HUMANISMUS!

Internationale Koalition für Humanismus, St. Petersburg
forhumanism.org

- Grundsatz der Koalition
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Unser Verständnis von Humanismus
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Zur Notwendigkeit der Wiederherstellung und des Aufbaus der Humanistischen Partei Russlands, Rede von S.P. Semenov anlässlich einer Konferenz humanistisch orientierter Intellektueller in Pskov am 14. Dezember 2003
- Die Systemkrise der Zivilisation und ihre Überwindung, Vortrag auf der VIII. Konferenz, Sergej Petrowitsch Semenov, St.Peterburg 1.5. 2004  (english)

IX. Konferenz der Internationalen Koalition "Für Humanismus!"
1-2 Mai, 2005 in St.Petersburg, Russland

Die System Krise der kommerziellen Zivilisation
und ihre humanistische Transformation

Säkulare Spiritualität:
Transparenz und Transzendenz, Goldene Schlüsel zum Frieden

Abschlusserklärung

Gemeinsame Grundlagen in Analyse und Therapieansatz bezogen auf „Die System-Krise der kommerziellen Zivilisation und ihrer humanistischen Transformation" und „Transparenz und Transzendenz, Schlüssel zum Frieden" - [ pdf-druckformat ]

X. Konferenz der Internationalen Koalition "Für Humanismus!" 29.4.-30.4. 2006 in St.Petersburg, Russland

Das Zuspitzen der Globalen Krise: Katastrophen oder Transformation?

Grundelemente der Humanistischen Transformation der Gesellschaft

Resonanz, das Kreative Prinzip der Evolution & Gnade, die Kraft der Harmonie mit den Kosmischen Gesetzen (english)

Die Kriegsgesellschaft und ihre Transformation ( russisch ) ( english)


Sergej Petrowitsch Semenow, Vita Valida -
Internationale Koalition
"Für Humanismus!"
, St.Petersburg, Russland

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Die System-Krise der kommerziellen Zivilisation und die humanistische Transformation

Da die meisten Konferenz-Teilnehmer bekannt sind und die neuen Teilnehmer sicherlich meine letztjährige Ansprache kennen, werde ich allgemeine Inhalte des Konzepts der Systemkrise der kommerziellen Zivilisation nicht weiter vertiefen, sondern auf die augenscheinlichen Möglichkeiten ihrer Überwindung eingehen. Dennoch will ich meinen kurzen Vortrag mit einem Hinweis auf die Grundlagen dieser Krise beginnen.

Das Konzept der Zivilisationskrise

Wie bekannt, basiert unser Konzept zur Systemkrise der kommerziellen Zivilisation auf folgenden Gedanken: Wettbewerb, als Motor der modernen Zivilisation und Ausdruck des Strebens nach Profit, erzeugt ganz wie von selbst fatale Erscheinungen, die sowohl soziale Strukturen gefährden wie auch die Menschen selbst. Es ist offensichtlich, dass, nachdem der Markt mit den Waren und Dienstleistungen, die ganz natürliche Bedürfnisse der Menschen befriedigen sollen, abgesättigt ist, unausweichlich klar wird, dass solche Bedürfnisse begrenzt sind. Das führt dan in der Folge zu einer hohen Intensivierung kämpferischen Wettbewerbs. Letztlich geht es um Leben oder Tod. An diesem Punkt ist die Menschheit angekommen, das Fortbestehen der kommerziellen Zivilisation führt in ein tödliches Finale.

Der Kampf gegen den Terror und weitere Entwicklungsfelder der Systemkrise

Auf unseren jährlichen Konferenzen sprechen wir über die Zunahme der Gefahren und verweisen auf das Erscheinen immer neuer Risiken. Im Verlaufe des Vortrags werde ich vornehmlich auf die den Menschen betreffenden Gefahren eingehen, darauf, wie die Systemkrise die menschliche Natur tangiert. Zunächst möchte ich ihre Aufmerksamkeit jedoch auf die Verstärkung des sogenannten „Kriegs gegen Terror" richten. Vordergründig erklärt sich Terrorismus von selbst, dennoch tötet Terrorismus in seiner Intensivierung viele unschuldige Menschen. Um so mehr dann, wenn Terroristen dazu übergehen, biologische, chemische, radioaktive und andere Massenvernichtungswaffen zu verwenden. Mögliche Szenarien ähnlich anti-utopischer Entwicklungen gibt es in Kino und Literatur zuhauf. Wir müssen verstehen, dass der Kampf gegen Terror nicht innerhalb der existenten sozial-ökonomischen Formationen beendet werden kann und dass Terrorismus ein natürlicher Ausdruck der sich laufend vertiefenden Krise dieser Formationen darstellt. Wo liegt die Ursache?

Schon im 19. Jahrhundert verwies Karl Marx darauf, dass unter den Bedingungen des Kapitalismus die Spaltung der Gesellschaft in arm und reich und die Intensivierung des Kampfes um die verlorenen Menschenrechte vorhersehbar sind. Damals war die vordergründige Polarisierung durch die sozial-politische Klassenbildung gegeben und der Kampf erschien als Klassenkampf. Anfang des 20. Jahrhunderts verschob sich der Grundwiderspruch auf die internationale Ebene. In der Folge wurde dieses Jahrhundert das Jahrhundert zweier Weltkriege. Der Sieg der Kommunisten Russlands zwang die Herrschenden der höchstentwickelten Staaten, alles zu unternehmen, um die Hauptwidersprüche auszugleichen. Und bis heute gelang es ihnen sozial betrügerisch zu Lasten der Barmherzigkeit. Einen Großteil ihrer Gewinne erzielen sie durch Verkauf ihrer ultramodernen Produkte auf den Märkten der unterentwickelten Länder. Das Problem liegt nun darin, dass diese Situation ein Festschreiben und eher noch Verstärken der Trennung der Welt in Entwickelte und Unterentwickelte, in Arme und Reiche voraussetzt. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion verhindern die Militärmächte der Industrienationen ein Befreien der schwach entwickelten Länder aus diesen Fesseln und einige der charismatischen Führer dieser Länder sehen im bewaffneten terroristischen Kampf ihre einzige Möglichkeit zur Befreiung. Wenn dem so ist, wollen Terroristen den Gegner nicht nur ärgern, sie wollen ihn vernichten, sie suchen den Sieg. Solcherart Position schließt den Gebrauch von Massenvernichtungswaffen nicht aus. Die Entwicklung in diese Richtung werden wir erst dann stoppen können, wenn wir ihre Ursachen beseitigen. Ursachen, die Menschen dazu bringen, den Feind im eigen Land durch verdeckten Krieg, durch Terror zu bekämpfen. Der Kampf gegen den Terror, so wie er von der Koalition der Industrienationen und deren Satelliten erklärt ist, verhindert vielleicht oberflächlich das Zuschlagen von Terroristen, verstärkt diese jedoch generell dadurch, dass die Reichen immer offensichtlicher ihren Status als die Raubtiere der Welt mit allen selbsterlaubten Mitteln beanspruchen. Wir müssen die Vorstellung so weit wie möglich verbreiten, dass Terror kein Mittel zur Korrektur der Weltordnung sein kann und dass der einzige Ausweg in der humanistischen Transformation der Sytemkrise der Zivilisation liegt. Am Ende meiner Ausführungen werde ich nochmals darauf zurück kommen. Und nun zu einer Gefahr, die meiner Ansicht nach noch schlimmer ist, als die des Terrorismus.

Die Krise der menschlichen Natur

Auf unserer vorjährigen Konferenz benannte ich bereits die Krise der menschlichen Natur als die fatalste Auswirkung der Systemkrise. Viele Anhaltspunkte verweisen auf die Überlebensfrage des Homo Sapiens. Dazu zählen die Denaturierung der Waren und ihr Giftpotenzial, Umweltverschmutzung auch mit Mutagenen mit der Folge einer zunehmenden Schwächung des Genoms, Genozid durch internationale Auseinandersetzungen, Perversion der menschlichen Natur zum bloßen Verbraucher mit dem Ziel der endlosen Ausdehnung von Märkten, der psycho-biotische Konflikt als Ausdruck schicksalshafter Identifizierung mit krisengezeichneten sozialen Bedingungen und andere. Überhaupt ist die Anzahl der durch die Systemkrise der Zivilisation verursachten medizinisch-psychologischen Probleme dermaßen groß, dass dieses Thema viele Konferenzen beschäftigen könnte. Da unsere Konferenz keine spezifisch medizinische ist, möchte ich nur auf eines der wichtigsten Probleme hinweisen: aufgrund der Identifizierung mit dem Pol absoluter Dekadenz erscheint eine hohe Sterblichkeit am Gipfel der Krise unausweichlich.

Die Unausweichlichkeit hoher Sterblichkeit am Gipfel der Krise, verursacht durch Identifizierungen mit dem Pol sozialer Dekadenz (Nekrophilie bei Erich Fromm, Anm. d. Übersetzers)

Der Mensch ist so strukturiert, dass es ihm/ihr schwer fällt, Fehler einzugestehen. Sich selbst falscher Überzeugungen bewusst zu werden, wird dann noch schieriger, wenn diese auch noch Wohlstand garantieren. Von daher können sich die Eliten der Industrieländer und deren Einwohner noch länger damit beruhigen, dass sie daran glauben, ihr Wohlstand hänge von ihrem besseren Lebenstil ab und laste nicht auf dem Rücken der unterentwickelten Ländern. Zu einem kleinen Prozentsatz mag das stimmen, doch die größere Wahrheit ist die, dass der Wohlstand der Reichen auf Unterdrückung der Armen beruht. Tatsächlich verkörpern in der modernen Zivilisation die reichen Länder den Pol sozialer Dekadenz, der auch noch Absolutheitsanspruch erhebt. Im Verlaufe der Krisenzuspitzung wird diese Tatsache noch deutlicher werden. Im Erkennen dieses Zusammenhangs steht der Mensch vor einem Dilemma: entweder wird in psychologischer Fröhlichkeit auf dem Erfolgszug des Wohlstands fortgefahren oder wir nehmen dissidente Standpunkte ein, werden zu Abtrünnigen. Dissident zu sein, ist immer mit dem Risiko sozialen Abstiegs verbunden und von daher schon ist Dissidenz für die meisten Leute wenig attraktiv. In solcher Lage identifizieren sich Menschen bewußt mit der sozial abträglichen Seite, was extrem krankmachend ist. Auschlaggebend ist, dass der Standpunkt menschlicher Feindseligkeit psycho-biotische Spaltungen und Autoaggression nach sich zieht: der Gegenspieler der Menschheit ist zweifellos ein Gegenspieler des eigenen Selbst, der eigenen Natur. Von daher ist das Enwickeln von Selbstzerstörungskrankheiten unausweichlich. Da die meisten dieser Krankheiten praktisch unheilbar sind, erscheinen die Aussichten äußerst dramatisch. Verschlimmernd kommt hinzu, dass das latente Wissen oder besser das Empfinden, zur sozialschädigenden Seite zu gehören, junge Menschen besonders trifft, da sie in pschologischer Abhängigkeit zu ihren Eltern stehen. Die Lebensgeschichten vieler Drogenabhängigen aus den Kreisen der Eliten verweisen auf diese Zusammenhänge.

Die psycho-biotische Spaltung ist schon heute eine der Hauptursachen für Massensterben unserer Mitmenschen und ich möchte in diesem Zusammenhang auf einen weiteren möglichen Mechanismus hinweisen. Es gibt empirische Hinweise dafür, dass es Gene für Selbstdestruktion im menschlichen Genom gibt. Vordergründig geht man davon aus, dass der Tod kein vorprogrammiertes Ereignis darstellt, sondern dass Menschen aufgrund der Erschöpfung ihrer Reserven sterben. Oftmals ist die Todesursache jedoch nicht sicher auszumachen. Manchmal ist der Tod das Ergebnis willentlichen oder nicht vorsätzlichen Selbstmords, manchmal ohne jede erkennbare physische Risiken. Genaueres Betrachten der Lebensgeschichten von Menschen, die auf solche Weise starben, lässt mich daran denken, dass der Tod dieser Menschen Ausdruck dafür war, einfach nicht mehr weiter leben zu können. Offensichtlich treffen hier zwei psychologische Positionen zusammen: Individualismus und Menschenverachtung. Wenn es tatsächlich so ist, dass Individualismus und Menschenverachtung das Programm zur eigenen Selbstzerstörung auslösen können, dann ist ein Massensterben im Gipfel der Krise der kommerziellen Zivilisation unausweichlich. Dadurch, dass der Wettbewerbsdruck immer mörderischer wird, nähern wir uns immer mehr einem Zustand, in dem „Homo homini lupus est" - der Mensch zu seinem eigenen Gegner wird. Wenn diese Wahrnehmung dann noch verbunden ist mit dem Empfinden, zum destruktiven sozialen Pol zu gehören, dann setzt das Selbstzerstörungsprogramm unvermeidlich ein. Ich gehe jetzt nicht weiter auf andere Erscheinungen der Krise des Menschen ein, denn diese sind vielfach offensichtlich, wenn auch weniger dramatisch. Ohnehin wird klar, dass die humanistische Transformation der Gesellschaft dringend ansteht. Leider scheint es so zu sein, dass dies erst dann möglich sein wird, nachdem eine Mehrheit der Menschen in sozialer Verantwortung eingesehen haben, dass die gegenwärtige Weltordnung keine Zukunft hat. Wir können diesen Moment der Wahrheit selbst nicht näher an uns heranrücken, doch müssen wir alles Mögliche tun, um unseren Mitmenschen die Lage deutlich werden zu lassen, das ist unsere Hauptaufgabe. Zu unseren Aufgaben komme ich am Ende meiner Ausführungen zurück, jetzt zunächst noch einige Worte zu Voraussetzungen, ohne deren Gegebenheit diese Transformation nicht möglich sein wird.

Bedingungen für den Prozess der humanistischen Transformation

Die erste Voraussetzung ist eine politische Organisation der Humanisten - eine Partei, die bereit ist, eine führende Rolle zu übernehmen. Dies wird ganz klar eine ideologische Organisation sein. Gleichzeitig müssen dort Menschen mit praktischen Fähigkeiten in allen sozial-ökonischen Bereichen engagiert sein, um diese zu transformieren. Das Problem liegt nun darin, dass nur eine zu vernachlässigende Anzahl von Menschen unter den offiziellen sozialen Mediatoren der gegenwärtigen Ordnung humanistische Ideale vorantreiben. Auf dieser Konferenz hier sind solche Menschen aus den gesellschaftlichen Strukturen überhaupt nicht anzutreffen. So stehen wir vor der großen Aufgabe, die Humanistsiche Partei wieder aufleben zu lassen und neu zu strukturieren.

Die zweite wichtige Voraussetzung für die humanistische Transformation ist die Vergesellschaftung der Produktionsmittel. Von daher müssen wir die positiven Erfahrungen in unserem Land mit Planwirtschaft genauestens analysieren. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, sollten sich humanistisch orientierte, in Wirtschaftsfragen kompetente junge Menschen engagieren. Das ist ein schier unüberwindbares Problem, denn in den gegenwärtigen Strukturen streben wirtschaftlich kompetente Menschen gerade nach den Möglichkeiten der Selbstrealisierung und sie sehen die anstehende Transformation überhaupt nicht.

Die dritte Voraussetzung zur humanistischen Transformation ist das Schaffen von Geld-freien Strukturen sozialer Regulation, in denen die Ausbildung jedes Menschen vollkommen unentgeldliche Aufgabe des Gemeinwesens wäre. Es erscheint klar, dass dies nur mit Hilfe moderener high-tech Kommunikationsmittel möglich sein wird. Zudem wird das Abschaffen des Geldes als primitives dennoch universales Mittel der Produktionsregelung nur computergestützt zu realisieren sein. Von daher müssten wir uns im Aufbau unserer Koalition vorrangig auch um solche Spezialisten bemühen.

Unsere Aufgaben

Vor dem Hintergrund des Gesagten sehe ich folgende Aufgabenfelder für Humanisten:

- Aufdecken der Zusammenhänge der verschieden krankmachenden Wirkungen der gegenwärtigen Gesellschaftsorganisation und den Ursachen der Krise;

- Arbeiten mit allen Mitteln in Richtung allgemeiner Einsicht in die Notwendigkeit zu einer humanistischen Transformation der Gesellschaft;

- Hinweisen auf Möglichkeiten der Selbsterhaltung während der Krise;

- Schaffen von Überlebenszentren und Konservieren humanistischer Werte: Menschliche Gemeinschaften, Klöster, Gemeinschaften auf Grundlage der Menschenliebe, Entwickeln der persönlichen Unsterblichkeitsbank;

- Wiederaufbau der Humanistischen Partei Russlands und Anregen Gleichgesinnter in anderen Ländern, auch dort ihre Humanistischen Parteien zu gründen.


Säkulare Spiritualität:
Transparenz und Transzendenz, Goldene Schlüssel zum Frieden

Wolfgang Fischer, Emanzipation ad Humanum, München, Deutschland

Liebe Mitmenschen, liebe Humanisten

gestern erfuhr ich, dass St. Petersburg einst als Tor zu Europa gedacht war - nach ersten Gesprächen mit Mitgliedern der Koalition wie Oxana Bourkina, Irina Tschernysheva, Vladimir Bogomolov, Sergej Semenov, Konstantin Kondratjev, Dimitry Ivanov, habe ich den Eindruck gewonnen, dass St. Petersburg das Tor zu einer Neuen Welt werden könnte, zu einer humanistischen, friedvollen, gerechten Welt.

Ihre Einladung zu dieser Konferenz ehrt mich. Mein Beitrag möchte ihr nobles Ziel unterstützen. Ein Ziel, das in meinen Augen für das Überleben der Menschheit von vitaler Bedeutung ist.

Wir sind zusammen gekommen, um Ideen darüber auszutauschen, wie die augenblickliche globale soziale Schieflage in ein humanistisch orientiertes soziales wie ökologisches Gleichgewicht von friedvollen Gesellschaften gewandelt werden kann.

Da die Wurzeln der gegenwärtigen Degeneration der Hoffnung überaus komlex sind, brauchen wir ebenfalls höchst komplexe Antworten darauf, wie dieser menschgemachte "Fortschritt" in Richtung auf eine Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes gestoppt werden kann und wie wir es schaffen, menschliche Potenziale anderweitig zu orientieren.

Meine Vision bezeichne ich als „Säkulare Spiritualität", eine nachhaltige Mentalität im Auge habend, Authentizität, das Ziel menschlicher Emanzipation, eine Art zu Denken, die sich allem bewusst ist, sowohl im historischen Rückblick wie auch in Bezug auf die Gegenwart, eine mentale wie spirituelle Beweglichkeit, die Fähigkeit zu einem transzendentalen Weltbild, welches dazu motiviert, zum Wohle des globalen Lebens zu handeln. Im Detail werde ich diese Vision erklären und im Falle ihres Einverständnisses brauche ich ihre Hilfe, diese Botschaft so weit wie möglich zu verbreiten. lies weiter.....

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Abschluss - Deklaration 2.5. 2005, St. Petersburg:

Die Teilnehmer der Koalition rufen alle Menschen dazu auf, der Lüge, die die Welt regiert, große Aufmerksamkeit zu schenken und auf die humanistische Alternative aufmerksam zu machen.

Wir müssen diese Lüge im Detail benennen, den heuchlerischen Umgang mit dem Recht, die offene Diskrepanz zwischen Realität öko-sozial-psychischer Wirklichkeit und deren verfälschter Darstellung in den Medien und der öffentlichen Meinung.

Diese Lüge verwirrt die Menschen und beraubt sie ihrer Möglichkeit zu handeln, sie lähmt die Menschen. Sie versteckt alternatitve Möglichkeiten. Sie hat krankmachende Wirkung, unabhängig davon, ob dies den Menschen bewusst ist oder nicht. Über die Zensur des Bewusstseins hinaus drängt diese Lüge mächtig in die Herzen und Gedanken der Menschen.

Radikale Fundamentalisten jeglicher Herkunft versuchen die Menschen, die nach dem rettenden Strohhalm vermeintlich wahrhafter Antworten auf ihre berechtigten Fragen greifen, zur Beute ihrer Ideologie zu machen. Das verstärkt die ohnehin schon bestehende Verwirrung innerhalb einer Welt der Drogen, der Geld- und Machtsucht und weiterer Pervertierungen des Lebens.

In dieser schwierigen Situation bieten wir die Perspektive einer humanistischen authentischen Entwicklung allen Menschen, die berechtigterweise und völlig natürlich nach der gemeinsamen menschlichen Wahrheit suchen, nach gegenseitigem Verständnis, Freundschaft und Gerechtigkeit.

Wir werden beständig darauf hinweisen, dass die Rettung vor weiterer Degenerierung innerhalb der kommerziell ausgerichteten Gesellschaft (die letztendlich auf Selbstmord und globalen Tod hinausläuft) in der Befreiung von dieser Lüge, von falschen Werten und Motivationen liegt, und dass die Rettung in einer menschlichen Entwicklung in Richtung auf Einheit mit der Welt liegt, in Richtung resonanter und verantwortlicher Interaktion innerhalb der Lebensgemeinschaft Erde.

Viele Menschen warten verzweifelt darauf, ihr persönliches Empfinden, ihr inneres Gespür für Harmonie und Dissonanz von anderen bestätigt zu bekommen, sie sind auf Gleichgesinnte angewiesen. Deshalb fordern wir alle Menschen dazu auf, zu ihren humanistischen Werten zu stehen.

Es ist unabdingbar, die Ideen eines lebendigen, warmherzigen und intelligenten Humanismus anzubieten und zu verbreiten, um uns gegenseitig zu unterstützen und um humanistisches Gedankengut zu stärken. Jede Möglichkeit, jede Plattform und Medium muss genutzt werden, vom Internet bis hin zum alltäglichen persönlichen Austausch, um den Menschen zu helfen, den Rettungsanker der humanistischen Alternative zur gegenwärtigen kommerziell orientierten Zivilisation zu finden.


Gemeinsame Grundlagen in Analyse und Therapieansatz bezogen auf „Die System-Krise der kommerziellen Zivilisation und ihrer humanistischen Transformation" und „Transparenz und Transzendenz, Schlüssel zum Frieden"

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Im Zentrum beider Analysen steht die irreführende Identifikation. Eine Identifizierung mit noch mangelhaften und unreifen Vorstellungen zu Leben und gesunder Existenz.

Die Gründe für diese potenziell gefährliche Situation sind ganz natürlich - die Menschheit besitzt Entscheidungsfreiheit. Ihre Identifizierung ist nicht genetisch vorgegeben, sondern muss durch Erfahrung erlernt werden.

Gesundes und kreatives Verhalten müssen erlernt werden und authentisch in die Kultur eingepflanzt werden. Kultur dient als Garant für die „spirituellen Fortpflanzung" , d.h. für ein gesundes Leben in einem resonanten und verantwortlichen öko-sozial-psychologischen Zusammenhang.

Geschichte ist Ausdruck vorzeitiger Verfestigungen und Manipulationen im Sinne von elitären Partikularinteressen. Leben kämpft laufend um Emanzipation in Richtung der Überwindung von unstimmigen Energien und Wirklichkeiten, in Richtung der Befriedigung der Interessen des gesamten Sozialkörpers unseres Planeten.

Dogmatismus und Herrschaft, mentale wie körperliche Gewalt sind Merkmale minderwertiger Entwicklungen des Patriarchats, der kommerziellen Zivilisation, falscher Wege, die allesamt vom Leben entfremden.

Aufgrund der innewohnenden Naturgesetze quantenphysikalischer Gleichgewichtserhaltung werden entgleisende Entwicklungen, gemeinhin als „Fortschritt" betracht, auf individueller wie auch auf sozialer Ebene selbst regelnd durch reziproke und komplementäre Wirkungen beendet, was von den Betroffenen als „Krankheit, Revolution, Krise" empfunden wird.

Diese lebensgefährliche Situation erfordert eine doppelte Strategie zu ihrer Befriedung:

1. Tief gehendes und tatsächliches Re-Organisieren solcher sozialen Bedingungen und Strukturen, die ökosozialen Gleichgewichten und Gerechtigkeit entgegenstehen mit Hilfe dissidenter Grasswurzel-Bewegungen und anderer sozial-politischen Allianzen Abtrünniger des gegenwärtig vorherrschenden Systems.

2. Vollständiges Re-Formieren solcher Weltbilder, die teilweise die Realität ausblenden, durch geistig offene und emotional bewegliche Menschen, die die Fähigkeit besitzen, sich auf transzendierende Dimensionen zu konzentrieren, hinzielend auf Transparenz und Authentizität.

Ene soziale Organisation der Weltgemeinschaft, deren Teilnehmer sich einer transzendenten Realität bewusst sind, gewährleisten eine tief gehende Rückverbindung und authentische Religion mit dem Wesen des Seins. Indem die geistig-psychologischen Traditionen der Liebe und Synergie gepflegt und vorgelebt werden, werden die Mitmenschen dazu ermutigt, eine umfassende Realität miteinander verbundener Existenz zu akzeptieren.

Ein konkreter Weg, der zum Annehmen der Lebensrealität führt, ist das innere Erkennen, das empathische Verstehen und Empfinden. Bedingt durch die vorherrschende gewalttätige Zivilisation wird der mentale Schwerpunkt in Schulen und Universitäten auf die äußere Wahrnehmung gelenkt und beschränkt. Zum einen wird dabei die innere und wesentliche Welt vernachlässigt, und zum anderen manipulieren und verfälschen die Mächte der Medien und Wissenschaften in den Händen des Kapitals die äußere Wahrnehmung derart, dass der Wahnsinn regiert. Gewalt wird als natürlich, Krieg als berechtigt, Reichtum und Armut werden als Normalzustand empfunden und hingenommen. Die vermeintliche Alternativlosigkeit und Ausweglosigkeit des global vorherrschenden Denkens und Weltbilds hat hier seine Ursache. Es war schon immer Taktik der Macht-Systeme, das öffentliche Erkennen der wahren Ursachen von Leid und Elend durch physische wie psychische Gewalt pausenlos berieselnder Ablenkung, Verwirrung, Verängstigung und Bedrohung zu verhindern.

Doch will jede Bombenexplosion, jede mensch-gemachte Katastrophe, jede Steigerung der globalen Misere in einem hintergründigen Sinne nichts anderes, als auf den inneren Weg zur ewigen Wahrheit hin aufmerksam machen. Der Weg innerer Wahrnehmung führt zu einem tiefen Erkennen und tatsächlichen Empfinden dieser authentischen Zusammenhänge. Von dorther kann Heilung erfolgen, wenn Erkennen und Empfinden in Verhaltensänderung münden.

Erst wenn die Gesellschaften der führenden Industrienationen die vernichtenden Aspekte ihrer historischen und kolonialen Machenschaften tatsächlich als Verbrechen an Menschheit und Natur anerkennen und akzeptieren, kann sich die Chance zu einem weltweiten Neubeginn eröffnen. Erst das Begreifen der Krankhaftigkeit einer rassistisch geprägten Mentalität und gespaltenen Gefühlswelt der Sklaventreiber, Ausbeuter und Sieger kann ihre grundsätzliche Destruktivität und Unbrauchbarkeit für eine Welt in Frieden offenbaren.

Erst durch eine moralisch ethische Um- und Neuorientierung, die die patriarchalen Verirrungen der Menschheitsgeschichte und speziell ihrer monotheistischen Religionen hinter sich lässt, können neben dem politischen Willen auch die Mittel zu einem entschädigenden Ausgleich frei werden. Erst wenn den Benachteiligten aller Sektoren der Welt aus innerster Überzeugung die Hand gereicht wird, kann ein Wiedergutmachen geschehen, kann Heilung stattfinden. Erst das Annehmen des Andersartigen kann zur kulturellen Bereicherung beitragen. Dies sind notwendige Vorraussetzungen für eine qualitativ veränderte Organisation der Weltgesellschaften. An die Stelle von Gewalt und Unterdrückung, von Manipulation im Sinne der Bereicherung für Wenige können globale Solidarität, breite Information und ausreichende Grundversorgung für alle treten.

Wie seit langem schon erwartet, entfaltet die erwachsen gewordene Menschheit durch Orientierung am globalen Glück ihren heilenden Geist in der Noosphäre. Auf diese Weise bleibt die Biosphäre zum Wohl von uns allen auch für zukünftige Lebensvielfalt erhalten.

siehe auch: Elisabet Sahtouris, A Tentative Model for a Living Universe, (part 1) (part 2) (pdf-version)
Humanistische Aktion
EMANZIPATION HUMANUM


Mensch werden: mensch-sein.de, Version Mai 06 - Kritik, Anregungen zu Form und Inhalt, Dialog erwünscht, Übersetzung in andere Sprachen erwünscht, Kontakt: impressum

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